Die Scheu des Westens vor den Muslimen, Teil II.
Hat der Mensch einen Stellenwert...?
Für so manchen Mitbürger mag es erscheinen, als fielen sie alle über uns her. Flüchtlingsströme, die nicht enden wollen. Und in so manchem wächst die Angst. Die Angst, von dem Strom, der außer Kontrolle gerät, überlaufen zu werden. Überlaufen von Menschen, die sich in unserem schönen Deutschland breit machen, uns die Arbeitsplätze und Wohnraum wegnehmen, und die mit ihrem Aussehen so gar nicht deutsch aussehen. Zudem kommt noch die Furcht davor auf, dass man Sorge vor steigender Kriminalität und Missachtung unserer Kultur hat.
Dabei wird allzu leicht vergessen: Es sind Menschen, die – abgesehen von ihrer äußerlichen Fremdartigkeit – schlicht genauso empfinden, wie wir selbst. Sie sind geflohen vor Krieg und Terror, wobei sie ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben. Das einzige, was ihnen blieb, war ihr Leben, das sie allein durch Flucht retten konnten.
Meine Mutter flüchtete 1945 aus Ostpreußen vor den Russen. Sie verzählte mir, dass sie alles zurücklassen mussten. Sie sprach dabei von einem großen Gehöft mit einer Vielzahl von Tieren, die sie verloren, und praktisch nur mit dem ankamen, was sie am Leibe trugen. Sie und ihre Familie kamen auf einem Bauernhof unter, und konnten das Leben neu starten.
Nun ist es etwas anderes, wenn Deutsche in Deutschland als Flüchtlinge agieren.
Doch sollten wir wirklich jene Menschen, die jetzt unter gleichen Umständen bei uns eintreffen, unter dem Aspekt der Phylogenetik – also nach Herkunft und Rasse – betrachten...?
Es sind die gleichen Kreaturen, wie wir. Einzig diverse Hautschattierungen und religiöse sowie kulturelle Nuancen unterscheiden sie von uns.
Und das soll ausreichen, um diese Menschen abzuweisen...?
Natürlich wird unter ihnen auch der eine oder andere zwielichtige Geselle sein, genauso, wie es bei uns der Fall ist!! Aber bedingt durch einige Wenige jetzt alle unter Generalverdacht zu stellen, sollte gar nicht gehen!!
Nur wenige Monate ist es her, als uns alle Politiker geradezu bange vor den Demographischen Wandel machten. Ohne die Aufstockung der nachwachsenden Bevölkerung wäre angeblich unser Sozialsystem nicht mehr haltbar!! Schon 2012 setzte ich einen Beitrag über diesen Unsinn ins Netz: http://www.lokalkompass.de/goch/politik/die-horrorgeschichten-und-der-unsinn-ueber-den-demographischen-wandel-d118076.html
Im Grunde wäre nun dem demographischen Wandel entgegengewirkt. Es liegt darum einzig an uns selbst, jene Menschen zu integrieren und zu einem Teil unserer Gesellschaft zu formen. Man muss ihnen unsere Spielregeln und das System von Freiheit und sozialer Verantwortung vermitteln. Diese Chance sollten wir ihnen geben!!
Und wer sich nicht an diese Freiheit hält und unser System ablehnt, der ist in diesem Lande unwillkommen!! Natürlich sollte das den Menschen – ohne Wenn und Aber – vermittelt werden. Nun läge es an ihnen, wie sie mit der gastfreundlichen Aufnahme umgehen, und was sie daraus machen.
Doch wer bereit ist, sich anzupassen, der sollte bei uns willkommen sein.
Denn sie sind jetzt da: Jene, die dem Demographischen Wandel entgegenwirken könnten. Wenn wir das Verfahren richtig lenken, dann könnte das zu einer Rendite führen, von der jeder etwas hätte!!
Doch was immer bleiben wird, ist die untergründige Angst vor den Islam. Und zwar deshalb, weil gerade aus dieser Religion zurzeit anscheinend der Terrorismus entspringt. Dass das Christentum fast alle Indianer ausrottete, seinerzeit Deutschland zweimal die ganze Welt ansteckte, die Amerikaner weltweit – etwa Korea, Vietnam, Afghanistan und, und und..., Millionen von Menschen ermordeten, das alles zählt für uns nicht, und wird nicht als Terror gewertet. Allenfalls „Terror light“.
Doch ich bemühe mich, das alles etwas neutraler zu sehen. Wenn man sich bemüht, einzig die Kernbotschaften jeder Religion zu betrachten, dann wird man feststellen, dass sie allesamt Botschaften der Liebe und des Miteinander sind.
