Stadtparkverein kann nicht verstehen, warum noch keine Entscheidung gefallen ist
"Bitte aus der Gocher Bucht kein Wahlkampfthema machen!"

Der Verkehrskindergarten in der Gocher Bucht ist kaum zu erkennen. Seit der ehemalige Pächter das Areal aufgegeben hat, liegt es brach.
  • Der Verkehrskindergarten in der Gocher Bucht ist kaum zu erkennen. Seit der ehemalige Pächter das Areal aufgegeben hat, liegt es brach.
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Für Thomas Claaßen wäre das Schlimmste, wenn das Thema Gocher Bucht erst Mitte September wieder aufgegriffen wird: "Im Interesse aller beteiligten Interessengruppen und Parteien sollte diese Angelegenheit nicht zum Wahlkampfthema verkommen, sondern noch vor den Kommunalwahlen am 13. September entschieden werden." Ein frommer Wunsch, doch, um ein Sprichwort zu bemühen, so schnell schießen die Preußen (selbst in Goch) nicht: Die nächste Ratssitzung ist erst für den 3. September terminiert und ob das Thema auf die Tagesordnung kommt ist noch offen, es gibt zum jetzigen Zeitpunkt noch keine.

VON FRANZ GEIB

Goch. Thomas Claaßen versteht den politischen Diskurs nicht und wiederholt gebetsmühlenartig: "Wir wollen die Gocher Bucht für die Bürger wieder öffnen." Er und seine Freunde aus dem Verein Gocher Stadtpark für Jung und Alt e.V. verzweifeln, weil das politische Verfahren so lange dauert.
Seit Daniel van Bonn, der damalige und bislang letzte Pächter das Areal am Stadtpark vor drei Jahren aufgegeben hat, liegt die Gocher Bucht im Dornröschenschlaf, oder, um es nach den Worten von Thomas Claaßen auszudrücken, ist diese der sukzessiven Verwahrlosung überlassen:
"Seit 18 Monaten bemüht sich unser Verein, das Gelände mitsamt seiner Minigolfanlage und dem Verkehrsgarten mit Hilfe der Stadt wieder herzurichten und neu zu beleben."
Kurz nach der Schließung der Bucht im Herbst 2017 stand die Bucht auf der Agenda im Bau- und Planungsauschuss. Zwar hatte der Stadtparkverein sein Interesse bekundet, sich aber wegen inhaltlicher Fragen (Kosten für Pacht, Entsorgung, Reparaturen) nicht klar dafür positioniert.
"Nach einer gemeinsamen Besichtigung mit Mitgliedern des Bau- und Planungsausschusses, des Vermögensbetriebens und uns wurden später in der Öffentlichkeit Kosten von 200.000 bis 500.000 Euro veranschlagt, was aus unserer Sicht viel zu hoch angesetzt war", erinnert Thomas Claaßen. Warum die Kosten in der Höhe angesetzt waren, ist dem Gocher ein Rätsel: Aus seiner Sicht ließe sich eine Wiederherstellung mit wesentlich geringeren Kosten bewerkstelligen.
Anträge der SPD-Fraktion und der ZIG-Fraktion, für die Instandsetztung der Gocher Bucht in den Haushalt 2020 einzustellen, scheiterten an der Mehrheit, die das Ansinnen ablehnte. Grund war die offene Situation einer möglichen Bebauung des Klosterplatzes, die wiederum auch Auswirkungen auf dn Stadtpark hätte.
Nachdem der mögliche Investor eine gesetzte Frist verstreichen ließ, ohne dass dass ein Bauvorhaben konkretisiert wurde, brachte die Gocher SPD im Frühjahr diesen Jahres erneut einen Antrag auf Wiederherstellung, allerdings kostengünstiger (ddas Gocher Wochenblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 4. April darüber). Die Fraktion beantragte, insgesamt rund 206.000 Euro (abzüglich eines Betrages von 80.000 Euro für eine geplante und bereits etatisierte, behindertengerechte Toilette, wodurch die Maßnahme für die Gocher Bucht nicht mehr erforderlich ist) auf der Fläche des ehemaligen Verkehrskindergarten im Stadtpark zu investieren und anschließend dem Stadtparkverein zu überlassen.
Auch dieser Antrag wurde mit den Stimmen von CDU, BFG, FDP abgelehnt, weil die finanziellen Folgen von Corona nicht absehbar seien. Thomas Claaßen: "Ich fand die Haltung der Gocher CDU damals interessant. Sie hatte doch im Vorfeld und in Gesprächen mit mir noch ihre volle Unterstützung signalisiert."
Doch der Verein bleibt stur: "Wir wollen die Fläche nutzen und pflegen, die Gocher Bucht zu einem Platz der Begegnung machen", sagt Willi Weber, der 2. Vorsitzende. Denkbar wäre , die Fläche montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr den Kindergärten und Schulen für ihre Abschlussfeste zur Verfügung zu stellen. Die Minigolfanlage könnte gemeinsam mit Menschen mit Behinderung betrieben und für die Gocher zur Verfügung gestellt werden. Auch kleinere Events könnten hier stattfinden. Mit dem Bau einer Grillhütte würde die Bucht noch um einiges attraktiver. "Thomas Claaßen: "Vieles ist möglich, und zwar ehrenamtlich von und mit Gocher Bürgerinnen und Bürgern. Aber es muss jetzt passieren."

Autor:

Franz Geib aus Goch

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