Die Gocher Tafel bekommt neue Räume
Finanzkräftige Mitglieder und ein neues Auto dringend gesucht

Reichlich Platz bieten die neue Räume an der Arnold Janssen-Straße 8 in Goch: Für die "Kunden" und die ehrenamtlichen Helfer (links Hans-Peter Kempkes, rechts Pfarrerin Rahel Schaller) ist das eine große Entlastung. Fotos (2): Steve
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  • Reichlich Platz bieten die neue Räume an der Arnold Janssen-Straße 8 in Goch: Für die "Kunden" und die ehrenamtlichen Helfer (links Hans-Peter Kempkes, rechts Pfarrerin Rahel Schaller) ist das eine große Entlastung. Fotos (2): Steve
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Drei große Baustellen hat die Gocher Tafel, und wenn alles glatt geht, sind diese im Mai bestenfalls allesamt abgearbeitet. Die erste Maßnahme geht das Team darum schon jetzt an: Seit dem 1. Februar ist die Tafel Mieter der ehemaligen Räumlichkeiten der Palette an der Arnold Janssen-Straße. Im Wonnemonat soll Eröffnung sein.

VON FRANZ GEIB

Goch. "Wir freuen uns darüber, denn dadurch bekommt die Gocher Tafel mehr Platz", sagt Pfarrerin Rahel Schaller, Vorsitzende des Trägervereines Arche, über neue Perspektiven für die Hilfseinrichtung. Dass diese Platz gut gebrauchen kann, lässt sich anhand von Zahlen belegen: Rund 600 Menschen aus rund 70 Haushalten unterstützt die Gocher Tafel jeweils zweimal wöchentlich (dienstags und freitags) mit Lebensmitteln, die die Ehrenamtlichen der Tafel bei örtlichen Supermärkten und Bäckereien einsammeln. Vor allem für viele Alleinerziehende und Rentner ist die Tafel eine wichtige Anlaufstelle. Gegen Vorlage ihres Kundenkärtchens und einem kleinen Obulus von 2 Euro bekommen sie hier frische und haltbare Ware, vom Brot bis zum Joghurt.
Das Problem: Bislang findet die Ausgabe der Waren am Westring statt, in der ehemaligen Werkstatt des Küchenstudios Schryvers, das vor der Palette auch die Räume an der Arnold Janssen-Straße nutzte. Für die Ehrenamtlichen Helfer und die "Kunden" bedeutet dies, auf engem Raum aufeinander zu treffen, mitunter mussten Kunden im Freien warten bis sie an der Reihe waren. Und das natürlich bei jedem Wind und Wetter.
Damit soll ab dem 1. Mai Schluss sein, die ehemaligen Räume der Palette bieten mannigfaltige Möglichkeiten des Wohlfühlens. "Im vorderen Bereich könnten die Kunden erstmal ankommen, Stühle und Tische sollen das Ankommen und Warten angenehmer gestalten. "Mit ein paar Sichtblenden in den Fenstern schaffen wir ein bisschen Schutz, so dass die Kunden nicht sofort den Blicken der Vorbeigehenden ausgesetzt sind", denkt Rahel Schaller weiter.
Hinter dem Eingangsbereich ist genügend Raum für die Präsentation der Waren und Lagerfläche. Die ehemalige Schryvers-Werkstatt soll auch weiterhin genutzt werden: Die Fahrer der Tafel sollen nach wie vor die Zufahrt am Westring ansteuern, die Ware aus den Geschäften wird hier sortiert und für die spätere Ausgabe vorbereitet.

Helfer gesucht, die tragende Rollen annehmen

Apropos Fahrer: Bei dem Thema kommt Hans-Peter Kempkes, einer der engagierten Helfer der Tafel auf die zweite Baustelle zu sprechen: "Wenn sich drei oder vier Helfer melden würden, wäre das wunderbar!" Der Gocher, seit drei Jahren selbst aktiv, spricht aber in dem Zusammenhang nicht von Fahrern, sondern von Transporteuren, denn die Fahrer und deren Beifahrer sollen möglichst mehr tun, als die Waren im Transportbus sicher durch die Straßen der Stadt zu lenken, sagt auch Rahel Schaller: "Die Helfer haben eine tragende Rolle, sie müssen die Ware auch einladen und wieder aus dem Fahrzeug ausladen."
Das "Fahrzeug" ist auch das Stichwort für das dritte Problem des Vereines, wie Hans-Peter Kempkes meint. Als langjähriger Fahrer weiß er, dass der Transporter schon älter ist, seine Macken hat und darum bald ein Ersatz her muss. Jüngst musste die Batterie ausgetauscht beziehungsweise erneuert werden, und die Reparaturen würden nicht weniger und nicht günstiger. Doch ein neues Fahrzeug, vorzugsweise mit Kühlung, um die Kühlkette der Ware aufrecht zu erhalten, ist nicht gerade billig, weiß Kempkes: "Da liegen wir im fünftstelligen Bereich."

Spenden in jeder Form sind immer erwünscht

Geld, das der Verein Arche als Träger der Tafel nicht hat, schließlich finanziert sich dieser ausschließlich aus Spenden. Die rund 80 ehrenamtlichen Helfer und somit Mitglieder des Vereines leisten ihren "Mitgliedsbeitrag" durch Arbeitskraft und Zeit. Darum sucht der Verein nun zahlende Mitglieder, die für 60 Euro im Jahr, umgerechnet also nur fünf Euro im Monat, dem Verein unter die Arme greifen könnten. Zumindest könnte die Arche damit die laufenden Kosten für das neue Fahrzeug stemmen.
Kempkes selbst war ebenfalls nicht untätig, hat sein gut verknüpftes Netzwerk genutzt und Gocher Unternehmen für die gute Sache gewinnen können: Auf diese Weise gelangten 15.300 Euro in einen Sponsorenpool. Damit nicht genug: Derzeit läuft ein Antrag beim Deutschen Tafelverband, der Mittel aus der LIDL-Pfandstiftung generiert, womit die Tafel in Goch unterstützt werden könnte.
Nun also sollen die neuen Räume erstmal auf Hochglanz gebracht und neu eingerichtet werden. Auch dafür sind Spenden in jeder Form erwünscht. Reichlich Platz bieten die neue Räume an der Arnold Janssen-Straße 8 in Goch: Für die "Kunden" und die ehrenamtlichen Helfer ist das eine große Entlastung. Fotos (2): Steve Die ehemaligen Räume der Palette stehen leer und werden demnächst renoviert und neu eingerichtet.

Gemeinsame Initiative der Kirchen

Der Verein Arche, der Träger der Gocher Tafel ist, ist zwar eine Einrichtung, die auf eine gemeinsame Initiative der römisch-katholischen und evangelischen Gemeinden in Goch zurückgeht, finanziert seine Arbeit und sämtliche Anschaffungen wie die Inneneinrichtung oder das Fahrzeug, ausschließlich durch Spenden, tritt die evangelische Pfarrerin Rahel Schaller anderslautenden Meinungen entgegen. Zu erreichen ist die Einrichtung unter Tel. 02823/9764434 oder per Mail an: info@arche-goch.de Aus Spenden

Reichlich Platz bieten die neue Räume an der Arnold Janssen-Straße 8 in Goch: Für die "Kunden" und die ehrenamtlichen Helfer (links Hans-Peter Kempkes, rechts Pfarrerin Rahel Schaller) ist das eine große Entlastung. Fotos (2): Steve
Die ehemaligen Räume der Palette stehen leer und werden demnächst renoviert und neu eingerichtet.
Autor:

Franz Geib aus Goch

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