Wenig bis gar nichts Konkretes

Etliche Gocher wollten wissen, wie es mit der Gestaltung des ehemaligen Kasernengeländes weitergeht.
  • Etliche Gocher wollten wissen, wie es mit der Gestaltung des ehemaligen Kasernengeländes weitergeht.
  • hochgeladen von Franz Geib

Ein Jahr lang durften die Gocher mitmischen , durften sich Beteiligen an der kübnftigen Entwicklung der ehemaligen Reichswald-Kaserne. 800 nahmen am sogenannten Bürgerbeteiligungsverfahren teil, brachten 900 Ideen ein und in dieser Woche sollte laut Einladung das Ergebnis ihres Tuns präsentiert werden. Doch es kam ganz anders.
Nachdem der Gocher Bürgermeister Karl-Heinz Otto in der Begrüßung ein paar lobende Worte für seine Mitbürger fand und stolz bemerkte, dass sich so viele Gocher in den Entwicklungsprozess eingebracht hatten, nutzte Go!-Geschäftsführer Carlo Marks die Gelegenheit, das Podium von der Richtigkeit der gewählten Form von Bürgerbeteiligung zu überzeugen.
Das kühne Vorhaben, ohne Masterplan in das Verfahren zur Gestaltung eines neuen Stadtteils zu gehen, sei letztendlich geglückt: „Wir haben mehr Wert auf Bürgerbeiligung gelegt. Diese ist schließlich eine Investitionssicherung unserer Stadt.“
Baurat Klaus Krantz verglich den Prozess der Bürgerbeteiligung mit dem kleinen gallischen Dorf, dass sich einer „Überplanung“ durch andere „Experten“ widersetze, weil schließlich alle Beteiligten nur eines im Sinne hätten: „Am Ende soll ein Ort entstehen, an dem man entschleunigen kann, ein Ort wo man sitzen und feiern kann.“ Hauptsache schön soll es werden.
Zu den Vorstellungen der Bürger meinte er, dass sich unendlich viele Gedanken darunter befänden, die sich nicht auf bauliche Verönderung auf dem Gelände beziehen.
Sandra Schleß präsentierte noch einmal das Beteiligungsverfahren und seine vier Werkstätten und führte im Anschluss aus, wie diese gemeinsam an den Gedanken zur Entwicklung gearbeitet hätten.
Martin Breidenbach vom Werbund, der von Beginn an das Bürgerbetiligungsverfahren begleitet hatte, erklärte den Anwesenden wie die rund 900 Ideen zusammengefasst auf einen Nenner gebnracht wurden. In 20 Kategorien unterteilten die Macher die Vorschläge, fassten sie unter Begriffe wie „Gemeinschaft, Nähe, Distanz“, oder „Wirtschaftsregeln, Tausch, Nachbarschaftshilfe, Regionalgeld“ oder auch „Alt und Jung“ zusammen. In der Pause konnten die Bürger, die zu diesem Zeitpunkt noch anwesend waren, das Ergebnis der Zusammenfassung an den Wänden in der Kaserne nachvollziehen. „Eine bemerkenswerte Zusammenarbeit und ein erfreulich buntes Bild“, konnte Breidenbach in der Analyse feststellen. Nun gehe es darum, zu konkreten Plänen zu kommen.
Für die Bürger, die sich an diesem späten Abend trotz widriger Witterung auf den Weg in die Kaserne gemacht hatten, war die Veranstaltung weniger bemerkenswert.
Sie hätten gerne schon jetzt Konkretes zur Entwicklung der Kaserne gehört und tatsächliche Ergebnisse erwartet.
Doch hier wurden sie enttäuscht, weil Goch, wie Moderator Oliver Engelhardt (NOAH!)es ausdrückte, einen anderen Weg gegangen sei ...

Autor:

Franz Geib aus Goch

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