Aluindustrie braucht verlässlichen Rahmen !!
Die Energiewende ist ein Umbauprojekt mit großen Chancen und Risiken für einzelne Industriebranchen. Betriebsräte der Aluminiumbranche appellieren jetzt an die Politik alles zu tun, dass die energieintensive Industrie weiter in Deutschland produzieren kann. Es geht um 150 000 Arbeitsplätze mit hohen Sozialstandards.
Die Betriebsräte der Aluminium- und der Nichtmetalleisenbranche stehen hinter der Energiewende. Auf der Aluminiumkonferenz der IG Metall in Frankfurt diskutierten sie die Folgen der Energiewende für die 150 000 Beschäftigten der Branche in Deutschland. Denn die steigenden Energiepreise bringen die Unternehmen der Aluminiumindustrie in Bedrängnis. Die Betriebsräte beschlossen daher auf der Konferenz die Resolution "Energiewende ja - Aber nur mit uns!". Mit dem Appell an die neu gewählten Parlamentarier warnen die Betriebsräte vor beschäftigungsgefährdenden Auswirkungen. Schon jetzt sind Konkurrenten auf dem Weltmarkt wie China oder die Türkei, wo nicht so hohe Auflagen existieren, bei Aluminiumprodukten kostengünstiger.
Wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
Die Betriebsräte der Aluminiumindustrie sehen die Energiewende durchaus als Chance für ihre Betriebe. Die Aluminiumindustrie leistet einen unverzichtbaren Beitrag. Spritsparende Autos beispielsweise wird es ohne die Aluminiumindustrie nicht geben. Ohne Kupferleitungen fährt kein Elektroauto. Energieintensive Unternehmen wie die der Aluminiumindustrie tragen entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit vieler anderer Unternehmen in Deutschland bei. Sie sind für die Wertschöpfungskette zum Beispiel in der Autoindustrie in Deutschland entscheidend. Aber auch in der Bauindustrie, wo Alumiminium im energiesparenden Fassadenbau eingesetzt wird, spielt der Werkstoff eine Schlüsselrolle. Eine Verlagerung energieintensiver Arbeitsplätze hätte Auswirkungen auf andere Industriearbeitsplätze, die in engen Lieferbeziehungen und Forschungsverbünden stehen.
"Was wir sehen, ist dass die Aluminiumindustrie durch hohe Stromzusatzkosten durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz sehr belastet ist", sagte Hannelore Elze von der IG Metall auf der Aluminiumkonferenz. Die Betriebsräte der Branche fordern die neue Bundesregierung daher auf, alles zu tun, damit die energieintensive Aluindustrie zu international wettbewerbsfähigen Strompreisen weiter in Deutschland produzieren kann und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. "Insbesondere fordern wir, dass bei der anstehenden Reform des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes eine Begrenzung der EEG Umlagekosten für die energieintensive Industrie beibehalten wird", heißt es in der Resolution. "Sie ist überall dort notwendig, wo Unternehmen ansonsten in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit gefährdet werden und in Folge dessen eine Abwanderung von Produktion und Arbeitsplätzen in Länder mit niedrigeren Umwelt- und Sozialstandards droht."
Post für Parlamentarier
Viele Beschäftigte der energieintensiven Industrie haben in der Bundestagswahl der Politik das Vertrauen ausgesprochen. Die Resolution appelliert an die Bundestagsabgeordneten, dass sie sich dafür einsetzen, dass die gesamte industrielle Wertschöpfungskette weiterhin in Deutschland erhalten bleibt. Die Politik müsse einen langfristigen verlässlichen Ordnungsrahmen für Investitionen und Beschäftigung schaffen. Die Resolution wird von den Betriebsräten der Aluminium- und Nichteisenindustrie an die Bundestagsabgeordneten verschickt, in deren Wahlkreis sich Standorte befinden.
Autor:Carmen Schuff aus Hamminkeln |
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