Das Gesicht im Spiegel…
…jeden Morgen ein Schock…
jeden Morgen um halb sieben
immer wieder dieser Graus
wär besser noch im Bett geblieben
hach, wie sehe ich denn aus
im Spiegel dieses Knautschgesicht
von links, von rechts, brutal von vorn
das kann nicht sein, das bin ich nicht
wer hat bloß dieses „Kind“ gebor`n
die Augen klein, Chinesen-ähnlich
um den Mund recht tiefe Gräben
und erst der Blick, so richtig dämlich
die Nasenflügel wollen beben
wie krieg ich das nur wieder hin
welche Mittel kann ich nutzen
zu grübeln macht jetzt hat keinen Sinn
zunächst die Beißer putzen
dann Wasser marsch, so kalt es geht
an den Körper - die Visage
hui - und flugs der Busen „steht“
und ich gerate voll in Rage
das Handtuch rubbelt alles trocken
merke jetzt wie wach ich bin
he du Zicke – nicht mehr bocken
den Rest kriegst du wohl auch noch hin
den „Werkzeugkoffer“ schnell zur Hand
gefüllt mit Tuben, Kitt und Spachtel
das Haar aus dem Gesicht mit Band
Aktion „Verwandlung alter Schachtel“
die Augenringe wegradiert
brauner Puder auf den Teint
ein zartes Rot die Wangen ziert
dezentes Blau auf Lidern scheint
mein Blick fällt in den großen Spiegel
ich kann mein Glück kaum fassen
Dank dieser Tuben und der Tiegel
kann ich mich wieder sehen lassen
hat sich gelohnt die ganze Mühe
bis morgen wieder – in der Frühe!
©2006 ;-))
Autor:Wally Artz-Odenbach aus Goch |
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