Im Interview: Tobias Budde - Der Volontär und Moderator über seine Erfahrungen beim Public Viewing
Die Europameisterschaft 2016 geht in die entscheidende Phase: In der K.o-Runde der besten 16 Mannschaften geht es um Sieg oder Niederlage, ein Unentschieden gibt es nicht, notfalls muss ein Elfmeterschießen entscheiden. Morgen trifft Deutschland im Achtelfinale auf die Slowakei. Darauf freuen sich die Fans in Goch besonders und verabreden sich schon jetzt zum "Rudelgucken" im Gocher Stadtpark.
Wer gemeinsam mit seinen Freunden oder der Familie die EM-Spiele verfolgen möchte, kann dies beim Public Viewing mit gut 2.500 weiteren Fans im "Gocher Parkstadion" tun (wir berichteten). Welche Erfahrungen der Moderator Tobias Budde dabei gemacht hat, hat er dem Gocher Wochenblatt verraten.
Du hast noch nie vor so vielen Leuten moderiert. Hattest du großes Lampenfieber bei der ersten Veranstaltung?
Gerade bei den ersten Malen war natürlich Lampenfieber vorher da, ganz klar! Aber das Publikum hat es einem auch wirklich einfach gemacht. Sie sind gut mitgegangen und haben auch zugehört. Dann ist auch irgendwann die Last abgefallen und ich konnte das deutlich befreiter und mit viel Freude machen. Es hat unglaublich Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Partien. Ein Dank an dieser Stelle auf jeden Fall nochmal an Veranstalter Georg van den Höövel für das in mich gesteckte Vertrauen und dass ich diese Aufgabe ausfüllen darf. Und auch an Christof Dammers von Intersport, der das ganze initiiert hat.
Ist die Stimmung bei einem Deutschlandspiel gespannter als bei anderen Spielen?
Absolut! Das Eröffnungsspiel wurde ganz locker geguckt, weil es die wenigsten direkt betroffen hat. Bei Deutschland-Spielen kommen dann alle in Schwarz-Rot-Gold und das ist auch toll so. Da starren alle gebannt und mit großen Augen auf die Leinwand.
Wie gefällt dir die Location und das Publikum?
Der Stadtpark ist einfach wunderbar für dieses Event. Das Public Viewing im Parkstadion ist das Mekka der Fußballfans, viele pilgern auch aus den umliegenden Städten hier hin. Ein wirklich schönes Ambiente, was sich auch auf die Stimmung überträgt. „Public Viewing pur“ gibt’s einfach nur dort. Wer hier nicht guckt, ist selber Schuld.
Hast du schon bekannte Gesichter im Publikum erkannt?
Klar! Einige Freunde sind gekommen, um mich zu unterstützen, das hat sehr gut getan und hat es deutlich leichter gemacht. Selbst meine Freundin ist gekommen, die Fußball ansonsten so interessant findet wie ich Poncierten oder Curling (lacht). Das hat mich wirklich sehr gefreut. Mittlerweile kann sie auch richtig mitreden und fragt viele Dinge interessiert nach.
Wie genau unterhältst du die Leute vor der Übertragung?
Ach, ganz unterschiedlich. Wichtig ist es, die Zuschauer nicht vollzuquatschen. Ich mache mir vorher einen Leitfaden mit Fakten, Bilanzen und interessanten Infos, als kurze Updates. Dazu kommen Interviewpartner und vielleicht mal ein paar Umfragen. Natürlich rattere ich das nicht nur stupide runter, sondern versuche das seriös aber nicht alles bierernst, sondern auch locker zu machen. Und viel ist natürlich auf Zuruf improvisiert.
Wie war es, als Deutschland ins Achtelfinale eingezogen ist?
Ich denke nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei den zahlreichen Fans ist ein wenig Last von den Schultern gefallen. Die K.O.-Spiele werden super spannend. Es sind „Alles-oder-nichts-Spiele“ gegen stärkere Gegner. Das wird man sicher auch am Niveau der Partien sehen. Dann wird auch die EM-Euphorie deutlich zunehmen.
Gibt es auch Familien, die gemeinsam das Spiel schauen?
Natürlich. Der Vorteil in Goch ist, dass die Preise stabil bleiben und nicht von Spiel zu Spiel teurer werden. Das sind absolut familienfreundliche, humane Preise. Das Parkstadion bietet sich definitiv an, um mit der Familie Fußball zu feiern.
Hast du schon einen persönlichen Tipp fürs Endspiel?
Ich habe mal getippt, dass Deutschland das Finale gegen England 2:1 gewinnt – aber das ist nicht mehr möglich. Wenn dann treffen wir schon im möglichen Halbfinale auf sie. Gefühlt werden die Karten an jedem Spieltag neu gemischt. Gut möglich, dass ein Team wie Wales weit kommt. Kroatien ist wie gesagt auch nicht zu unterschätzen. Von der wahnsinnigen Fan-Stimmung her haben es die Iren und die Nordiren auch verdient weit zu kommen, auch wenn das sportlich gesehen eher unwahrscheinlich ist.
Wer auch einmal im "Rudel" ein Spiel verfolgen möchte, kann das am Sonntag um 18 Uhr. Der Einlass ist bereits um 16 Uhr. Weitere Infos erhält man auf: www.public-viewing-goch.de
Autor:Silvia Decker aus Emmerich am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.