Wo Frau sich Hilfe holt
„Dass jetzt alles so scheibchenweise an die Oberfläche kommt, ist typisch bei sexuellen Übergriffen“, kommentiert Maria Peeters die Tatsache, dass nach und nach (inzwischen über 100) Anzeigen nach den Übergriffen auf dem Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht eingegangen sind. Die Sexualpädagogin von der Beratungsstelle Impuls in Goch rät allen Betroffenen, sich Hilfe zu holen.
Christian Schmithuysen
„Dass arabische oder afrikanische Männer ein anderes Frauenbild haben, ist sicherlich ein Problem“, sagt Maria Peeters. Ein anderes sei jedoch auch die schwammige Rechtslage. Viele Täter seien gar nicht zu fassen, da die Beweislage stets bei den Frauen läge. „Zudem wird den Frauen oft eine Mitschuld gegeben und sie sehen sich nicht selten Beschimpfungen gegenüber“, weiß die Diplom-Pädagogin aus langjähriger Erfahrung zu berichten. „Dabei sollten sich die Männer schämen.“ Schließlich seien sexuelle Übergriffe oder Vergewaltigungen keine Kleinigkeit. „Viele Frauen sind danach traumatisiert und nur ganz wenige kommen ohne Hilfe aus“, sagt Maria Peeters. „Es ist gut, wenn man früh professionell begleitet wird. Soll doch die Tat nicht zur Biografie werden.“ Sie und ihre beiden Kolleginnen von der Beratungsstelle Impuls sind da oft erste Ansprechpartner oder Bindeglied zwischen Arzt und Angehörigen.
Dabei kümmert sich das Team nicht nur um Frauen, die sexuell belästigt wurden. Auch Opfer häuslicher Gewalt oder Frauen mit Essstörungen finden hier ein offenes Ohr. Während die Opfer von häuslicher Gewalt individuell beraten werden, bietet Impuls für Frauen mit Essstörungen Gruppenkurse an. „Der Austausch mit anderen ist sehr hilfreich“, versichert die Diplom-Pädagogin, wobei ein Gruppenziel eine veränderte, liebevoll freundliche Haltung zu sich selbst sei. „Es geht darum, das Selbstwertgefühl neu aufzubauen und den Leidensdruck immer mehr zu verkleinern.“
Hilfe für Angehörige
Die Frauenberatungsstelle an der Voßstraße 28 bietet ab 26. Januar jeweils dienstags 14-tägig von 18 bis 20 Uhr ein Gruppenangebot für Frauen mit einer Essstörung an.
Aber auch an das Umfeld wird gedacht. „Wenn die Tochter oder der Sohn an einer Essstörung leidet, ist die ganze Familie davon betroffen“, versichert die Therapeutin, dass es für die Betroffenen hilfreich ist, wenn die Angehörigen besser informiert sind. Eine Gruppe für weibliche Angehörige kommt ab 19. Januar dienstags im 14-tägigen Rhtythmus jeweils von 15 bis 17 Uhr bei Impuls zusammen.
Anmeldungen für beide Kurse sind nach einem verbindlichen Vorgespräch mit der Gruppenleiterin Maria Peeters unter Telefon: 02823/ 419171 möglich. Nähere Informationen gibt es auch unter www. fb-impuls.de
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.