Ein Zeichen der Anerkennung - Diakonie in Goch vergab Kronenkreuze
Beim ersten Jahresfest der Diakonie im Kirchenkreis Kleve wurden jetzt sieben Mitarbeiter mit dem Goldenen Kronenkreuz ausgezeichnet.
Geschäftsführer Joachim Wolff erläutert, was mit dieser Auszeichnung auf sich hat. „In der Evangelischen Kirche gibt es keine Orden, deshalb wird es nicht verliehen. Es wird übergeben, ist deshalb aber nicht weniger wert!“
Es ist eine Anerkennung für die Arbeit, die die Empfänger in den letzten 25 Jahren geleistet haben; zum Beispiel Edgar Fuß, der 28 Jahre in der ambulanten Pflege tätig war und nun in Altersteilzeit gegangen ist. Er kann Vergleiche ziehen und stellt fest: „Die Pflege ist heute nicht besser oder schlechter als früher, sie ist einfach anders.“
Selbstständiges Arbeiten
Er sei im Gegensatz zu vielen Kollegen bei seinem Beruf noch „körperlich gut weggekommen“, so Fuß. Geschätzt hat er immer die weitgehend selbstständige Arbeit, bei er Entscheidungen treffen und auf verschiedene Situationen reagieren musste. Einen Patienten hat Edgar Fuß sogar 13 Jahre lang begleitet. „Da entstehen schon sehr persönliche Beziehungen.“ Bis 2009 war Edgar Fuß stellvertretender Pflegedienstleiter der Sozialstation Goch.
Herzensprojekt Palliativ-Versorgung
Als die Dokumentationen immer umfangreicher und aufwändiger wurden, zog er sich aus dieser Position zurück. „Das machte mir einfach keinen Spaß mehr“, sagt er. Dafür hat er ein anderes Herzensprojekt: die Palliativ-Versorgung, bei der es darum geht, schwerstkranken und sterbenden Menschen so weit wie möglich die Schmerzen zu nehmen. Edgar Fuß hat das Palliativ-Netzwerk Niederrhein mitaufgebaut und auch eine enstprechende Zusatzausbildung gemacht. „Das ist mein Ding“, bekräftigt er und zieht sein berufliches Fazit: „Gut war es, mit Höhen und Tiefen.“
Ambitionierte Aufgabe
Rainer Blix ist seit 25 Jahren Mitarbeiter der Wohnungslosenberatung des Kreises Kleve, die ihren Standort in Geldern hat. Er und ein Kollege haben damals die Beratungsstelle aufgebaut. „Es ist schon eine ambitionierte Aufgabe, mit zwei Leuten den gesamten Kreis Kleve zu bedienen“, sagt Rainer Blix. Oft sei im Nachgang von Krisen festzustellen, dass die Zahl der Ratsuchenden steigt. Und: „Nach unten durchzufallen, geht inzwischen wesentlich schneller.“ Auch immer mehr junge Heranwachsende zwischen 18 und 25 Jahren gehören dazu.
„Wir sehen hier bei der konkreten Arbeit vor Ort oft den größeren Bedarf, als er politisch umsetzbar ist“, das weiß auch Joachim Wolff, Geschäftsführer der Diakonie.
Beim Jahresfest standen dann aber Begrüßung und Verabschiedung von Mitarbeitern und natürlich die Übergabe der Kronenkreuze im Vordergrund. Im Gemeindegarten wurde nach dem Gottesdienst noch gemeinsam gefeiert.
Hintergrund:
Das Goldene Kronenkreuz ist die einzige Auszeichnung, die es in der Evangelischen Kirche gibt.
Es wird nicht nur im beruflichen Zweig der Diakonie überreicht, sondern auch an ehrenamtliche Kräfte übergeben. Das Kronenkreuz ist das Erkennungszeichen der Diakonie. Es wurde 1925 von Professor Richard Boeland (Kunstschule Berlin) entworfen.
Zu der Zeit hieß die Diakonie noch „Innere Mission“, Der Entwurf greift das I für „Innere“ und das M für „Mission“ auf. Beides ist mit dem Zeichen des Kreuzes verbunden.
Autor:Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck |
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