Vor dem Pfarrer kommt der Kirchmeister - Der sitzt auf dem Geld!
Der Herr der Zahlen in der evangelischen Kirche in Goch gibt seinen Rechenschieber aus der Hand: Am Sonntag, 11. März, im Gottesdienst um 11. 30 Uhr, werden die neue Mitglieder des Presbyteriums eingeführt und die ausgeschiedenen verabschiedet. Zu den Letzteren zählt Arnold Schridde, 24 Jahre Kirchmeister.
Bei der Präsentation des Scheidenden und seiner Nachfolgerin vollführt Pfarrer Robbert Arndt höflich eine Rolle rückwärts: „Der Kirchmeister ist das Gegenüber des Pfarrers, aber wichtiger als dieser.“
Diese Erkenntnis beruht auf dem Charakter des Amtes das Arnold Schridde innehatte, wie er selbst sagt: „In den Niederlanden heißt er auch ‚Penningmeester.“ Als Zahlmeister hatte der diplomierte Ingenieur in der Gemeinde mit allem zu tun, was Geld anbelangte, und war komplett, wie er sagt: „Nicht nur das, was man anfassen kann.“
Weil er bei Grundstücksangelegenheiten (persönlich haftend) verantwortlich war, gingen die Entscheidungen in Sachen Diakonie, Tagespflege, Seniorenheim oder Kindertagesstätte (Niersstraße). Trotz relativ großer Freiheit, so Schridde, waren allenfalls mündelsichere Anlagen, also keine risikobehafteten Spekulationsobjekte, erlaubt.
Darum und durch die Schriddesche Art, so bestätigt auch der Pfarrer, stehe die Evangelische Gemeinde heute sehr gut da: „Arnold Schriddde hat, Beispiel Bau des Hauses der Diakonie, nicht nur die Verhandlungen geführt und die Firmen genauestens geprüft, sondern auch mal selbst den Feger angepackt. Das fand ich sehr beeindruckend.“
Seit der Jugend ist der 67-Jährige in der Kirche aktiv, weil er „erlebt habe, wieviel Spaß es macht, mit Jugend zu arbeiten.“ Und als als Ehrenamtler und Nicht-Synodaler konnte er sich zudem die Freiheit bewahren und Beschlüsse der Landessynode, siehe Verwaltungsreform, offen zu kritisieren.
Nun werde er das „Rentendasein“, das bereits fest verplant sei, genießen und mehr Engagement in den Bekanntenkreis einbringen.
Nachfolgerin Birgit Pilgrim, die als Bankangestellte vom Fach ist, übernimmt eine erfreulich gut geführte Kassenlage und das Gefühl, „hervorragend eingearbeitet“ zu sein: „Es gab bislang keinen langweiligen Tag. Ich habe aber großen Respekt vor dem Amt.“
Zu ihren großen Aufgaben zählt die Zukunft des Gemeindehauses.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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