Beim Uedemer Turn- und Schwimmverein finden Kurse virtuell statt
Fitness ins Wohnzimmer gestreamt
Die zweite Corona-Welle hat den Kreis Kleve im Griff, Fitnessstudios sind geschlossen, Sportkurse der Vereine in der Halle oder im Übungsraum abgesagt. Doch die zeigen sich kreativ, damit der Lockdown keine Ausrede für das neue Hüftgold ist. Allen voran der Uedemer Turn- und Schwimmverein, kurz UTuS. Der macht seine Mitglieder bei virtuellen Übungsstunden fit.
VON FRANZ GEIB
Uedem. Ob Pilates, Zumba oder Piloxing, beim UTuS gibt es viele Möglichkeiten mit Spaß fit zu bleiben oder zu werden. Zwar hat die zweite Welle der Corona-Pandemie den Sport weitgehend außer Kraft gesetzt, und mussten Vereine ihre Sportkurse auf Null fahren, doch ist das in Uedem kein Grund einzurosten.
Im Gegenteil, kaum hatte der Lockdown den Bewegungsdrang der Fitnessbewussten im Land beendet, hatte Sabina Fritz aus der Krise bereits eine Chance gemacht. Nach kurzen Gesprächen mit dem UTuS-Vorsitzenden Tilmann Parlings sorgte dieser für die technischen Voraussetzungen und gab schließlich grünes Licht für die ersten Pilates-Übungsstunden aus dem Kraftraum an der Zweifachturnhalle, und zwar virtuell.
Sport zuhause macht Spaß
Gleich die erste Woche hatte gezeigt, dass Sport-Übungen zuhause richtig Spaß machen können, denn die Resonanz war optimal, wie Sabina Fritz bestätigt: "Ich hatte meine Teilnehmerinnen, die beim Präsenz-Kurs üblicherweise auch da sind, eingeladen und sie sind dabei!" Für die Übungsstunde benötigt die Kursleiterin nur ihr Tablet und eine sichere Verbindung zu den neun Teilnehmerinnen ihres Kurses. Die loggen sich jeden Dienstag und Donnerstag kurz vor der Übungseinheit ein und schon kann es losgehen. "Voraussetzung war nur, dass meine Frauen eine Kamera am Laptop oder Tablet installiert haben, denn ich muss sie sehen, damit ich hier und da korrigieren kann", sagt Sabina Fritz, die sowohl mit Anfängerinnen als auch Fortgeschrittenen trainiert. Die Teilnehmer trainieren in aller Regel in den eigenen vier Wänden, vorzugsweise dort wo genügend Platz vorhanden ist. Den brauchen sie vor allem für den zweiten Kurs erläutert Sabina Fritz: "Beim BOP-(Bauch-Oberschenkel-Po) Fitnesskurs ist das Ausdauertraining intensiver und darum benötigen wir mehr Raum." Sie selbst leitet ihre Kurse aus dem Kraftraum, der an die Zweifach-Turnhalle angegliedert ist: "Das ist von der Atmosphäre her für mich angenehmer, zuhause ist zuhause, eben ein Wohlfühlraum."
Virtuelles Angebot bleibt vorerst
Auf ihrem Tablet verfolgt die Trainerin den Ablauf genau, sieht bei ihren Teilnehmern gegebenenfalls Defizite bei der Ausführung der Übungen und gibt Hilfestellungen: "Mit neun Teilnehmern zu arbeiten ist vollkommen ausreichend. Die aufgeploppten Bilder sind groß genug, so dass sich Fehler gut erkennen lassen. Bei mehr Teilnehmern werden die Bilder zu klein."
Sabina Fritz richtet sich darauf ein, ihr virtuelles Kurs-Angebot noch lange anzubieten, mindestens bis zum Ende des Jahres: "Wenn ich die Entwicklung betrachte, glaube ich nicht, dass der Lockdown bald beendet sein wird. Ich gehe sogar davon aus, dass wir noch bis weit ins nächste Jahr auf diese Weise Sport machen. Aber besser als nix tun."
Ein riesiger Spaß beim Zumba
Für die einen ist Zumba ein Tanz, für die anderen ein Sport. Irgendwie haben beide recht und vor allem ist Zumba ein riesiger Spaß, der es ganz schön in sich hat. Der Uedemer Turn- und Schwimmverein hat Zumba® bereits vor fünf Jahren für sich entdeckt (das Gocher Wochenblatt berichtete darüber) und mit Aloima Galan Castillo eine der versiertesten Zumba-Instruktorinnen verpflichtet. Bis vor wenigen Wochen noch sah und hörte man die Zumba-Gruppe unter freiem Himmel auf dem Sportplatz hinter der Zweifachturnhalle, doch der neuerliche Lockdown hat die Teilnehmer vom Platz verbannt. "Wir hätten gerne weiter gemacht", sagt die Zumba-Trainerin, trotz der herbstlichen Bedingungen mit Regen und niedrigen Temperaturen: "Schlechtes Wetter? Dann hätten wir uns eben etwas dicker angezogen!" Auch sie hält ihre Teilnehmer (Zumba Gold, Zumba-Fitness) auf dem Datenweg fit. Zweimal wöchentlich trainiert sie in ihrem Übungsraum im Keller ihres Hauses und hat dabei rund 15 bis 20 Teilnehmer mehr oder minder im Blick: "Ich kann bei so vielen Teilnehmern natürlich nicht alle sehen. Aber Zumba ist Tanz und da kann ich die Bewegung schlecht unterbrechen."
Training beim UTuS trotz Corona-Lockdown-Stillstand? Läuft!
Autor:Franz Geib aus Goch |
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