Alleine Experimentieren: Ergebnisse aus dem Kinder College vorgestellt
Kürzlich stellte das Gaesdoncker Kinder College seine diesjährigen Ergebnisse vor und präsentiert im Rahmen einer Abschlussveranstaltung das, was hinter den Samstagskursen steckt.
Die Pilotphase des Kinder College ist vorüber, der Erfolg ungebrochen: Jedes Schuljahr aufs Neue liegen dem Kinder College des Collegium Augustinianum Gaesdonck rund doppelt so viele Bewerbungen wie Plätze vor. Rund 90 Kinder schlossen zum sechsten Mal ihr Angebot für besonders begabte Grundschülerinnen und -schüler ab – und das, wo ihr Einsatz für diesen besonderen Lernvormittag nicht zu unterschätzen ist. Schließlich kommen die Teilnehmer des Kinder College alle 14 Tage samstags zusammen: Zahlreiche Eltern nehmen mitunter viele Kilometer
der Anreise, zum Beispiel aus Wachtendonk, in Kauf, um die Hochbegabtenförderung
wahrzunehmen. Die Veranstaltung in den Räumen der Gaesdonck endete mit der Überreichung der Teilnahmezertifikate.
Warum Kinder College? „Eltern sind sehr dankbar, dass es für ihre leistungsstarken und wissbegierigen Kinder ein solches Angebot gibt“, so Peter Broeders, Direktor der Gaesdonck, „sie bemerken bei ihren Kindern, wie wertvoll diese Ergänzung zum Grundschulunterricht ist. Obwohl die besonderen Begabungen der Kinder in der Grundschule durchaus Beachtung finden: ein solches Programm kann eine Grundschule einfach nicht bieten. Auch deshalb wird die Teilnahme am Kinder College von vielen Grundschulen gefördert. Die besonderen
Herausforderungen an den Samstagen im Kinder College tragen für diese begabten Kinder tatsächlich zum Wohlbefinden bei.“ Und genau dort setzt das Kinder College, das im Schuljahr 2009/10 als Bildungsmaßnahme zur Förderung besonders interessierter und begabter Kinder der Jahrgangsstufen drei und
vier ins Leben gerufen wurde, an. Dank der finanziellen Unterstützung des Kreises Kleve sowie der Gaesdonck selbst und der Eltern teilnehmender Kinder können auch nach der erfolgreichen Pilotphase in jedem Schuljahr acht Kurse angeboten werden. „Die Inhalte dürfen sich nicht mit dem Unterrichtsstoff überschneiden oder gar etwas vorweg nehmen“, erläutert Dr. Thorsten Kattelans als Leiter des Kinder College. Und so stehen 14-tägig Kurse in den Bereichen Chinesisch, Englisch, Kunst, Niederländisch, Biologie, Chemie, Mathematik oder Physik auf dem Stundenplan der wissbegierigen Kinder. Das Kinder College leiste einen elementaren Beitrag dazu, dass Naturwissenschaften und Mathematik an Attraktivität gewinnen, „weil das selbständige Experimentieren und die projektorientierte Arbeit im Vordergrund stehen“, so Peter Broeders. Das Problem liegt aus Sicht von Thorsten Kattelans auf der Hand: „Förderung wird aktuell häufig als Hilfestellung im lernschwachen Bereich oder bei Kindern mit Behinderung verstanden und umgesetzt – das Stichwort heißt Inklusion. Das ist gut, richtig und sehr wichtig. Doch wenn Schule langweilig wird, weil ein Kind schneller lernt als andere, besondere Interessen und
außergewöhnliche Begabungen hat, können keine guten Ergebnisse erzielt werden.“Die Auswahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler obliegt der Gaesdonck. Voraussetzung sind neben der Befürwortung der Teilnahme am Kinder College durch die Grundschule auch das Zeugnis sowie die Erklärung des Kindes selbst, warum es teilnehmen möchte. Die Kurse werden sowohl von Lehrern der Gaesdonck wie auch externen Dozenten angeboten. Zum Start in einen Unterrichtssamstag, der für die Gaesdoncker Internatsschüler an einem Heimfahrtswochenende terminiert ist, steht ein rund 20-minütiger
Bewegungsimpuls in der Sporthalle, den einige Oberstufenschüler durchführen. Im Anschluss geht es für die Grundschüler in die ausgewählten Kurse. Den Abschluss des Tages bildet ein gemeinsames Mittagessen. Die Einrichtung zur Förderung von (Hoch-)begabten ist bereits weit über die regionalen Grenzen hinaus auf breites Interesse gestoßen. Pädagoginnen und Pädagogen aus Düsseldorf, Münster, Koblenz und Österreich haben sich bereits vor Ort einen Eindruck verschafft und Teile des Kinder College in ihren Studien- und Abschlussarbeiten analysiert.
„Die Förderung im oberen Bereich des Lernens darf nicht auf der Strecke bleiben“, fordert Dr. Thorsten Kattelans.
Autor:Lokalkompass Goch aus Goch |
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