Großer Sport und Emotionen beim Keppelner Springfestival
Mit sieben Springprüfungen der schweren Klasse setzte Teil 2 des Keppelner Springfestivals neue Maßstäbe. Zahlreiche Reiter von Nah und Fern waren wieder nach Keppeln gekommen und ritten bei optimalen Bedingungen um Siege und Platzierungen.
KEPPELN. Emotionaler Höhepunkt war das neue Team-Springen der Klasse S* um den Hans-Theo Terhoeven-Urselmans-Gedächtnispreis. Der Schöpfer und Entwickler des Keppelner Springfestivals war im vergangenen Jahr im Alter von 75 Jahren verstorben. Zu seinen Ehren hatten seine Enkel diese neue Springprüfung ins Leben gerufen. Neun Teams, die nicht zwingend aus einem Verein stammen mussten, hatten ihre Startbereitschaft erklärt. Zu Ehren von Hans-Theo Terhoeven-Urselmans ritten alle im roten Frack, der nur in Springprüfungen der schweren Klasse S zugelassen ist, heute aber von den meisten Reitern nur noch zu ganz besonderen Anlässen getragen wird. Am Ende hatte das Team Technikscheune mit Kristin Lange auf Cadmo van de Pluum, Otmar Eckermann auf Caleya, Sophia Beckmann auf Cristella SG, Lukas Wilmsen-Himmes auf Fleur die Nase vorn und siegte vor dem Team Teatro mit Marc Boes auf Bali, Marcel Bühner auf Calin, Carolin Zell auf Conella van de Pluum und Miriam Zell auf La bella Luna. Die Entscheidung zwischen den beiden Teams fiel in einem spannenden Stechen zwischen Otmar Eckermann und Miriam Zell, bei dem Routinier Otmar Eckermann mit fast einer Sekunde Vorsprung ins Ziel kam.
Atemberaubende Spannung garantierte auch das Mächtigkeitsspringen der Klasse S* bis zur Entscheidung um den Preis der Firma innogy und der Firma Kern-Haus sowie den Ehrenpreis von Uedems Bürgermeister Rainer Weber. 17 Teilnehmer hatten ihre Startbereitschaft erklärt, darunter auch Lokalmatador Jens Terhoeven-Uselmans und sein Cousin Philipp, die ihre Premiere im Mächtigkeitsspringen feierten. Auch Gilbert Tillmann, Sieger des Hamburger Derbys im Jahr 2013 und mit seiner Familie Stammgast in Keppeln, hatte sine Startbereitschaft erklärt.
Kein Pferd
Noch am Vorabend hatte Gilbert Tillmann erklärt, in diesem Jahr leider kein Pferd für das besondere Springen zur Verfügung zu haben. Doch Vorstandsmitglied und Moderatorin Andrea Franken hatte nicht locker gelassen: „Ein Nein akzeptiere ich nicht. Du gehst heute Nacht in den Stall und suchst dir ein Pferd, mit dem du vor die Mauer reitest.“ Die Wahl fiel auf Corlano N.R., den zehnjährigen dunkelbraunen Hengst des Gut Neuhaus-Auszubildenden. Und es klappte: Gemeinsam mit Bruder Frederik Tillmann und Cedrik Wolf teilte er sich am Ende den Sieg über 2,05 Meter.
Neben dem Erkrather Tilo Tucht als weiterem Teilnehmer im alles entscheidenden Stechen über 2,05 Meter kämpfte mit Leonie Jonigkeit die einzige Amazone im Feld um den Sieg. Genau wie Tilo Tucht musste sie einen Fehler verbuchen. Zum ersten Mal in Keppeln, zeigte sie sich begeistert von der frenetischen Stimmung in der Keppelner Reithalle und sagte spontan ihre erneute Teilnahme für 2019 zu. Sechster Teilnehmer im letzten Stechen wäre Jens Terhoeven-Urselmans gewesen. Doch er verzichtete zur Schonung seines erst siebenjährigen Pferdes Christiano darauf, die Mauer erneut anzureiten.
Sport trifft Show
Vor dem traditionellen Mächtigkeitsspringen wurde den Zuschauern noch ein Showprogramm der Extraklasse geboten. Die umjubelte gemeinsame Mannschaft der Reitervereine Rheurdt und Sevelen, die beim Programmpunkt „Sport trifft Show“ im Rahmen des 1. Teils des Keppelner Springfestivals 2018 das Publikum mit ihrer Show „Der kleine rote Luftballon“ begeistert und gerührt hatte, gaben erneut ihr tolles Programm zum Besten.
Auch der letzte Tag hatte noch spannenden Sport zu bieten. Höhepunkt war hier der „Große Preis“, eine Springprüfung der Klasse S** mit Stechen um den Preis der Warsteiner Brauerei sowie der Gothaer Generalagentur, Dirk Liese, Bottrop. Nach einem spannenden Normalumlauf über einen anspruchsvollen Parcours kämpften acht Teilnehmer im alles entscheidenden Stechen um den Sieg. Lokalmatador Jens Terhoeven-Urselmans, der nach dem fehlerfreien Normalumlauf frenetisch gefeiert worden war, landete mit einer Verweigerung am Ende auf Rang 7. Die Nase vorn hatte erneut Gilbert Tillmann mit dem 2017 im Hamburger Derby Zweitplatzierten Claus Dieter – ein nicht selbstverständlicher Sieg und eine entsprechend emotionale Siegerehrung.
Gilbert Tillmann dankte den Besitzern des Pferdes, die ihn überredet hatten, Claus Dieter wieder zu reiten „Nach dem Derby hatten sich unsere Wege getrennt, Keppeln ist unser erstes gemeinsames Turnier seit dem Derby“, erklärte Tillmann. „Er ist dieses Wochenende sechs Nullrunden gegangen. Besser hätte der Claus das nicht machen können.“
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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