Die Hochzeit von Martha und Oswald
„Sach ma, wie war datt eigentlich mit unserer Hochzeit damals?“
„Wie jetzt? Wie war das damals?“
„Damals an dem Tag auf dem Standesamt?“
„Auf dem Standesaaaamt? Du warst doch dabei! Watt soll also die Frage.“
„Ich mein ja man nur, wie es angefangen hat.“
„Wie es angefangen hat? Weisse, datt is auf einen einfachen Nenner zu kriegen. Zuerst hakt es aus und dann geht man heiraten.“
„Hakt es aus?“
„Ja, ganz dolle wird einem im Kopp und um ett Herz.“
„Ach so! Aber sag doch ma, wer von uns hat nun eigentlich wen geheiratet?“
„Wir zwei beide.“
„Nein ich meine: Ich dich oder du mich.“
„Weiss ich doch nich. War ja Karneval. Ich dachte auch immer du hältst mich ne Pistole in Rücken.“
„Nein das heisst doch Pistole auffe Brust.“
„Ich habs so gespürt wie damals als ich aufm Rosenmontag Cowboy war.“
„War aber Veilchendienstag.“
„Ja, war am Veilchendienstag um 11 Uhr. Rosenmontag um 11 Uhr 11 wäre es nich gegangen, hat der Standesbeamte gesagt.“
„Ja. Aber trotz Karneval war es ernst. Wir haben doch unterschrieben.“
„Ja, die fünf Minuten für die Unterschrift hatten wir ja noch Zeit in all der Feierei um den Karneval. Und nur weil deine Mutta so gebohrt und gemeckert hat, hamm wa uns dann auch noch Ringe gekauft. Und nu? Nu is es gutt! Hat ja lange gehalten.“
„Jau, meine ich auch.“
„Also dann komm her, lass dich küssen und lass die Fragerei – komm her Matta!“
Autor:Heidrun Kelbassa aus Goch |
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