Ein Rüpel gab Gisela ein Ohrfeige

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Gisela, 31,1.58 Meter von Kopf bis Fuß“, „hellblonde Locken und hübsche blaue Augen“ kassierte eine Backpfeife von einem Rüpel.

Auch Chauvis, ja sogar Schläger haben Gisela Lürriper und Ethel Löschke im Einsatz als Politessen erlebt. Sie waren im Jahre 1980 die ersten „Stadthostessen“ von Goch. Ob Goch mit den „neuen Stadthostessen“ das große Los gezogen habe, fragte am 11. September des Jahres 1980 das Gocher Wochenblatt. Gisela Lürriper und Ethel Löschke hatten seinerzeit aus zwei Dutzend Bewerberinnen die Posten als Politessen bei der Stadt Goch ergattert. Die eine sei verheiratet, die andere alleinstehend stand dort zu lesen.

Mit „ständigem leichten Schmunzeln

Ethel, 34, habe ein „leichtes Gardemaß“ und ein „ständiges leichtes Schmunzeln in den Mundwinkeln.“ Weiter stand in dem Beitrag: „Und die Überwachung des ruhenden Verkehrs liegt also in den zarten Händen dieser Damen“ konnten die Leser dort zu lesen.1.000 Deutsche Mark habe sich die Stadt Goch die schmucken Uniformen kosten lassen. Der „Hostess-Betreuer“ würde sicherlich um sein Amt beneidet, frohlockte die einstige Ausgabe des „Blättchens“ und führte weiter aus: „Mit rosa Zettelchen sprechen die Damen auch Bitten an den Verkehrsteilnehmer aus, beim nächsten Abstellen des Kraftfahrtzeugs doch bitte mehr Aufmerksamkeit walten zu lassen“. Das mit den ‚Bitten‘ war hin und wieder bis häufig so eine Sache. Wenn Gisela und Ethel auf männliche Parksünder trafen. „Männer ließen sich oftmals nichts von uns sagen“ erinnert sich Ethel, die inzwischen Meyen heißt, nachdem sie bei der Stadt auch ihr persönliches Glück gefunden hatte - was eine andere Geschichte ist - und fügt amüsiert hinzu: „Wir hörten nicht selten Sprüche wie ‚geht ihr mal nach Hause zurück an den Herd.“ Darauf sei sie niemals ein-, sondern zügig weitergegangen. „Meine Kollegin Gisela hat einmal sogar eine Ohrfeige von einem aufgebrachten Parksünder bekommen“, erzählt die Endsechzigerin, die insgesamt zehn Jahre lang den Dienst als Politesse bei der Stadt Goch versehen hat. Das mit der Backpfeife hatte eine saftige Anzeige zur Folge mit Gerichtsverhandlung und einer knackigen Geldbuße. Das Gericht musste häufiger bemüht werden, denn nicht wenige „Sünder“ fühlten sich zu unrecht geahndet. Ihre damalige Kollegin Gisela habe sie aus den Augen verloren. Ethel Meyen war nach ihrer Zeit als Politesse („Irgendwann war dann genug, ich bekam Rückenprobleme“) im Innendienst der Stadtverwaltung und bis zu ihrer Verabschiedung im Jahre 2011 im Bürgerservice tätig. Die Gocherin widmet sich mit Vorliebe ihrem Haus und Garten und tourt ansonsten leidenschaftlich gern mit ihrem Gatten per Wohnmobil durch Frankreich.

Ethel Meyen bei ihrem ersten Karnevals-Einsatz im Jahre 1981anlässlich des Rathaussturms                         Foto: privat
Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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