01379 = moderate Gewinnspielnummer oder versteckte Abzocke...?

Sie alle machen mit.

Ob Medien des TV, Rundfunk, Presse, Internet, Warenkonzerne und Märkte, sie alle benutzen diese 01379 zum Zwecke von Gewinnspielen, die dem Anrufer durchweg 50ct. pro Anruf kosten, vom Handy entsprechend mehr. Zu erwähnen wäre hier noch, dass so ziemlich einzig ARD und ZDF häufig die Nummer 01371 benutzen, die dem Anrufer „nur“ 14ct. kostet.

Diese „kundenfreundliche“ Maßnahme ist wohl damit zu begründen, dass jene Anstalten aufgrund der erhobenen Rundfunkgebühren ohnehin im Kapital schwimmen und nicht wissen, wohin mit der Kohle. Auch der empfänglichste Intendant hätte hier wohl ein Gefühl der Unanständigkeit, wenn er sich mit seinem Sender nun jener Maßnahme auch noch anschließen würde.

Dabei sind die ausgelobten Preise vom Wert her unterschiedlich, wie sie unterschiedlich gar nicht sein können. Von gerade mal ein paar Euro bei der Lösung von Kreuzworträtseln bis hin zum Einfamilienhaus und noch mehr, wobei es offensichtlich ist, dass die zu erratene Lösung derart einfach ist, dass sie sogar schon den Anschein von „total bescheuert“ hat. Eben jenem Ziel angepasst, dass bloß niemand etwa noch mühsam überlegen müsste, um zum Telefon zu greifen und am Gewinnspiel teilzunehmen. Vom Schwierigkeitsgrad sind die Quizfragen zumeist etwa so gehalten, als ob jemand fragte, ob es des Nachts hell oder dunkel würde.

Dass hierbei einzig der Hintergrund keinesfalls der Preis ist, den es zu gewinnen gilt, sondern einzig, dass möglichst viele jene kostenpflichtige Nummer anwählen und wenn möglich, mehrmals hintereinander, das wird auf jeden Fall vermieden, zu erwähnen.

Während früher der Teilnehmer eine Postkarte ausfüllen, mit einer Briefmarke versehen und zum Briefkasten bringen musste, ist die heutige Strategie eine völlig andere. Seinerzeit kennzeichnete in der Regel jeder Teilnehmer eine Postkarte aus und das Los entschied dann über den glücklichen Gewinner. Heute jedoch kann man praktisch bei vielen Spielen im 10-Sekunden-Takt anrufen, um seine Gewinnchancen zu erhöhen. Dass dem Teilnehmer dann jeder Anruf 50ct. kostet ist genau der beabsichtigte Effekt, die sich die Gewinnspielbetreibenden wünschen.

Das Argument, dass man früher auch für jede Postkarte ebenfalls 45ct. (oder den Preis, den eine Karte zum jeweiligen Zeitpunkt kostete) berappen musste, zählt insofern nicht, als dass niemals jemand –wie beim Telefon- Postkarten im Minutentakt wegschicken würde.

Da gibt es regelmäßig bei einem bekannten Radiosender das Gewinnspiel: „Das unbekannte Geräusch“. Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, dass die Hörer teilweise wie die Besessenen fortlaufend dort anriefen, um das Lösungswort mitteilen zu können um eine recht hohe Gewinnsumme einzustreichen. „Schade, leider sind Sie diesmal nicht durchgekommen“, ist dann die Standartansage des Bandes, das sich die Hörer wohl hunderttausende Male anhören mussten. Natürlich sind dann jedes Mal 50ct. fällig. Bedenkt man, dass diese Aktion über Wochen läuft und im Stundentakt stattfindet, dann kann man sich mit etwas Phantasie ausmalen, welch immense Summen dort durch die Telefongebühren zusammenkommen. Die ausgeschütteten Gewinnsummen dürften im Verhältnis zu den eingenommenen Beträgen wahrlich Peanuts sein, auch wenn es Zehntausende Euros sind. Doch Ausführlicheres ist darüber nirgendwo zu erfahren.

Warum hört man durch die Medien nie Näheres über diese Telefonnummer, die Praktiken und den Gewinnen, die diese Masche beschert? Es gibt doch bei jedem Sender Reportagen über Verbraucherschutz, etwa Markt, Monitor, Plusminus, WISO, Panorama, Report und wie sie alle heißen, die sich mit so etwas befassen.

Die Antwort dürfte denkbar einfach sein: Es wird vermieden, über etwas zu berichten, dass allen, aber auch wirklich allen allerfetteste Gewinne beschert!!!

Wer klagt schon das Huhn im eigenen Stall an, das ihm goldene Eier beschert...?

Abschließend möchte ich anmerken, dass die von mir aufgezeigten Punkte nicht auf fundamentales Hintergrundwissen basieren, sondern einzig auf Logik. Gerne lass ich mich eines Anderen belehren, wenn ich mit meinen Spekulationen völlig daneben liegen sollte...

Foto: Rainer Sturm, Pixelio

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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