Geld ist doch nicht alles – oder doch ?

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Kann man für Geld alles kaufen?

   Diese Frage stellt sich der Politphilosoph J. Sandel in seinem Buch „Was man für Geld nicht kaufen kann“ ( 3.Auflage 2012, Ullstein Verlag)
Er setzt sich darin mit den Regeln des Marktes auseinander, den Zusammenhängen zwischen moralischen und Grenzen des Marktes, Bewahrung zivilisatorischer Errungenschaften und vielen damit zusammenhängenden Fragen anderer gesellschaftlicher Faktoren.
Ist alles käuflich oder gibt es Unverkäufliches, welche Mechanismen ermöglichten den Aufstieg der Tea – Party, wie schwerwiegend zeigt sich die moralische Entleerung der Politik u.v.m.
Doch eins zeigt sich in seiner Argumentation :

Wahre Freundschaft ist für Geld nicht zu kaufen

(S. 117).

Aber nicht jeder Schicksal bestimmende Mandatsträger ist dieser Ansicht !

   Ist es falscher Alarm oder sogar ein Tanz mit dem Sensenmann?
Oder sogar eine doppelte Tragödie – der Untergang der Europa und der Teutonia ?
Kommt da ein Höllenhund, den wilde Kerle von der Kette gelassen haben und zeigt uns die Abgründe mit ihrer schlimmsten Form des Untergangs ?
Oder ist da gerade ein rettender Engel mit dem Feuerschwert und der Damoklesglühzange über dem alten Kontinent eingeschwebt, der Europa vor der Verdammnis in der Hölle des Ungehorsams retten will, indem er das gelobte Land des Frackings und des goldenen Zeitalters des Wilden Westens der Nachkriegsjahre preist und auf erpresserische Weise privilegiert ?

   Oder ist da etwa nur ein `verwirrter Hazardeur` auf einem wahnsinnigen Schlingerkurs unterwegs und will mit einem Zickzack – Kurs des Irrsinns ein wenig zündeln an der Lunte des Weltbrandfasses ?
Ein Erwachsener, zurückgeblieben in seiner Kindheit ? Ein großes Kind, das mit seinem Räppelchen wild um sich rasselt und lauthals Rabähhhhh brüllt, um alle Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu ziehen ? Der mit Sand und Fäkalien um sich schmeißt und im Gleichtakt von Sekunden seine ungeliebten Bonbons und abgelegten Spielsachen wahl- und ziellos Freund und Feind an deren Köpfe donnert ? Weil er doch trotz seines ungehobelten Charakters geliebt und bewundert werden will ?

Ich zuerst, mein Sandkasten zuerst, America first !

   Der `President of the United States` zieht derzeit eine Schneise aus wüstem Chaos, aus Menschen – und Bündnispartnerverachtung, aus Hass und Gier nach Macht, Ansehen und Besitz auf dem Globus hinter sich her, ohne Rücksicht auf irgendetwas anderes als die Befriedigung seiner Anhängerschaft, die Umsetzung seiner gegen seinen Vorgänger und „ das Establishment“ gerichteten Ziele aus einreißen, zerstören von politischen Entscheidungen und das Rad der Zeit zurückdrehen.
Also keine Spur von einem rettenden Engel, nur rüpelhaftes und zerstörendes Machtgehabe unter Verwendung erpresserischer Zuckerpeitschenhiebe durchzieht den „Wirkungskreis“ eines Politmarodeurs.

   Warum ich so drastische Worte zur Beschreibung eines Staatsoberhauptes und seines „Wirkens“ verwende ?
Schauen wir uns das „Wirken“ des Donald Trump der letzten Tage und Wochen einmal an Beispielen an.

   Ein „Wirken“, welches sich schon seit seiner Inauguration wie ein roter Faden durch seine Amtszeit zieht.
Trumps Weltbild hat mit einer liberalen Ordnung der Welt absolut nichts mehr am Hut.
Das hilft ihm ggf. bei einer möglichen Wiederwahl – Veranstaltung, ist aber per se der Antreiber für sein exzessives Handeln. In der Militärmacht der USA sieht er einen riesigen Wettbewerbsvorteil. Für ihn und seine Berater haben Staaten keine Freunde. Sie haben rein nationale Interessen, die sie rücksichtslos durchsetzen, um im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb Gewinner zu sein und zu bleiben
Diplomatie ist reine Zeitverschwendung für Trump,

das Sagen hat der größte Militärhammer

( s.A. Politikwissenschaftler Dr. Braml in web.de/magazine/politik/us-praesident-donald-trump vom 17.5.2018).
Aus der

Zerstörung der regelbasierten Weltordnung

ergibt sich für ihn das Recht des militärisch und auch wirtschaftlich Stärkeren, die eigenen Interessen rigoros durchzusetzen, in einem

Weltbild, in dem jeder gegen jeden kämpft – Staaten gegen Staaten, Unternehmen gegen Unternehmen.

