Ehrenamt bei der AWO – Wofür steht AWO ?
Die AWO - Arbeiterwohlfahrt
- wurde am 13.12.1919 von der Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz in Berlin als „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD“ gegründet mit dem Ziel, Not zu lindern – vor allem zunächst einmal die Not der durch den 1. Weltkrieg Geschädigten.
Aber auch die
Bekämpfung der Massenarmut, Massenverelendung und deren gravierende negative Auswirkungen,
unter anderem auch begründet in struktureller Ungerechtigkeit der kapitalistischen Gesellschaftsform, und damit verbunden eine möglichst effiziente Dämpfung unhaltbarer Zustände, war ein wichtiges Ziel dieser neuen sozialpolitischen und wohlfahrtspflegerischen Bewegung.
Marie Juchacz konzipierte eine praktische Selbsthilfe durch Dienste und Einrichtungen wie Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten und Beratungsstellen.
Finanziert wurde diese Arbeit durch den Verkauf von Wohlfahrtsmarken und mit Hilfe einer Lotterie.
Nach der Anerkennung der AWO als Reichsspitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege 1926 engagierten sich bis
1931 schon über 135.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
in Kindererholung und Kinderschutz, Altenbetreuung, Jugendhilfe und Notstandsküchen.
In AWO – Volksküchen wurden Hungernde versorgt, Lebensmittel- und Kleidersammlungen durchgeführt, denn
über 20 Millionen Menschen waren auf Hilfe durch Wohlfahrtspflege dringend angewiesen.
AWO half allen Bedürftigen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit.
Nach Verbot der AWO und der Verfolgung führender AWO – Mitglieder im Nazireich begann ab 1947 in Hannover der Wiederaufbau der AWO als parteipolitisch und konfessionell unabhängige und selbständige Organisation
( mit Nähe zur sozialdemokratischen Arbeiterbewegung), allerdings nur für die Westsektoren Deutschlands. Für das sowjetische Besatzungsgebiet gab es keine Zulassung.
Die
AWO – Mitgliederzahl
entwickelte sich
von 1959 bis heute von 300.000 auf über 400.000 Mitglieder
Die Zahl der hauptberuflich Beschäftigten stieg von ca. 4.000 ab 1959 auf ca.
197.000 Mitarbeiter,
die der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer von ca. 70.000 auf über 100.000.
Die heutige AWO gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland mit mannigfaltigen Aufgaben und Einrichtungen zur Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben.
Nun kann ein kleiner Ortsverein wie der AWO Ortsverein Goch/Weeze, betrieben von einer kleinen Schar sich unermüdlich für seine Ziele einsetzender Ehrenamtler, nur einen Bruchteil all der Aufgaben „anpacken“, die ein großer Verband wie die AWO leisten kann.
Nach einer längeren Neuorganisationsphase der AWO Goch haben sich im Jahre 2010 ein paar Unermüdliche zusammengesetzt und mit einem Neustart begonnen.
Rita und Hansi (verstorben März 2013) Colter bauten das mittlerweile stadtbekannte
Montagsfrühstück der AWO
mit drei weiteren Helferinnen auf und Joanna Versienti startete mit ihren drei Kindern den
Freitagsspielenachmittag
für Jung und Alt in der Gocher Seniorentagesstätte. Unterstützt wurde dieser Neustart durch die AWO – Kreisvorsitzende Bettina Trenckmann.
Auf dem im Dezember 2010 von der Stadt Goch veranstalteten Ehrenamtstag stießen auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Betätigung Claudia und Lothar Dierkes zu dieser Truppe und waren sofort begeistert von dieser Aufgabe. Organisation, Pressearbeit und Controlling waren genau die richtigen „Zugaben“ für eine „Erhöhung der Schlagzahl“ der Arbeit des Ortsvereins.
Lothar D. übernahm die Aufgabe der gesamten Organisation, der Referentenauswahl und des Angebots an Ausflügen und Trainingsmaßnahmen für Seniorinnen und Senioren und die Pressearbeit.
Aus dem ursprünglichen Montagsfrühstück mit anschließendem Informationsgespräch entwickelte sich ein Aktionspool rund um das Thema „Sicherheit für Seniorinnen und Senioren
“ mit Vorträgen, Kinoveranstaltungen und praktischen Übungen mit Polizei und Verkehrswacht. Und diese Aktion wurde fast 1 : 1 übertragen in die AWO/SPD – Begegnungsstätte nach Weeze .
Die Verkehrswacht Kr. Kleve konnte in Goch mit der AWO erstmalig im Bundesgebiet ein Verkehrsmodul in vier Abschnitten komplett an einem Standort umsetzen und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat vorstellen : Seniorentraining rund um den ÖPNV, Fahrrad, Auto und Fußgänger.
