Die Gocher Grünen haben einen neuen Vorstand
Kathrin Krystof und Mario Paufler folgen Hildegard Fielenbach-Hensel
Die Hühner laufen frei durch den Garten, ein paar Meter weiter stehen Bienenstöcke in der sich selbst überlassenen Natur. Es gibt durchaus schlechtere Orte für ein Grespräch. Doch die Idylle trügt, wie Mario Paufler auf die verdorrten Grasflächen zeigt: "Der Klimawandel ist hier angekommen."
VON FRANZ GEIB
Goch. Auch die Grünen in Goch erleben gerade einen großen Wandel. Hildegard Fielenbach-Hensel die langjährige Vorsitzende hat nach 30 Jahren Vorstandsarbeit Platz gemacht für ein neues Team (wir berichteten in der Mittwoch-Ausgabe): Kathrin Krystiof und eben den Gastgeber Mario Paufler. "Hilde hat viel vorgelegt, an ihr Netzwerk anzuknüpfen, ist unser vorrangiges Ziel", gibt Kathrin Krystof, die neue Vorsitzende der Gocher Grünen die Losung ihrer Arbeit vor: "Gerade im sozialen und im bildungspolitischen Bereich liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit."
Jetzt gelte es zunächst der Vollzeitstelle für die aufsuchende Jugendarbeit bei der Stadt mit Leben zu füllen. "Das war ein Meilenstein, den Hildegard noch Ende des vergangenen Jahres durchgesetzt hat", zeigt sich das Vorstandsduo zufrieden.
Alle Themen durch Fachleute besetzt
Schwierig sei es allerdings, die Stelle zu besetzen, glaubt die Vorsitzende: "Ich rechne nicht mit einer Überzahl an Bewerbern." Der Markt sei nicht mehr so voll. Der Beruf sei nicht sehr familienfreundlich: Aber der Bedarf ist da, an jeder Schule Sozialarbeit zu installieren." Das neue Vorstandsteam sehen die beiden Vorsitzenden breit genug aufgestellt. Alle Themen seien durch Fachleute besetzt. Mit Sven van Heek (Beisitzer) habe man eine junges Mitglied aus der Friday for future-Bewegung in den Vorstand einbinden können: "Deren Inhalte müssen wir noch stärker in unsere Arbeit übernehmen. Denn diese Bewegung hat bei den jüngsten Wahlen eine große Stimme bekommen. Zwar habe die derzeitige Pandemie nahezu alle Themen überdeckt. Doch die Klimakrise mache vor Corona nicht halt: "Das merken wir doch gerade jetzt wieder." Darum dürften auch Themen wie Radwegekonzept und/oder Stadtentwicklung nicht kleinteilig angepackt werden. Man müss das große Ganze im Blick behalten. "Wie wird gebaut, welche Standards werden gesetzt, das sind Fragen bei denen die Großen wie die Stadtwerke oder die Stadt selbst voran gehen müssen", gibt Kathrin Krystof die Marschroute vor. Eindämmung von Schotterflächen, generationverbindendes Bauen, Wohnungeldsverbesserung, Car-Sharing, all das müsse konkretisiert werden. "Ein paar Blühstreifen an Straßenrändern sind zwar schön aber eben nur Aktionismus", so Mario Paufler. Das Wahlprogramm stehe. Nun soll es mit den Mitgliedern diskutiert werden, um es mit einer größeren Fraktion im Rat umzusetzen. Nur fürs Foto auf Abstand, ansonsten ein Team: Kathrin Krystof und Mario Paufler führen Gochs Grüne an.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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