Was soll mit Altgebäuden in Neu-See-Land geschehen?
Gocher Leuchtturm-Projekt

Wenn die ehemalige Ballonhalle auf dem Gelände der früheren Reichswald-Kaserne neu gestaltet ist, soll der Monolith mehr wie ein Kunstwerk denn als ein ehemals bewohntes Haus wirken.[spreizung]#?[/spreizung]Grafik: Stadt Goch
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  • Wenn die ehemalige Ballonhalle auf dem Gelände der früheren Reichswald-Kaserne neu gestaltet ist, soll der Monolith mehr wie ein Kunstwerk denn als ein ehemals bewohntes Haus wirken.[spreizung]#?[/spreizung]Grafik: Stadt Goch
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Mehr und mehr junge Familien verwirklichen in "Neu-See-Land" auf dem Gelände der ehemaligen Reichswald-Kaserne ihren Traum von den eigenen vier Wänden und überbauen so immer mehr vom einstigen Bestand, vom historischen Erbe also. Kein Wunder, das Wohnen am See ist äußerst beliebt. Um die Geschichte der Kaserne dennoch in Teilen zu bewahren, hatte sich die Stadt vorab fünf Gebäude gesichert. Was damit geschehen könnte, schilderte Dr. Stephan Mann, Fachbereichsleiter Kultur, in der Ratssitzung am Mittwoch.

VON FRANZ GEIB

Goch. Vorausblickend auf eine künstlerische Akzentuierung des neuen Quartiers sollten das ehemalige Wachhaus am Eingang des Geländes, die Ballonhalle, die Squashhalle und zwei weitere Gebäude erhalten bleiben und genutzt werden.
Zu diesem Zweck wurde Claudia Wissmann gebeten, Ideen einzubringen, die den Gochern, so Dr. Mann in seinen Ausführungen, bereits durch das Kunstprojekt "Willkommen im Westen" im Jahr 2009 bekannt wurde. Auch damals hatte sich die Lichtkünstlerin intensiv mit dem ehemaligen Militärgelände auseinandergesetzt.

Wachhaus in einer sehr desolaten Situation

In der näheren Betrachtung stellte sich heraus, dass sich das ehemalige Wachhaus "in einer sehr desolaten Situation" befindet und somit für eine sinnvolle Zuführung und Integration in die umliegende Bebauung nicht in Frage kommt. "Die Idee ist darum nun, es abzureißen", teilte Dr. Mann den versammelten Ratsmitgliedern mit. Als Ersatz hierfür gab es die Idee ein komplett umfenstertes, sogenanntes Pavillonbauwerk, einer neuen Nutzung zuzuführen. Das Problem, so Dr. Mann: "Aufgrund seiner Lage, es ist bereits umgeben von enger Wohnbebauung und steht unmittelbar am See, ist es schwierig für dieses Haus eine öffentliche Nutzung herbeizuführen. Der Ärger mit den Nachbarn wäre vorprogrammiert."
Mit der Verwaltung einigte man sich darauf, das Gebäude aufzugeben und das Grundstück zu veräußern. Mit dem Erlös könnten andere künstlerische Akzente innerhalb des Geländes gesetzt werden. Im Gegenzug dazu könnte die Mauer mit dem Schriftzug der Reichswald Kaserne am Eingang des Geländes erhalten bleiben und gegebenenfalls mit einer Geschichtstafel und einer "bescheidenen Lichtinstallation" gestaltet werden.
An der ehemaligen Squashhalle, so der Vorschlag, solle die Stadt weiter festhalten, auch wenn abschließend zu diesem Zeitpunkt noch keine Nutzung geplant ist. Zwei weitere Gebäude sind bereits umgewidmet für das Jugendzentrum Astra und den Kindergarten.
Ein "Leuchtturm-Projekt" könnte die Gestaltung der ehemaligen Ballonhalle werden, sagte Dr. Mann: "Die Grundidee liegt in der Lage des Gebäudes. Freistehend wird es zu allen Tageszeiten von der Sonne umstrahlt." Das Gebäude soll geschlossen werden, aber weiterhin begehbar sein. Auf das Dach soll ein neues Glasdach gelegt werden, so könne weiter Tageslicht in das Haus eindringen.

Prozess der Heilung und Nicht-Heilung

Charakteristisches Motiv soll das Südfenster mit seinem historischen Stahlrahmen werden. Es soll spezielle Glasscheiben bekommen, die das Licht je nach Sonnenstand in unterschiedlichen Pastelltönen reflektieren. Im Inneren bekommt das Fenster eine zweite Glashaut. Nach dem Motiv der zerbrochenen Scheiben sollen neue Glasscheiben montiert werden, um so die Zerstörung durch die Zeit zu reflektieren, und den Prozess der Heilung und Nicht-Heilung sichtbar zu machen. Das Haus wirke durch seinen monolithischen Charakter eher wie Kunstwerk als ein bewohntes Haus und könne dereinst zum Treffpunkt für die Bewohner des Quartiers sowie für Nah und Fern werden. Wenn die ehemalige Ballonhalle auf dem Gelände der früheren Reichswald-Kaserne neu gestaltet ist, soll der Monolith mehr wie ein Kunstwerk denn als ein ehemals bewohntes Haus wirken.Grafik: Stadt Goch

Autor:

Franz Geib aus Goch

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