Gocher Nachtwächter sagt 'Adieu'

Rob Miesen nimmt Abschied

Er war der Mann mit den vielen Gesichtern und bekannt wie ein bunter Hund. Er erzählte Geschichten und Döntjes als Büttenredner, Gocher Nachtwächter, Schmuggler, Pup Jántje mit Nierswassertaufe oder Jan de Düwel. Jetzt verabschiedet sich der Gocher Gästeführer und Kolpingkarnevalist Rob Miesen.

Goch. Rob spielte seine Rollen nicht, er lebte sie, so wurde einmal gesagt. Seit 2008 war Miesen als Gästeführer in Goch unterwegs. Was im kleinen, mit den damaligen Leiter des Kulturamtes Helmut Lintzen begann, wurde eine nicht zu erwartende Erfolgsserie.
Im Winter als traditioneller Gocher Nachtwächter, im Sommer auf Schmuggeltouren mit Zöllner, Moffen und Pummelke. Später kamen die Dialektführung des Stadtpolizisten Pup Jäntje und die Jan de Düwel Planwagenfahrt zum Originalschauplatz des berühmten Regionalen Schmugglers hinzu. Unzählige Anekdoten kamen hierbei in den vielen Jahren bei den Gäste-Führungen zusammen. Manche Gocher haben einige Führungen sogar drei oder viermal mitgemacht, nur wegen der Geselligkeit, so weiß Miesen lachend zu berichten. "Wo finden schon Schmuggelführungen mit einem echten Zöllner statt, der die Gäste streng kontrolliert und echte Handschellen umlegt", berichtet Miesen.
Die Führungen hatten oft den Charakter einer Erlebnis Führung, mit unerwarteten Handlungen und Begebenheiten, wie auch bei den Führungen durch den Nationalpark Maasduinen zur Ruine und Wohnsitz des Gocher Raubritters Martin Schenk von Nijdeggen im benachbarten Afferden (NL) , wo die Gäste an den Pranger gestellt und am Schandpfahl verurteilt wurden. Es waren immer wieder neue Ideen, die bei den Führungen entstanden.
Auch die anschließenden Treffs zum Nachtwächterschmaus und das Schmugglerfrühstück waren zweifellos Höhepunkte der Gäste- Führungen.
Seine mehr als 50-jährige Erfahrung als Büttenredner bei der Gocher Kolpingfamilie kam dem gebürtigen Gocher und Wahl- Niederländer hierbei sehr zugute. „Es war eine schöne Zeit “, so Miesen, aber es ist eine Zeit des Kommens und eine Zeit des Gehens, und die Zeit des Gehens ist nun gekommen. Ein Blick im Dank zurück und ein Dank an die vielen Menschen mit tollen Begegnungen in und um Goch.