Die Gocher St. Eligius-Gilde:
Reichlich mit Tradition verbunden
Sie ist sicherlich die älteste Gilde in Goch und Umgebung: Die St. Eligius-Gilde 1525 Goch. Die Vereinigung der Metallhandwerker büßt trotz ihres Alters nichts von ihrer Attraktivität ein, denn Nachwuchssorgen hat sie nicht. Traditionell am ersten Tag des letzten Monats wird die Jahreshauptversammlung abgehalten und dann ein neuer Gildemeister bestimmt.
VON MARKUS DECKER
Traditionen gilt es zu bewahren und darum hat sich die St. Eligius-Gilde wie gewohnt im Hotel Litjes in Goch zu ihrer Jahreshauptversammlung. Bereits seit der Gründung der Gilde vor 493 Jahren (!) wird die Versammlung an keinem anderen Tag als dem 1. Dezember, genau zum Namenstag des heiligen St. Eligius, abgehalten. Dieser ist der Schutzpatron der Handwerker und somit auch Namensgeber für die Gilde.
Met Kritt en Lej
Natürlich standen auch dieses Mal die Neuwahlen ganz vorne auf der Tagesordnung. Erneut galt es einen neuen Gildenmeister zu wählen. Und auch diese Wahl ist eng mit Tradition verbunden, wird sie doch immer "met Kritt en Lej" abgehalten. Mit Kreidestrichen auf einer Schiefertafel stimmen die Mitglieder natürlich "geheim" ab.
Die einzige Vorgabe dabei ist das vorherbestimmte Ritual: "enne Finne" (Metaller, der mit Feuer arbeit) musste in diesem Jahr "enne Growwe" (Metaller, der mit Feuer arbeitet) folgen und nächstes Jahr umgekehrt.
Wie wichtig das Amt des Gildenmeisters ist, betont Josef Peters: "Der gewählte Gildenmeister macht den Vorgänger zum Alt-Gildenmeister. Diese beiden leiten die Geschicke der Gilde für ein Jahr und schreiben das Gildenbuch fort." Nach der Wahl stand fest, dass eben jener Josef Peters ab sofort als neuer Gildenmeister die Geschicke der Metaller lenken wird. Dadurch wurde Karl-Josef Borgers zum Alt-Gildenmeister und dessen Vorgänger, Michael Boumans, schied als Alt-Gildenmeiser aus dem Dienst aus.
Bratwurst, Kartoffeln und Feldsalat
Wie streng die Tradition eingehalten wird, zeigt sich auch an der Speisenfolge, die seit etlichen Jahren immer die Gleiche ist. Auch in diesem Jahr durften sich die Mitglieder über Bratwurst mit Kartoffeln und Bratensoße, dazu Feldsalat, Gürkchen und Senf freuten und langten auch aus diesem Grund wieder kräftig zu.
Und auch das gehört zur Tradition: Von Anbeginn an darf selbst das Geschirr nach dem Essen nicht sofort vom Tisch geräumt werden - damit der Ablauf der Versammlung nicht unnötig gestört wird.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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