Frohes Fest ...

Es ist wieder so weit. Alle Jahre wieder: Was mache ich als Weihnachtskarte? Mache ich überhaupt eine? Und wenn ja, welche? Dekorativ? Fotomotiv? Text? Cartoon?
Jedes Jahr warte ich bis zum letzten Drücker. Seit mindestens fünfzig Jahren mache ich nun schon Weihnachtskarten. Und da soll einem noch etwas einfallen? Der innere Schweinehund sagt mir, lass es einfach, vergiss es diesmal. Aber so einfach geht das nicht. Es gibt Freunde und Bekannte, die erwarten einfach jedes Jahr diese Karten, ja sammeln sie sogar. Unglaublich.

Also, irgendwie werde ich ja doch auch in diesem Jahr so ein Ding hinbekommen. Egal wie. Erst mal drüber schlafen.

So langsam wird es eng – eine Idee ist nicht in Sicht.
Aber ein rotes Rentier!
Auf der Fensterbank in meinem Atelier steht es immer um diese Zeit. Neben einem geschmiedeten Fisch, einem Kiefernzapfen und den Buntstiften. Hmm, eigentlich geisterten zwei andere Motive durch meinen Kopf. Ein lesendes Paar, mit dem Rücken zu einem lichterloh brennenden Weihnachtsbaum. Er: „Es duftet so herrlich nach Fichte und Kerzenwachs.“ Sie: „Und es ist so mollig warm.“ Oder ein anderes; vor einer Tür stehen vier Paar Stiefel. Er: „EIN Paar ist ja üblich.“ Sie: „Ich kann mich nicht entscheiden welches.“

Inzwischen hatte ich das Rentier auf ein Blatt Papier gekritzelt, ihn in einen Karton gestellt, einen Weihnachtsbaum dazu, dann einen Stern. Die Rentierbeine waren so lang, dass sie im Karton keinen Platz mehr fanden. Also ließ ich sie unten aus dem Karton herausbaumeln und stellte sie auf Schlittschuhe. Und alles so flach, wie mit der Laubsäge aus Sperrholz gesägt. Weihnachtlicher geht es doch nicht. Um noch etwas auf den wackeligen Frieden hier auf Erden hinzuweisen, fügte ich später noch eine Friedenstaube hinzu. Das war's dann. Für 2014 war die Aktion Weihnachtskarte wieder mal gerettet.

Mit dieser Karte wünsche ich auch euch Allen hier im Lokalkompass ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute zum Jahreswechsel ...

Und so wurde die Karten „gebastelt“: