Simone van der Linden (44) und Herbert Tourney (53) aus Goch haben ihre Außenwohngruppe verlassen
Sprung ins selbstbestimmte Leben
Simone van der Linden (44) und Herbert Tourney (53) aus Goch haben sich ihren persönlichen Wunsch erfüllt. Sie haben beide ihre bisherige „Komfortzone“ innerhalb der Wohnfamilie/ Außenwohngruppe verlassen und mit der eigenen kleinen Wohnung und und den Sprung ins selbstbestimmte Leben gewagt.
VON KATRIN REINDERS
GOCH. „Wenn ich etwas nicht alleine schaffe, mir unsicher bin oder Fragen habe, ist das Team des Betreuten Wohnens der Lebenshilfe immer für mich da", erläutert Simone van der Linden.
Während Herbert Tourney bereits seit einigen Jahren in den eigenen vier Wänden lebt, hat sie ihre Außenwohngruppe nach zehn Jahren erst vor rund einem Jahr verlassen. „Es ist einfach total cool so zu leben, wie man es selbst möchte“, schildert Herbert Tourney, der seine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt hat. Die Rückzugsmöglichkeiten seien im Rahmen einer eigenen Wohnung stärker vorhanden als in einer Wohngemeinschaft, welche für viele nach wie vor ein optimales Lebensmodell ist. „Aber die, die lieber alleine leben möchten, haben mit dem BeWo der Lebenshilfe auch die Chance dazu“, erläutert Simone van der Linden. Sie ist sichtlich stolz darauf den Sprung ins selbstbestimmte Leben, durch den Umzug in die eigene Wohnung geschafft zu haben.
Julia Kruitbosch, Koordinatorin des Betreuten Wohnens der Lebenshilfe gGmbH - Leben und Wohnen Kleve unterstützt die Beiden gemeinsam mit den Mitarbeitern des BeWo-Teams (Betreutes Wohnen). Sie ist Ansprechpartnerin in allen Belangen – „wir informieren Interessierte im Vorfeld ausgiebig über die Angebote der Lebenshilfe gGmbH und unterstützen letztlich nur dort, wo es notwendig und gewünscht ist“, erläutert sie den Grundsatz der Eingliederungshilfe. Denn: Jeder Mensch hat das Recht auf die Entfaltung seiner Persönlichkeit und die Gestaltung des eigenen Lebens – ganz gleich, ob mit oder ohne Behinderung.
„Umso entscheidender ist es, dass wir als Lebenshilfe vorbildlich mit dem Personenzentrierten Ansatz arbeiten und den uns anvertrauten Menschen Hilfestellung zur Verwirklichung ihrer Lebensentwürfe geben“, sagt Fachbereichsleiterin Jutta Dreher. In der Praxis wird ein Hilfeplan erstellt, der den konkreten Unterstützungsbedarf abbildet und der Leitfaden für die gemeinsame Betreuungsarbeit ist.
Und so gibt es Unterstützung, beispielsweise bei Behördengängen oder Arztbesuchen, aber auch bei Einkäufen oder der Freizeitgestaltung.
„Manchmal bin ich mir bei finanziellen Angelegenheiten unsicher. Dann besprechen wir die Angelegenheit gemeinsam und finden eine Lösung“, sagt Simone van der Linden und ist sichtlich glücklich damit.
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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