Hier ist kein Schulsport möglich!
Es klingt so wie die „unendliche Geschichte“, die nur bruchstückhaft zu Ende gebracht wird. In seinem Jahresbericht rügt der Vorstand von Alemannia Pfalzdorf die nach wie vor „inakzeptable Platzanlage“. Das wollte das Gocher Wochenblatt natürlich genauer wissen ...
Mit dem Vorsitzenden Dietrich Kade und dessen Vize Jürgen Kamps trafen wir uns zum Ortstermin. Und als wäre es ein Wink mit dem berüchtigten Zaunpfahl, war an diesem Samstag die Jugend gerade mit einer großangelegten Säuberungsaktion beschäftigt ...
Bei der Begehung zeigen die beiden Vorsitzenden die Problemstellen im Heribert-Ramrath-Stadion an der Stadionstraße: Auf dem Aschenplatz liegen mehr Steine als Asche, die Weitsprunganlage ist gar nicht mehr zu benutzen, die Aschenbahn rund um den Rasenplatz steht bei Regen unter Wasser, das Platzhaus benötigt dringend eine Wärmedämmung.
„Es ist ja nicht so, dass seitens der Stadt und des Kommunalbetriebs gar nichts gemacht wird, aber was hier passiert, kann man nur als Flickschusterei bezeichnen“, so versucht Jürgen Kamps es vorsichtig zu umschreiben.
Dabei habe man vor zwei Jahren vom KBG eine schriftliche Zusage bekommen, dass die Pfalzdorfer Anlage instand gesetzt wird. Bei der Begehung am 19. März 2009 mit Wolfgang Janssen seien die Mängel festgehalten worden.
Nachdem Kade und Kamps nach mehreren Anläufen auch im Jahr darauf noch keine Veränderung feststellen konnten, habe man ihnen erklärt, dass es hier und da zu „Missverständnissen“ gekommen sei. Am 14. Januar diesen Jahres traf sich der Vorstand von Alemannia nochmals mit Wolfgang Janssen plus Georg Brenker von der Stabstelle für Sportangelegenheiten und Klaus Völling als Vorsitzendem des Sportausschusses. „Da hat man eingesehen, dass beispielsweise die Laufbahn komplett saniert werden müsste, um geordneten Schulsport stattfinden zu lassen, aber auch erklärt, dass die Kassen leer seien. Weder im Haushalt noch im Wirtschaftsplan des KBG seien Mittel dafür da“, sagt Kade und legt hierzu das Protokoll der jüngsten Begehung, datiert auf den 3. Februar 2011, vor. Jürgen Kamps: „Als wir darauf hinwiesen, dass wir so keine vernünftige Jugendarbeit und keinen Schulsport machen könnten, hat man uns allen Ernstes geraten, einen vorläufigen Aufnahmestopp zu machen und die Anlage von Viktoria Goch zu nutzen.“ „Einen besseren Vorschlag hätten wir nicht bekommen können“, so Kade.
Jürgen Kamps betont, dass es den Verantwortlichen von Alemannia nicht darum gehe, die Stadt nur anzuklagen: „Punktuell hat sich einiges verändert, wofür wir auch dankbar sind.“ So wurde beispielsweise eine defekte Kabinentür vor einigen Tagen erneuert. Das Problem nur: Die Tür ließ sich bereits seit dem vergangenen Herbst nicht mehr schließen und der Winter hatte, so Kamps, die Heizkosten in die Höhe getrieben. Der Verein sei sich seiner eigenen Pflicht bewusst, und versuche, die Anlage im Rahmen seiner Möglichkeiten in Schuss zu halten. „Aber alles können wir nicht machen, dazu fehlen uns Gerät und Material“, so Kamps. Außerdem habe Alemannia Pfalzdorf, so Kade, es sogar schriftlich, dass die Stadt sich ihrer Mitverantwortung stellt: „Noch zu Lebzeiten von Heribert Ramrath wurde vertraglich festgelegt, dass alle Instandsetzungsmaßnahmen von der Stadt übernommen werden ...“
Autor:Franz Geib aus Goch |
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