Realisiert werden konnten diese Module mit tatkräftiger Unterstützung von Gocher Händlern (Fahrradhaus Lörper/Sanitätshaus Mönks & Scheer/Autohaus Elbers) und der Polizei Kr. Kleve.
Andere Gocher und Klever Unternehmer erklärten sich bereit, zu den Themen Einbruchssicherheit (Erkes), Gesunder Schlaf (Peters), Orthopädische Hilfsmittel (M&S), Gesunde Ernährung (Dr. Geurtzen), Medikamentensicherheit (Schlotmann), Umstellung der Fernsehtechnik (Thonnet) zu informieren und Fragen zu beantworten.
Das Gocher Urgestein Peter Poell, Kreistagsabgeordneter der CDU erklärte den Kreistag, Gerd Engler , Leiter der Suchtberatungsstelle der Caritas Kleve und SPD – Mitglied des Kreistages, referierte zu Suchtgefahren im Alltag, Geschäftsführer Andreas Kochs erklärte die Euregio Rhein – Waal, der Heimatverein Goch e.V. mit Altbürgermeister Willi Vaegs,Geschäftsführer Günter van Cuick und Stadtarchivar Hans – Joachim Koepp stellte die Arbeit und interessante historische Forschungsergebnisse des Vereins vor.
Die Künstler Rob Miesen und Willi Girmes stellten sich für Jahresabschlussveranstaltung kostenlos zur Verfügung, Franz Giesbers aus Kessel unterhielt die Besucher mit Gochse Platt,
Organisationen wie die Aufsuchende Seniorenberatung, VdK, AWO Kreisverband und Netzwerk für Alltagsbegleiter stellten sich zur Verfügung und referierten zu den Themen Angebote der Stadt für Senioren, Patienten-verfügung, Betreuungsverfügung und -vollmacht, PC – Kurse und bei den Krankenkassen abzurechnende Alltagsbegleitung. Die Feuerwehr informierte zu Brandprävention und Verhaltensregeln.
Seniorenkarneval und Besuch der Gocher Prinzenpaare in enger Kooperation mit der Trägergemeinschaft Goch, Bahnfahrten für Senioren mit der Nordwestbahn; Verkehrswacht und Bundespolizei, Vortrag der Diplom Heilpädagogin C. Steltjes zum Thema Tier und Mensch im Alter, Projekt offener Bücherschrank, Rollatoren- und Fahrradtraining, Teilnahme der AWO Goch als Aussteller beim Gocher Gesundheitsmarkt 2014, Teilnahme am Entenrennen der Weezer Vereine, jeden Freitag Nachmittag Organisation und Durchführung des AWO - Spieletreffs, mittlerweile unter Federführung von Marie – Luise Paufler und ihrem großen Helferteam, mit Geburtstagsfeiern und immer wieder Neuankömmlingen zur Integration in die schon lange zusammen spielende Gemeinde, all das ist zu einer festen Einrichtung geworden, die von den Nutzern dankbar angenommen wird.
Natürlich gab und gibt es auch Angebote und Versuche, die nicht angenommen wurden, uninteressant oder mangels Teilnehmerzahl nicht durchführbar waren oder sind.
Bestes Beispiel : organisierte Busfahrten. Die Teilnehmerzahl ist auch in vielen anderen Vereinen drastisch geschrumpft, viele haben also das gleiche Problem. Aber eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Vereine scheint nicht ohne weiteres möglich zu sein.
Aus welchen Gründen auch immer – fast erscheint es, als ob gläserne Wände die Akteure voneinander trennen
. Auch Aktionen im Goli, interessant für alle Seniorinnen und Senioren Gochs, werden nicht oder nur wenig vereinsübergreifend genutzt.
Alle von der AWO Goch initiierten Veranstaltungen stehen allen Vereinen, allen Bürgerinnen und Bürgern unabhängig von einer Mitgliedschaft in der AWO zur Verfügung.
Genauso wäre es doch wünschenswert, wenn andere Vereine, die sich z. B. der Seniorenarbeit widmen, wiederum anderen Vereinen oder einfach nur allen Interessierten einen Zugang dazu gäben und übergreifend informierten.
So
müßte „das Rad nicht immer wieder neu erfunden“ werden !
Wunschtraum oder realisierbare Vorstellung ?
Was könnten wir nicht alles gemeinsam auf die Beine stellen ! WIR MÜSSEN NUR WOLLEN !!
Infos unter vorstand_awo_goch@freenet.de oder Fax 02823/4198049
Autor:Lothar Dierkes
Autor:Lothar Dierkes aus Goch |
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