Wenn man aus dem Krankenhaus im Zinksarg entlassen wird !!
Die aufwendigsten Desinfektionsmaßnahmen machen keinen Sinn, wenn die einfachsten Schutzmaßnahmen nicht beachtet werden !!
„Infektiöser Hospitalismus“ nennt man das Phänomen, in dem so mancher Zeitgenosse in das Krankenhaus hineinkommt und dann in einem Zinksarg entlassen wird. Mangelnde Hygiene ist hierfür die Ursache, wobei sich bei geschwächten Menschen sehr aggressive Keime jedweder Art, ausbreiten können. Und je älter der Proband, umso leichter ist es für Bakterien, Vieren und anderen Keimen, ihn zu befallen. Hinzu kommt dann noch das Phänomen, dass durch fortlaufende und teilweise übertriebene Desinfektion, verschiedene Keime immer resistenter werden!
Natürlich sind die Desinfektion von Händen und der Umgang mit sterilem Gerät die dominanten Maßnahmen, wenn man an offenen Wunden tätig ist. Doch man kann waschen und desinfizieren, wie man will, wenn man es trotzdem über Umwegen zulässt, dass jene angriffslustigen Keime an die Patienten heran gelassen werden.
Worauf ich hinaus bin ...?
Was mir am Rande auffiel: Bezüglich des infektiösen Hospitalismus erkenne ich praktisch in jedem Krankenhaus immer wieder die gleiche Ursache, die hierzu führt. Mit den rollenden Betten wird kreuz und quer durch das Haus gefahren. Vom Operationssaal zum Aufzug, durch die Flure und dann in die Zimmer. Ein Langzeitpatient hat so manches Mal sehr lange Zeit sein Bett in Beschlag.
Und je länger ein Patient ein Bett in Beschlag nimmt, umso mehr Keime kann das Metallgestell seines Bettes, insbesondere die Rollen, die es fahrbar macht, aufnehmen. Eine Grundreinigung der Betten findet in der Regel zumeist erst statt, wenn der Patient entlassen ist. Und an und in den verdeckten Stellen des Bettes gärt es dann. Die Rollen unter den Betten nehmen praktisch alle Keime auf, durch die sie geschoben werden. Sei es über die Stellen, über die jemand gelaufen ist, der vorher in einen Hundehaufen getreten war oder über den hoch ansteckenden Auswurf eines Lungenkranken oder sonst was! Auch dass in den meisten Krankenhäusern separate Aufzüge für Bettentransporte vorhanden sind, ändert da nicht viel, denn die Wege zu und von den Aufzügen sind für alle gleich. Insofern hat diese Maßnahme keinerlei Effekte, die sich in irgendeiner Form infektionsverhindernd auswirken könnte.
Für mich ist es deshalb empfehlenswert, ein entsprechendes Transportsystem einzuführen in dem die Betten in den Zimmern verbleiben. Oder aber, es müsste sich auf jeder Station ein Bereich mit getränkter Desinfektionslösung befinden, durch die jedes Bett geschoben werden müsste. Zudem sollten die Rollen eines Bettes täglich mit Sprühdesinfektionslösung desinfiziert werden, besser mehrmals täglich!!
Doch was nützte es, wenn von oben etwas Lösung auf die Rollen des Bettes draufgesprüht würde? Dies alles wirkt doch nur oberflächlich und sicherlich nicht im Inneren der beweglichen Elemente einer Bettrolle. Die komplette Einheit müsste mit Desinfektionslösung getränkt werden, um alle verdeckten Stellen erreichen zu können! Und dies ist in einem Krankenzimmer nicht machbar!
Im Grunde dürften die Betten das Krankenzimmer nicht verlassen. Insofern sollte ein entsprechendes Transportsystem für die Patienten entwickelt werden, alles andere wäre Humbug. Und jene Transporteinheiten, die den Patienten durch das Krankenhaus befördert, müsste vor Verlassen der Station und vor Betreten des OP-Saales oder einer anderen Station immer über, mit Desinfektionslösung getränkten Matten geschoben werden. Nur so lässt sich das Verteilen von Keimen vermeiden.
Keime sollten immer in den entsprechenden Zimmern und Bereichen abgesondert verbleiben und nicht im ganzen Haus, insbesondere in und zu den Operationssälen, verteilt werden. Blutende und eiternde Wunden, die verschiedene infektiöse Sekrete absondern dürften nie zu geschwächten Menschen gelangen dürfen, nur, weil die fahrbaren Betten als Infektionsstreuer im Krankenhaus Viren und Bakterien aufnehmen und verteilen, als seien sie Karamellen! Und mit den herkömmlichen Transportsystemen ist das der Fall!
Wahrscheinlich könnte so mancher verstorbene Kranke, dessen Lebenslicht durch den so genannten „Infektiösen Hospitalismus“ erlosch, heute noch leben, hätte man diese einfache Maßnahme beachtet. Hygiene im Operationssaal, Hygiene am Krankenbett und Hygiene auf der Krankenstation macht einzig nur dann Sinn, wenn auch die elementarste Form der Schutzmaßnahmen -nämlich der Krankentransport- beachtet wird.
Foto: Andreas Hermsdorf, Pixelio
Autor:Kurt Nickel aus Goch |
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