Kehrt mit seinen Sägen, ein in jedes Haus...
Weihnachtszeit = Einbruchzeit
Insbesondere in den letzten Wochen wird immer häufiger in den Medien darauf hingewiesen: Haus- und Wohnungseinbrüche sind laut Statistik massiv angestiegen. Nicht ohne Grund wird Seitens der Polizei die Aktion „Riegel vor“ gestartet. Eine einbruchsichere Absicherung des Wohneigentums oder der Mietwohnung gibt es zwar nicht, jedoch durch gewisse Schutzmaßnahmen kann man es den Langfingern zumindest erheblich erschweren.
Die Zurich-Versicherung hatte eine Umfrage unter verurteilten Einbrechern durchgeführt, wobei nach ihren „Wunschzetteln“ gefragt wurde. Natürlich führten Bargeld oder Kreditkarten diese Liste an. An materiellen Dingen waren in der Hitliste dann Schmuck, Laptops, Digitalkameras und Spielekonsolen vertreten.
Die Rahmenbedingungen für geplante Einbrüche sind in der Vorweihnachts- und Weihnachtszeit geradezu ideal. Eine Vielzahl der Menschen hat kurz zuvor ihr Weihnachtsgeld bekommen. Insofern ist bei den meisten Bares vorhanden oder es ist bereits in Neuware versetzt worden, was dann im Hause deponiert, auf den heiligen Abend wartet. Leider kommt es dann bei vielen Mitbürgern zu einer etwas anderen Bescherung, wenn die Hütte dann verwüstet und ausgeräumt ist.
Eine zusätzliche Herausforderung für die Spitzbuben ist es dann wenn es ihnen bekannt ist, dass die Bewohner des Hauses oder Wohnung abwesend sind. Viele machen in dieser Zeit einen Besuch in der Verwandtschaft, der dem aufmerksamen Einbrecher nicht entgeht, wenn die Familien in ihr Fahrzeug Geschenke einpacken, Kind, Kegel und Hund einladen und sich dann auf den Weg machen.
Eine weitere Variante, sich eine Liste zu erstellen, in der vermerkt ist, welches Haus oder Wohnung befristet unbewohnt ist, kann man sich an den Flughäfen oder Bahnhöfen erstellen. Dort stehen an Bahnsteigen oder Check-in-Schaltern massenweise Koffer und Trollys, versehen mit Namensschildern und vollständigen Adressen.
Doch warum steigt die Anzahl der Wohnungs- und Hauseinbrüche stetig an?
Natürlich hat hier auch die Öffnung der Grenzen Richtung Osten eine Rolle gespielt. Jedes Land hat nun mal seinen festen Bestandteil an Gesindel, wie Diebe, Räuber und Einbrecher. Und ich bin mir nicht sicher, ob da das heimische Durchschnittsgesindel zahlenmäßig unter der Anzahl derer liegt, die aus den östlichen Teilen Europas kommen. Nur leider (oder Gott sei Dank) ist in unseren Breiten ein etwas höherer Anteil an Wohlstand und Vermögen zu finden, was den Durchschnitt der Bevölkerung betrifft.
Dieser Zustand, dass in unserem Land etwas mehr zu holen, als in den östlichen Teilen Europas bewirkt, dass sich hier schwerpunktmäßig vermehrt die zwielichtigen Gestalten aus diesen Länder tummeln. Somit entsteht nun der Eindruck, dass alles, was aus Richtung Osten kommt, Abschaum ist. Zwangsläufig bilden sich dann Animositäten, die sich nach Öffnung der Grenzen ausgebreitet hat und die dortigen Nationalitäten von unseren Mitbürgern pauschal vorverurteilt.
Zum Unmut der netten und fleißigen Mitbürger, die aus den dortigen Breiten stammen, bildet sich dann ein verfälschtes Bild. Die Folge davon ist, dass Menschen auf Ablehnung treffen, die das wahrlich nicht verdient haben. Wer Polen, Rumänen oder Russen u.s.w. richtig kennen gelernt hat, wird feststellen, dass dies äußerst liebenswürdige und rührige Völker sind. Leider waren es ihre eigenen Landsleuten, denen sie es zu verdanken haben, dass sie in Verruf kamen.
Abschließend stellt sich die Frage, ob die Strafmaße für Einbruchdiebstahl noch zeitgemäß sind. Oftmals handelt es sich nur um einen Wert von wenige Hundert Euro, von dem, was abhanden gekommen war. Fast immer sind die Schäden, die nebenher angerichtet werden, wesentlich gravierender. Gewaltsam aufgebrochene Türen und Fenster, die ersetzt werden müssen, eine völlig verwüstete Wohnung oder Haus ist nur ein kleiner Teil davon.
Viel schlimmer noch sind die psychischen Schäden, wenn etwa die Angst danach das dominante Element wird und sich der Betroffene in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlt. Oder die stetige Angst davor, dass erneut jemand kommen wird und man gleichzeitig im Hause ist. Die Furcht davor, dass jemand plötzlich vor dem Bett steht.
Das ist auch der Grund dafür, dass ich seit Ewigkeiten Alarmanlagen im Hause habe: Und zwar vierbeinige, die sich Bedarf lauthals zeigen, wenn jemand auf unserem Anwesen sein Unwesen treibt ...
Karikatur: Jari Pekka Cuypers
Autor:Kurt Nickel aus Goch |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.