Filmkunst im Goli-Kino Goch
Dokumentarfilmtage mit Rainer Komers
Zwei tolle Abende bereitete das Filmtheater Goch allen Interessierten am letzten Wochenende. Der bekannte Mühlheimer Dokumentarfilmer Rainer Komers zeigte am 8. und 9. Januar eine Auswahl seiner Filme aus den letzten Jahren. Eine Auswahl, die sprachlos machte und verzauberte.
Mit unvergleichlichen Blick für das Außergewöhnliche und Sonderbare, aber auch das Typische, zeigt er Alltagsszenen aus den von ihm besuchten Ländern und Völkern. Dabei wird der Zuschauer emotional tief berührt, die Szenen sind fesselnd und spannend, manchmal erheiternd oder bedrückend. Immer jedoch wird der Gefilmte ernst genommen und in seiner Eigentümlichkeit respektiert und anerkannt.
Raffinierte Montagetechnik
Rainer Komers enthält sich eines gesprochenen Kommentars, die gefilmten Szenen sprechen für sich oder werden manchmal untertitelt. Charakteristisch ist, dass Bild und Ton gleichberechtigt sind. Jede Szene ist mit ihrem hochpräsent aufgenommenen O-Ton ergeben eine fantastische Geräuschkulisse. Durch eine raffinierte Schnitttechnik wird man von einer Situation zur anderen geleitet. Beispiel: Komers filmt in der japanischen Großstadt Kobe die archaischen Klänge eines Trommelorchesters. Die nächste Szene zeigt das gleichmäßige Stampfen einer Produktionsanlage bei Panasonic, die elektronische Bausteine montiert. Der rhythmische Klang der Trommeln setzt sich fort im Rhythmus der Maschinen.
Filmemacher selber anwesend
In der Regel ist Rainer Komers Autor, Regisseur und Kameramann seiner Dokumentarfilme. Der Ton wird separat aufgenommen und hinterher synchronisiert. Schön für alle Zuschauer war, dass die Urheberin und Moderatorin der Filmreihe, Carla Gottwein aus Rees, den Filmemacher ins Goli nach Goch eingeladen hatte. Rainer Komers konnte deshalb persönlich Fragen beantworten und Hintergründe seiner Arbeiten erläutern.
Tolle Atmosphäre im Goli
Ich darf an dieser Stelle den Verantwortlichen des Goli-Filmtheaters ein Kompliment aussprechen. Die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder haben hier ein kleines Juwel vor der Schließung gerettet! Im klassischen Stil der 50er Jahre mit Holzbestuhlung, rotem Plüsch, goldenem Vorhang, toller Beleuchtung und harmonischen Gong vor der Vorstellung. Die Technik ist auf gutem Niveau, Bild und Ton wurden eindrucksvoll wiedergegeben.
Ein Wohlfühl-Theater, das Spaß macht!
Autor:Thomas Velten aus Kleve |
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