SPD-Mitglieder fordern einen Neuanfang nach der Wahlschlappe im September
Rücktritt von Gochs Fraktionschef gefordert
VON FRANZ GEIB
Goch. Mittwochabend sollte eigentlich die neue SPD-Ratsfraktion in der konstituierenden Sitzung des Rates ihre vier Plätze einnehmen, und hat schon jetzt den ersten Ärger am Hals. Aber nicht etwa vom politischen Gegner, sondern von den Mitglieder der eigenen Partei. Die hatten bereits am 13. Oktober in einer Mitgliederversammlung schonungslos die verlorene Kommunalwahl vom 13. September analysiert und mit einem Votum von 14 zu 8 Stimmen den erfahrenen Ratsmitgliedern Klaus-Dieter Nikutowski und Willi Ratsak nahegelegt ihre Mandate und Funktionen niederzulegen, teilte am Dienstag der Ortsvereinsvorsitzende Dr. Bernd Schlözer gegenüber dem Gocher Wochenblatt mit: "Es ist üblich, dass nach einer verlorenen Wahl gehandelt und ein Neuanfang eingeleitet werden muss."
Doch die beiden Sozialdemokraten hatten das Ansinnen der Mitglieder abgelehnt, und auch eine zweite Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag brachte kein anderes Ergebnis, so dass die Partei nun vor einem Dilemma steht, wie der Vorsitzende erklärt, der keine neuerliche Spaltung wie 2007, als einige Mitglieder das BürgerForumGoch gründeten, will: "Die Partei zu verlassen, wäre keine Option, das wäre Kapitulation." Was der Partei nur bliebe, wäre ein stärkeres Auftreten des Ortsvereins, der über Bürgeranträge der Mitglieder statt über die Fraktion die Politik in Goch gestalten würde: "Wir haben immer gehofft, dass es einen Kompromiss gäbe, aber es liegt jetzt an den agierenden Personen.
Klaus-Dieter Nikutowski erklärte gegenüber dem Wochenblatt, dass er versteht, dass niemand vom Wahlergebnis begeistert sein konnte, aber er nicht dazu beitragen will, dass sich der Ortsverein nun zerfleischt. Er verweist auf das Votum von knapp 90 Prozent, mit dem die Reserveliste von den Mitgliedern vor der Kommunalwahl beschlossen wurde.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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