Martha und Oswald und der Neujahrstag
„Matta, is datt Essen schon fertig?“
„Ja – gleich!“
„Watt gibbet denn?“
„Komm und staune! Was wird es denn am Neujahrstag schon geben? Du kennz doch unsern Brauch. Körnchen müssen es sein. Viele viele Körnchen, damit im kommenden Jahr das Geld nich alle wird. Gulasch habe ich gemacht und eine riesige Portion Reis dazu. Da kannze dich schon anstrengen.“
„Wieso soll ich mich anstrengen?“
„Damit dein Geld im Portemonaise nicht ausgeht!“
„Mir doch egal. Ich habe ja dich und du hast Geld. Du weißt ja, dass ich reich geheiratet habe.“
„Is ja gut. Also komm her und lass uns an diesem Brauchtum festhalten.“
„Sach ma watt anderes. Wann biste denn ins Bett gekommen. Ich hab dich ganich mehr gehört.“
„Es war so gegen ein Uhr. Weisste, datt die bei uns inne Straße 35 Minuten lang geschossen und geknallt haben. So in etwa nach dem Motto: Lass uns das Geld in die Luft schießen. Griechenland hat ja auch schon keins mehr.“
„Also ich gebe dafür kein Geld aus. Lieber einen wein trinken oder ein Likörchen für dich.“
„Ich muss ja immer ein Likörchen trinken nach dem Motto: Wer Sorgen hat, hat auch Likör.“
„Was hast du denn für Sorgen?“
„Na ja, dass unser Besuch nicht gekommen ist. Da saß ich mit dem ganzen Fondue-Fleisch. Ein Glück dass ich jezz Gulasch von gemacht hab. - Und an Weihnachten will ich gar nicht mehr denken. Drei Tage lang habe ich Kartoffelsalat gegessen.“
„Und deshalb gibt es noch genug Essen bei uns im Gefrierschrank und im Vorratskeller. Du musst ja immer soviel einkaufen als ob eine Hungersnot vor der Türe steht.“
„Papperlapapp – sach ma: Is die Liste mit den guten Vorsätzen schon fertig?“
„Ja natürlich! Hier kannze kucken:
1. vorher denken
2. Ruhe bewahren
3. nachdenken
4. besser machen
5. lachen“
„Dem is nix hinzuzufügen.“
Autor:Heidrun Kelbassa aus Goch |
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