Wenn das Essen zur Qual wird - Beratungsangebot bei "Impuls" in Goch
Für viele von Essstörungen betroffene Frauen ist die tägliche Nahrungsaufnahme kein normaler Vorgang mehr, sondern eine immer wiederkehrende Qual.
Das gilt für Magersüchtige und Esssüchtige ebenso wie für Bulimiker, die das Essen wieder sofort erbrechen. Die Frauenberatungsstelle „Impuls“ bietet Betroffenen Beratung an; im September starten wieder zwei neue Gruppen für Frauen und junge Mädchen.
Zwei neue Gruppen
Geleitet werden sie von Maria Peeters, die sich im Rahmen langjährigen ihrer Arbeit für die FBS auf das Thema spezialisiert hat.
„Alle Frauen ab 18 Jahren mit Essstörungen sind angesprochen“, erläutert Maria Peeters, „nach oben hin gibt es dann keine Altersbegrenzung.“
Die Gruppe für Frauen mit Essstörungen beginnt am 17. September. Hier geht es um angeleitete Selbsterfahrung. Mit der Unterstützung der Gruppe sollen die Teilnehmerinnen lernen, aus dem Teufelskreis der Essstörung auszubrechen. „Mit haben viele Frauen gesagt, dass sie den vertrauensvollen Austausch sehr schätzen, und dass durch die Gruppe die Motivation, an der Störung zu arbeiten, erhalten bleibt“, zieht Maria Peeters ein positives Fazit der bisherigen Angebote. Sie betont aber auch, dass sie bei starker Ausprägung der Essstörung mit Zustimmung der Frau einen Arzt hinzuzieht, eine spezielle Ernährungsberatung anregt und auch Psychotherapie empfiehlt.
Motivation und Austausch
Das Selbstwertgefühl stärken und den Leidensdruck verringern, das sind die Ziele der Gruppe. „Wer entspannt unterwegs ist und sich selber mag, der entwickelt kaum ein Essstörung“, so Peeters. Die zweite Gruppe, die bereits am 10. September beginnt, richtet sich an weibliche Angehörige von Frauen, Mädchen oder jungen Männern mit einer Essstörung. „Die Familien werden oft nur wenig betreut, sie stehen mit ihren Problemen allein auf weiter Flur“, weiß Maria Peeters. Hier sei es vor allem wichtig, dass die sich die Mütter nicht in die Essstörung hineinziehen lassen und zum Beispiel dreimal am Tag für die magersüchtige Tochter kochen. Sie müssen lernen wahrzunehmen, welchen Druck sie durch die Essstörung selber haben. In diesem Fall kann man sogar von einer Co-Abhängigkeit sprechen. Die Handlungsmöglichkeiten erweitern und die Stärkung im Umgang mit der Krankheit des Angehörigen stehen hier im Fokus. Gerade in dieser Gruppe gibt es viele „Wiederholer“, die den Halt schätzen.
Für beide Angebote, die 14-tägig stattfinden, ist ein verbindliches Vorgespräch mit Maria Peeters notwendig; Informationen und Termine gibt es absofort unter der Telefonnummer: 02823/419171. „Im Gespräch werden die Kursgebühr und Rahmenbedingungen geklärt“, so Maria Peeters.
Autor:Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck |
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