Die Spirale der Gewalt durchbrechen

Am 25. November wurde auch im Kreis Kleve der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen gewürdigt. Zeit für die Frauenberatungsstelle „Impuls“ auf der Voßstraße 28, einmal Bilanz zu ziehen.
2011 wurden 470 Frauen von „Impuls“ beraten. „265 Frauen, also 56%, haben Gewalt thematisiert“, berichtet Diplom-Sozialwissenschaftlerin Hildegard Wolff, „200 waren akut von häuslicher Gewalt betroffen und brauchten schnell unsere Unterstützung.So langsam kommen wir an unsere Kapazitätsgrenzen.“ Wie wichtig die Arbeit ist, zeigen diese Zahlen: 257 Einsätze der Polizei in Fällen häuslicher Gewalt gab es 2011 im Kreis - davon endeten 167 mit Wohnungsverweisen; die Tendenz für 2012 sieht nicht besser aus. Bis Ende September waren es bereits 182 Einsätze mit 120 Wohnungsverweisen. Damit die Gewaltspirale durchbrochen werden kann, ist vor allem eine präventive Beratungsarbeit wichtig. Dazu gehört z. B. Mitarbeiter vieler Einrichtungen im Erkennen von Warnsignalen zu schulen. „Gewalt ist ein sehr privates Thema und das hindert Frauen daran, sich Hilfe zu holen“, so die Erfahrung von Hildegard Wolff und ihren Kolleginnen Marion Claaßen und Maria Peeters. Sie würden gerne noch viel mehr Präventionsarbeit leisten. Die drei Beraterinnen teilen sich zwei Stellen, die zu 85% vom Land NRW getragen werden, dazu gibt es eine jährliche Sachkostenpauschale des Landes in Höhe von 9.000 Euro, die Kommune beteiligt sich einer Fallpauschale, der Rest muss durch Veranstaltungen, Spenden und Bußgelder hereingeholt werden. Wer sich für die Arbeit von „Impuls“ interessiert und die autonome Frauenberatungsstelle unterstützen möchte, der findet hier weitere Informationen: www.fb-impuls.de.

Autor:

Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck

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