Vereine in Goch und Weeze freuen sich über Sportförderung
Es gibt viel Geld aus dem NRW-Programm Moderne Sportstätte 2022

Es geht aufwärts: Gerd Arnold und Marco Reintjens von den Billard Sport Freunden Goch. Foto: Steve
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Die Corona-Krise hat auch den Sportvereinen im Kreis Kleve ihre Grundlagen entzogen. Das gemeinschaftliche Engagement auf und neben dem Sportplatz ist auf Null gestellt, Wettbewerbe wie Meisterschaften und Turniere finden nicht statt. Da wirken solche Meldungen wie Schrittmacher fürs Sportlerherz: Anfang der Woche gab Andrea Milz, die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, weitere Fördermaßnahmen im Rahmen des Programms „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes NRW bekannt.

VON FRANZ GEIB

Goch/Weeze. Die Nachricht aus Düsseldorf sorgt bei drei Vereinen im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung für einen starken Anschub: Die Billard-Sport-Freunde Goch 1939 e.V., der VfL Nierswalde e.V. und der Sportverein Germania Wemb.e.V. können jetzt notwendige Sanierungen in Angriff nehmen.
Gerd Arnold, der ehemalige Vorsitzende bei den Billard Sport Freunden in Goch hat schon vieles in seinem Sportleben erfolgreich initiiert: Nachdem die Kugelspieler 2013 ihr Vereinsheim Sprick an der Gartenstraße verlassen mussten, fanden sie nur ein paar hundert Meter weiter in einer ehemaligen Schreinerei an der Gartenstraße 9 gegenüber dem ehemaligen ALDI-Supermarkt ein neues Zuhause und schufen in Eigenleistung aus einer "Bruchbude" (O-Ton Gerd Arnold) ein neues schmuckes Vereinslokal für die rund 100 Mitglieder und ihre 70 "Untermieter" vom Dart-Sport-Club Goch.
Auch zwei weitere Aktionen hatte Gerd Arnold anstoßen können, darunter die Anschaffung von neuen Carambolage-Tischen über ein Niersfunding Projekt mit der Volksbank an der Niers in 2016 und die Erneuerung von vier Billardtischen mit neuem Tuch plus der Anschaffung von 14 Sätzen an Billardkugeln (10 Karambol, 4 Pool) durch die Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze in 2017.

Wichtige Einnahmequellen versiegt

Mittlerweile haben die Billard Freunde einen neuen Vorstand mit Marco Reintjens als Vorsitzenden. Doch der freut sich, dass ein weiteres Projekt noch aus der Feder von Gerd Arnold, der im Vorstand aktuell das Amt des Kassierers ausübt, stammt: Mit 54.713 Euro fördert das Land NRW im Rahmen des Programms "Moderne Sportstätte 2022" die Erneuerung des Daches und die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Vereinsheim an der Gartenstraße. "Diese Maßnahme hätten wir alleine nicht stemmen können, zumal uns auch jetzt die Corona-Krise ordentlich zu schaffen macht", sagt Marco Reintjens im Gespräch mit dem Gocher Wochenblatt. Durch den Wegfall von Meisterschaften und Einladungsturnieren versiegen für den Verein wichtige Einnahmequellen. Gerd Arnold: "Die Monate März bis Mai sind die umsatzstärksten Monate für uns, allein durch den Verzehr entfallen rund 3.000 Euro monatlich." Sobald der erforderliche Zuwendungsbescheid der KfW-Bank in Goch ankommt, hofft der Verein, die Erneuerung des Daches im September angehen zu können. Und vielleicht ist dann auch wieder ein halbwegs normaler Spielbetrieb möglich, hofft Reintjens.

