Gocher frieren weiter!

Die Fenster sind beschlagen, die Wände sind feucht oder verschimmelt, wenn nicht beides. So haben wir im Januar die Zustände der Wohnungen auf der Gocher Melatenstraße beschrieben und gehofft, dass sich diese ändern würden. Was hat sich seit dem getan?
Nichts, um es kurz zu machen.
Die damalige Wohnungsverwaltung von Peter Schulte in Schermbeck hat ihre Zuständigkeit abgegeben, ihre Verwaltung niedergelegt. Der Grund: bei der jüngsten Mitgliederversammlung kam von den insgesamt 40 Eigentümern der 60 Wohneinheiten gerade mal eine Handvoll zum Treffen.
Damit war für die Hausverwaltung das Fass übergelaufen, resigniert gab Peter Schulte auf.
Für die Stadt, der die Hände gebunden sind, da es sich um Privateigentum handelt, hat sich nach eigener Einschätzung die Sachlage ebenfalls nicht verändert.
Im Gegenteil, wie Stadtsprecher Torsten Matenaers dieser Zeitung berichtet: „Das Ordnungsamt der Stadt Goch hat zwischendurch allen Bewohnern, die nicht in der Lage waren, sich selbst um eine neue Wohnung zu bemühen, eine Unterbringung angeboten.“
Und jetzt kommt‘s: Vier Mietparteien (Familien) haben, nach Worten von Torsten Matenaers, das Angebot in Erwägung gezogen. Drei Parteien haben das Angebot angenommen, eine Mietpartei hat es vorgezogen in der Siedlung wohnen zu bleiben.Obwohl keine Heizung vorhanden ist. Unglaublich!
Aber damit längst nicht genug. Fakt ist, dass seit unserem Bericht viele Bewohner die Melatenstraße verlassen haben. Fakt ist aber auch, dass viele Bewohner neu eingezogen sind!
Und es kommt noch dicker: Einige Wohnungen werden auf dem Markt zum Kauf angeboten.
Auf einem Immobilien-Portal steht da für ein Objekt beispielsweise folgendes geschrieben: „.... Neben einer direkt umliegenden Grünfläche wird dieses Angebot von einem gepflegten Ambiente abgerundet.“ Von den miserablen Zuständen in den Häusern an der Melatenstraße ist in den Exposés nichts zu lesen.
Wie es weitergeht, steht in den Sternen. Aber eins ist klar: Wir bleiben dran!