BürgerForum Goch, Grüne und FDP gehen Listenverbindung ein
Drei sind mehr

Haben viele Schnittmengen entdeckt, um die Politik in Goch neu zu gestalten (von links): Udo Wennekers (BürgerForum Goch), Kathrin Krystof (Grüne) und Christian Peters (FDP).Foto: Steve
  • Haben viele Schnittmengen entdeckt, um die Politik in Goch neu zu gestalten (von links): Udo Wennekers (BürgerForum Goch), Kathrin Krystof (Grüne) und Christian Peters (FDP).Foto: Steve
  • hochgeladen von Franz Geib

"Die nettesten Gespräche haben wir mit den Grünen geführt", erklärte Udo Wennekers vom BürgerForum Goch zur künftigen Zusammenarbeit seiner Fraktion in der noch jungen Ratsperiode. Und um die gemeinsame Politik auf ein solides Fundament zu stellen, sprich die nötigen Mehrheiten zu schaffen, wurde die FDP als dritte Kraft ins neue Bündnis dazu genommen. Die Konsequenz, so Wennekers: "An uns kommt künftig keiner vorbei!"

VON FRANZ GEIB

Goch. Mehr als zwei Monate liegt die Kommunalwahl nun zurück und schon bei der konstituierenden Ratssitzung am 4. November wurde klar, dass sich die Verhältnisse in Goch geändert haben: Das BürgerForum Goch kam auf zwölf Sitze, die Grünen auf fünf, die FDP auf zwei. Jürgen Stoffelen von der ZIG (ein Sitz) hat sich dem BFG angeschlossen, sodass das Trio mit des Bürgermeisters Stimme nunmehr auf insgesamt 21 Stimmen kommt. Demgegenüber stand und steht die CDU mit 14 und die SPD mit vier Sitzen. Zu wenig, um Entscheidungen positiv zu beeinflussen.

Ausschüsse neu zugeschnitten

Bei der Wahl der ersten Stellvertretenden Bürgermeisterin wurde die neue Einheit gleich geprobt: Hier kam nicht wie üblich der Vorschlag der stärksten Fraktion (CDU) zum Zuge, sondern mit Anne Peters (Grüne), eine Vertreterin der drittstärksten Fraktion. Doch davon, die CDU ausbremsen zu wollen, sei seine Fraktion und das neue Bündnis weit entfernt, sagt Wennekers: "Wenn wir das wollten, hätten wir das bei der Besetzung der Vorsitzenden der Ausschüsse tun können." Diese sind bekanntlich (das Gocher Wochenblatt berichtete) mehrheitlich von Mitgliedern der CDU belegt. Dafür habe die Listenverbindung aber erreicht, dass sich die Zuschnitte der Ausschüsse verändert haben. Udo Wennekers: "Wenn sich ein Kulturausschuss zweimal im Jahr für ein Stündchen zusammensetzt, ist das nicht mehr zeitgemäß."

Wahl gemeinsam analysiert

Viele Gespräche habe man im Nachgang zur Kommunalwahl gemeinsam analysiert und geführt und Überschneidungen erkannt, wie Kathrin Krystof betont: "Bei vielen großen und kleinen Themen hatten wir einen guten Austausch und gemerkt, dass eine Zusammenarbeit einige Veränderungen herbei führen könnte und das nicht nur im ökologischen, sondern auch im sozialen Bereich."
Selbst bei der FDP stieß man auf offene Ohren, meinte auch FDP-Fraktionschef Christian Peters: "Wir waren positiv überrascht, dass wir in einigen Punkten eine Übereinstimmung haben. Es gibt hier und da sicher weiter gesprächsbedarf, doch zeigte sich eine gute Balance in der Politik. Wir haben eine knappe Mehrheit und die Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre gesetzt."
Die Zusammenarbeit sei eine Sache der Kommunikation, sagt Kathrin Krystof, die erkannt hat, dass bei den politischen Mitbewerbern das Klima- und Umweltbewusstsein gewachsen sei: "Der Wahlkampf an diesem Jahr war der grünste, den es je gab. Nachhaltigkeit ist also nicht nur uns wichtig."

Jugendarbeit in den Fokus

Verschiedene Themen wollen die drei Fraktionen im Schulterschluss angehen. Da ist beispielsweise eine Bestandsaufnahme über vorhandene oder mögliche neue Flächen in den Gewerbegebieten, um expansionswilligen Unternehmen einen möglichen Raum zu geben. Auch eine Verdichtung der Flächen ist für die Grünen plötzlich denkbar. Kathrin Krystof: "Wir wollen allerdings einen scharfen Blick darauf werfen. Denn die Frage wie unser Wählerauftrag lautet, gerade auch beim Mittelstand, bleibt bestehen." Den Bereich der Jugendarbeit wollen die Grünen stärker in den Fokus rücken und dabei analysieren, was in diesem Bereich zeitgemäß wäre. Ein Jugendparlament, um jungen Menschen eine aktive Mitgestaltung der Kommunalpolitik zu ermöglich, ihnen eine stärkere Stimme zu geben, käme auch für Christian Peters in Betracht: "Ein großes Thema für uns alle ist die Stadtentwicklung." Fragen der Marktplatzgestaltung, der Verkehrswege, allgemein der Aufenthaltsqualität in Goch seien ganz oben auf der Agenda. Die Digitalisierung der Schulen, der soziale Wohnungsbau sind darüber hinaus weitere Schwerpunkte, die demnächst angegangen werden sollen. Kathrin Krystof: "Die Frage bei allem ist aber auch, wie kostspielig das alles wird."

Für Anregungen offen

Christian Peters stellt klar: "Wir haben eine Mehrheit und wollen diese nutzen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht auch für Anregungen anderer Fraktionen offen sind." In den nächsten Wochen sollen die Ziele weiter konkretisiert werden.

Autor:

Franz Geib aus Goch

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.