Germania Wemb setzt auf mehr Breitensport

"Das ist eine wunderbare Info", freute sich Markus Magliani, der 1. Vorsitzende des Sportverein Germania Wemb über die Nachricht aus Düsseldorf: Mit 139.888 Euro fördert das Land NRW verschiedene Instandsetzungs-Maßnahmen des Vereins, der mit dem Slogan "da, wo Sport auch Spaß macht" wirbt. Federführend war hier Ludwig Beckers, der gemeinsam mit Jugendobmann Sven Langenberg die nötigen Antragsformulare ausfüllte: "Unser Motiv ist es, mehr Breitensport im Verein zu fördern. In Sachen Fußball sind wir bereits gut aufgestellt." Bislang verfügt der Verein am Schafweg über einen Rasenplatz, einen Ascheplatz und ein Soccerfeld mit angrenzendem Beach-Volleyballplatz. "Was uns vorschwebt, ist eine Kletteranlage und ein Volleyballfeld", blickt Beckers der Modernisierung und Erweiterung noch in diesem Jahr entgegen: "Wir sind mit 400 Mitgliedern zwar kein großer Verein, aber wir haben dennoch fast alle Gewerke unter unseren Mitgliedern." Weitere Maßnahmen umfassen die Erneuerung des Ballfangzaunes, die Sanierung des Platzhauses, die energetische Sanierung und Umrüstung der mittlerweile 30 Jahre alten Außenbeleuchtung auf LED-Technik und Erweiterung über den Parkplatz hinaus sowie die Installation von Warmwasserkollektoren.

An den Kommunen vorbei

Mit rund 300 Mitgliedern ist der im Jahr 1952 gegründete VfL Nierswalde e. V. dagegen noch etwas kleiner und ein relativ junger Sportverein, in dem gerade mal vier Abteilungen das Portfolio ablichten: Fußball, Turnen, Tennis und Tischtennis. ""Als solcher wäre es uns niemals möglich gewesen, unsere veraltete Heizungsanlage zu sanieren, ohne Schulden aufzubauen", zeigt sich der Vorsitzende Jürgen Meuser begeistert, als der entsprechende Förderbescheid aus Düsseldorf in seinem Briefkasten steckte: Mit 11.443 Euro unterstützt das Land NRW im Rahmen seines Programms "Moderne Sportstätte 2022" die energetische Sanierung der in die Jahre gekommenen Heizung. Die hat es bitter nötig, denn sie stammt noch aus der Zeit des Vereinsheim-Baus, und der liegt genau 34 Jahre zurück. "Das ist eine Super-Sache!", sagt Meuser, der als Mitglied im Gocher Rat fiskalpolitisch weiter denkt: "Diese finanzielle Belastung geht komplett an den Kommunen vorbei!"

Sanierungsstau reduziert

Die Freude in Goch und Weeze teilt Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, gerne: "Ich freue mich, dass wir mit den nun erteilten Förderentscheidungen unseren Vereinen tatkräftig unter die Arme greifen können. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen spürbaren Beitrag zur Modernisierung unserer Sportstätten in Nordrhein-Westfalen zu leisten. Dies ist uns mit diesem Förderprogramm gelungen. Nun können wir den Sanierungsstau deutlich reduzieren.“

Info: Moderne Sportstätte 2022

Info: Das Sportstättenförderprogramm "Moderne Sportstätte 2022" des Landes Nordrhein-Westfalen umfasst insgesamt 300 Millionen Euro. Mit dem Programmaufruf werden den Sportvereinen, Stadt-, Kreis- und Gemeindesportverbänden, Kreis- und Stadtsportbünden und Sportverbänden in NRW in den kommenden vier Jahren Mittel für die Modernisierung, Sanierung, Erweiterung und Entwicklung von Sportstätten und -anlagen zur Verfügung gestellt. Antragsberechtigt sind Sportorganisationen, die als Eigentümer, Pächter oder Mieter wirtschaftlicher Träger von Sportstätten beziehungsweise -anlagen sind, oder als Pächter in einem Vertragsverhältnis stehen, das mindestens zehn Jahre Bestand hat. Die Sportorganisationen müssen außerdem bereits am 15. Oktober 2018 Mitglied in einem Stadt-/Kreissportbund oder einem Fachverband des Landessportbundes NRW gewesen sein. Der Fördersatz beträgt bei einer Förderhöhe von bis zu 100.000 Euro im Regelfall bis zu 90 Prozent der Kosten.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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