Es gibt nur Gewinner und Verlierer. Und denen will Trump Respekt abnötigen (s. Dr. Braml).

   Trump nimmt dabei besonders Deutschland unter verbalen Totalbeschuss in Totalangriffen wie auf dem NATO – Gipfel.
Er unterstellt Deutschland, Gefangener der Russen zu sein und die Nato zu gefährden – wegen dessen Energiepolitik mit dem Handelspartner Russland, verwendet dabei falsche Zahlen (70 % Lieferquote) und verschweigt seine nationalen Eigeninteressen am Absatz von Fracking – Gas aus den USA -

also Geld als Motiv.

   Bei der Einweihung des neuen NATO – Hauptquartiers im Mai gießt er Schelte und schulmeisterliche Maßregelung über seine europäischen Partner.
Er stellt Ultimaten, vermischt NATO – Themen mit seinen wirtschaftlichen Interessen und riskiert sogar den Bruch des NATO - Bündnisses. Er stellt neben den Bündnisleistungen (teilweise berechtigt) Handelsdefizite (mit unkorrekten Zahlenbeispielen) und besonders (deutsche ) Autolieferungen in den Vordergrund. Obwohl gerade die deutsche Autoindustrie tausende Arbeitsplätze und hohe Exportquoten für die USA präsentiert hat -

immer wieder nur Geld.

   Im Anschluss an den NATO – Gipfel besucht Trump Groß Britannien und düpiert die Premierministerin wegen ihrer Brexit – Pläne. Sie hätte nicht auf ihn gehört und nun miserabel verhandelt. Ihr schlimmster Gegner - Boris Johnson – ist in Trumps Augen der bessere Premierminister. Und ein bilateraler Freihandelsvertrag sei nun nicht mehr sinnvoll –

wieder einzig und allein Geld !!

   Warum verhält sich Trump derart irrational auf der politischen Bühne ?
Warum prügelt er auf Deutschland und dessen Kanzlerin ein ?

   Experten führen sehr unterschiedliche Gründe für dieses Verhalten an.
Zum einen hat Trumps Vater schon in den 30ern die deutsche Familien - Abstammung aus monetären, wirtschaftlichen Gründen negiert und versucht, sie in eine schwedische umzumünzen.
Und Donald Trump hat schon sehr frühzeitig mit der Kritik am Exportweltmeister angesetzt und dessen in seinen Augen „unfairem Verhalten“, amerikanische Unternehmen durch die EU benachteiligen zu lassen.

   Mittlerweile werden all seine Drohungen und verbalen Ausfälle sogar von Republikanern im Kongress als unverschämte Beleidigungen der standhaftesten Verbündeten bezeichnet. „ Der amerikanische Senator Bob Corker mahnte, eine Schwächung des Bündnisses sei nicht im Interesse der Vereinigten Staaten“ ( FAZ 13.7.2018, S.3)

   Trump nutzt in seinen Argumentationen permanent inkorrekte Zahlen und falsche Behauptungen, wie z. B. über einen horrenden Anstieg der Kriminalität oder eine angebliche höchste Unzufriedenheit der Mehrheit in der BRD über die Regierung.
Trump scheint Merkel zu hassen wegen ihrer Nähe zu seinem verhassten Vorgänger Obama, wegen ihrer stoischen Ruhe und ihrer Positionierung als wichtigste Person des Jahres im Times – Magazin.
Trump will wohl Merkel schwächen und stürzen. Anders ist der Einsatz des neuen amerikanischen „Botschafters“ Grenell und dessen Agitationen nicht zu deuten, der sich in innere Angelegenheiten und die Innenpolitik seines Gastlandes wie ein Gouverneur einer Kolonie (Spiegel Heft 29/2018 S. 21) einmischt. Er will laut Breitbart Interview in Europa der schweigenden Mehrheit zur Macht verhelfen, stellt deutschen Unternehmen im Iran Konflikt Ultimaten und verhandelt mit einzelnen Unternehmen der Autobranche über EU – Themen zwecks bilateraler Lösungen !

Nun nicht nur Geld, sondern auch Macht !

Für Trump herrscht das Prinzip Gehorsam, sonst nichts.
Und Trump zündelt an der Lunte zum Weltenbrand – für Macht und Geld !

Und mit Freundschaft hat das alles absolut nichts, rein gar nichts zu tun !!

Ach ja – und nicht zu vergessen, dass an den Kindergefängnissen der Migrantenkinder in USA Privatkonzerne massiv Geld scheffeln.

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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