Einblicke ins Tollitätenleben: Tür an Tür mit... dem Gocher Karnevalsprinzen Manfred
Im Büro gleich nebenan residiert ein schmucker Prinz. Diese Gelegenheit kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen und habe ein paar Fragen an Manfred Strötges vorbereitet. Lach, die Gelegenheit zum Bützen ;-) kommt dann spätestens Möhneball!
Manfred, seit wann bist Du im Karneval aktiv, wodurch hast Du „Blut geleckt“?
„Seit meiner Jugend, genauer durch die Landjugend in Asperden (KLJB). Wir haben dort schon Karnevalswagen für den Gocher Rosenmontagszug gebaut. Auch habe ich an den Sitzungen in Asperden aktiv durch diverse eigene Auftritte teilgenommen.“
Dein Verein heißt „AKV Vallis Comitis“ - auf welchen Ursprung geht dieser Name zurück?
„Die Abkürzung AKV (Asperdener Karnevalsverein) könnte man mit dem Aachener Verein verwechseln, daher wurde bei der Gründung als eingetragener Verein eine Ergänzung gesucht. Vallis Comitis kommt aus dem lateinischen und bedeutet übersetzt „Tal des Grafen“. Da in Asperden das alte Zisterzienserinnenkloster „Graefenthal“ eins unserer Wahrzeichen ist, lag es nahe, diesen Namen zu verwenden. Ebenso wurde das Eingangsportal als Erkennungsmerkmal gewählt.“
Worauf freust Du Dich am meisten in der kommenden Session?
„Auf die vielen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen – in Kindergärten, Schulen, Betrieben und natürlich den Sitzungen. Aber die größte Begeisterung ist natürlich beim Rosenmontagszug vorhanden.“
Karneval ist eine ernste Sache. Wieso sind die Abläufe so streng reglementiert? Und wieviel Eigeninitiative sollte ein Prinz mitbringen?
„Also die Vereinsfarben haben direkt nichts mit irgendwelchen Vorgaben zu tun. Sie entstammen aus dem Orts- bzw. dem Vereinsleben. In Asperden hat der Sportverein, das Tambourcorps und eben unser Karnevalsverein diese Farben. Somit ist das Dorf Asperden in den Farben schwarz und gelb vertreten.
Die Abläufe im Karneval selbst stammen in ihrem Ursprung aus den militärischen Regeln. Daher ist auch beispielsweise der Narrengruß als Persiflage auf den Soldatengruß zu sehen. Weiterhin ist es schon erforderlich, bei den zahlreichen und zeitlich bemessenen Auftritten eine gewisse Ordnung zu halten.
Eigeninitiative ist immer gut, aber bei ca. 250 Auftritten und einer diesmal sehr langen Session ist es wichtig, dass der gesamte Verein involviert ist. Ohne Adjutanten und Vereinsführung ist es gar nicht möglich, eine solche Prinzengestellung durchzuführen.“
Wie schafft es ein Prinz, in der „heißen Phase“ stets gute Laune zu versprühen?
Gute Laune stellt sich beim Prinzenpaar durch die ganze Garde, die Funken und das Tambourcorps ein. Man sollte schon ein wenig „ver rückt“ sein und Unterstützung durch die Familie haben, um solch eine lange Zeit durchzuhalten.“
Wenn Du das Sagen hättest – was würdest Du in der Session verändern wollen?
„Eigentlich nichts. Alles hat seine Tradition und eine Grundlage in der Historie, angepasst an die heutige Zeit. Kleine Veränderungen durch individuelle Ideen der jeweiligen Vereine oder Prinzenpaare sind aber immer möglich.
Das Festkommitee Gocher Karneval e.V., in dem alle prinzenstellenden Gocher Karnevalsvereine vertreten sind, befindet über die Regelungen, die eine schöne Karnevalszeit in Goch ermöglichen.“
Erzähle doch bitte kurz, wie Du Dir Deine Prinzessin erwählt hast!
„In der „Miteinander Stadt Goch“ gibt es einige Vorgaben hinsichtlich der Prinzessin. Die Dame sollte nicht älter als 29 Jahre, nicht verheiratet sein und in Goch wohnen.
Dazu kommt ja noch der Lebensweg der jungen Dame. Die berufliche und persönliche Lebensgestaltung der zukünftigen Prinzessin wollte ich ebenso berücksichtigen wie auch den karnevalistischen Werdegang. Eine „Nichtkarnevalistin“ zu integrieren wäre etwas schwierig gewesen. Und so ganz nebenbei – gut aussehen sollte die Prinzessin ja auch, oder? Die zwischenmenschliche Beziehung der „Lebensabschnittspartner“ und deren echte Beziehungen müssen natürlich auch miteinander harmonieren.“
Ist Deine Familie auch karnevalistisch geprägt und wie unterstützt sie Dich in der Session?
„Meine gesamte Familie ist aktiv im Karneval unterwegs. Gardefrau Kordula, Gardist Jochen und die Funken Iris und Birte. Ohne ihre Unterstützung, insbesondere die meiner Frau, ginge es gar nicht.
Von dieser Stelle aus ein herzliches Dankeschön an meine Kordula!“
Na das ist doch ein schöner Abschluss :-) Danke Manfred, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast und ich wünsche Euch eine tolle närrische Zeit!
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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