Gedenken an die Opfer der Reichsprogromnacht - Gebet am Mahnmal der Gocher Synagoge
Stolpern gegen das Vergessen
VON FRANZ GEIB
Das Verdrängen und Vergessen scheint in dieser Zeit ganz aktuell zu sein, blickt man man zum einen auf die Flüchtlingssituation und die daraus resultierende, gefühlte Krise der Deutschen, und zum anderen auf den allgemeinen Rechtruck im Lande. Schon scheint es so, dass die Erinnerung an die NS-Diktatur vor 80 Jahren zu verblassen droht. Doch nun kommt der 9. November ...
Blick zurück: Vor fünf Jahren hat Gunter Demnig gemeinsam mit der Gocher Initiative Stolpersteine mit der Verlegung der ersten Stolpersteine -damals für die Familie Valk- in Goch begonnen. Seitdem erinnern über achtzig dieser messingglänzenden, kleinen Steinquader in verschiedenen Straßen Gochs daran, dass an dieser Stelle jüdische Mitbürger oder andere verfolgte Menschen der Stadt vom NS-Terror verschleppt und zum Teil ermordet wurden.
Anlässlich der Reichsprogromnacht vor achtzig Jahren, bei der damals auch die Gocher Synagoge -sie brannte am 10. November- zerstört wurde, will die Initiative Stolpersteine am kommenden Freitag, 9. November, an die Opfer der Nazi-Diktatur erinnern. Deshalb treffen sich um 17 Uhr Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen Gochs an fünf verschiedenen Stellen (Brückenstraße 37, Weezerstraße 29, Voßstraße 5, Blumenplatz 4 und Mühlenstraße 51), um von hier aus gemeinsam zum Mahnmal für die Gocher Synagoge an der Herzogenstraße zu gehgen, wo gemeinsam der Opfer gedacht wird.
Anschließend findet um 18. 30 Uhr im Museum Goch eine Lesung mit Musik statt. Heinz van de Linde, Jürgen Kranz und Holger Zenker lesen unter dem Titel "Im Namen des Rechts" aus den Prozessakten des Synagogen- und Brandstifterprozesses 1947/48 am Landgericht in Kleve.
Gocher Bürger sind eingeladen, das Erinnern am Freitag zu begleiten.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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