Das Problem ist schlicht, dass es immer wieder der gleiche Schlag Menschen sind, die diese Religionen für ihre Zwecke missbrauchen und Instrumentalisieren. Die Gier nach Reichtum, Macht und Einfluss überdeckt dabei alle Werte jener Weltanschauungen, und führt hin zum Fanatismus. Und was Fanatismus bewirken kann, können wir schon im kleinen Maßstab bei uns beobachten, etwa bei diversen Fußballclubs, deren „Fans“ sich mit Randale, Vandalismus und Terror breitmachen. Übertragen auf ein ganzes Land oder einer religiösen Gruppe kann das fatale Folgen haben.
Schon 01.11.2010 setzte ich den Beitrag: „Die Scheu des Westens vor den Muslimen“ ins Netzt des LK.
Von der Redaktion des LK dazu animiert, jenen Beitrag – aufgrund der momentanen Flüchtlingsproblematik – erneut einzustellen, möchte ich dieses in überarbeiteter Form hiermit machen:
Die Scheu des Westens vor den Muslimen, Teil II.
Es ist schade, dass die Kulturen der muslimischen und der christlichen Welt derart auseinanderklaffen, dass ein Dialog zumeist nur mit unterdrücktem Zorn, Schuldzuweisungen und notgedrungenem Zweckverhalten zustande kommt. Zunehmend wird Religion als Waffe und Spielball missbraucht sowohl von der einen, als auch von der anderen Seite. Es ist eine Tatsache, dass der Stellenwert der Religion für die Muslime wesentlich höher ist, als für Christen in der westlichen Welt, was auch Christen aus dem Orient bemängeln. Das muss man akzeptieren und respektieren. Und dass das Einfluss auf die Politik nimmt, ist allzu logisch.
Leider bleibt hier zuweilen Gott als Element von Werten auf der Strecke, man benutzt lediglich seinen Namen, um eigene Ziele zu erreichen!
Dabei sind es doch oftmals Unehrlichkeiten, einseitige Bewertungen und Missverständnisse sowie das fehlende Bemühen, dem Anderen objektiv zu verstehen die Grundlage dafür, dass eine Annäherung auf ehrlicher Ebene zumeist nicht stattfindet.
Was fällt dem westlichen Bürger spontan ein, wenn er den Islam schildern soll?
Terror
Gräueltaten
Aggressivität, Gewaltbereitschaft
Fanatismus
Unverständliche Verhaltensvorgaben
Doch warum ist das so? Und sind diese Denkansätze auch fair und berechtigt...?
Warum fällt dem Befragten nicht spontan zu dem Islam ein:
Liebe
Geborgenheit
Freier, ehrlicher Glaube zu Gott
Ich möchte mich in diesem Beitrag bemühen, jene Denkansätze objektiv zu analysieren:
Terrorangst
Jedes Mal, wenn ich ein Flugzeug besteige, habe ich schlichtweg Angst. Angst davor, dass in dem Flugzeug eine Bombe hoch geht oder es entführt wird und mir ein Martyrium droht, letztendlich Angst davor, von Terroristen ermordet zu werden.
Worin besteht der Unterschied zwischen terroristischen Verhaltensweisen von Muslimen und Verhaltensweisen der westlichen Welt? Sind die seinerzeitigen Aufdeckungen von der Internetseite Wikilaeks, in denen Vorgänge des irakischen Kommandos und dem Vorgehen amerikanischer Soldaten und deren Auswüchse etwa nicht mit Terror gleichzusetzen? Nur weil sie halbwegs offiziell und für den Westen zivilisierter mit ausgeklügelter Technik und beinahe meisterhaften Vertuschungsstrategien stattfinden? Währen die im Verhältnis primitiven Selbstmordattentate von den westlichen Medien angeprangert werden, finden die Gräueltaten der westlichen Alliierten meist im Verborgenen statt.
Worin besteht der Unterschied zwischen Bin Laden und George Bush? Könnte man das in Zahlen von Todesopfern ausdrücken, so wäre Bush (Junior sowie Senior) der wesentlich schlimmere Terrorist. Inklusive seinen Verbündeten, die sich an Tötungsprozessen an Orten beteiligen, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben, außer, dass sie die Welt zwangsdemokratisieren wollen.
Oder ist der Begriff Terrorist etwa etwas, das man einzig Muslimen zuordnen darf?
Wie funktionieren die Zuordnungsprozesse von Personen, die man als Terroristen bezeichnet...?
Wie funktioniert die Berechnungsgrundlage von Terroropfern...? Gemessen an der Zahl der Toten, die durch Gewalt ums Leben kamen, dürften Bush und seine Vorgänger in der „Tabelle“ deutlich anführen.
Hunderttausende zivile Tote im Irak, eine erheblich größere Zahl in Vietnam und Andernorts, die mit Meuchelmorden und Cluster Bombs von den Amerikanern und deren Verbündeten zustande kamen? Zählen die etwa nicht?
Man sollte annehmen, dass hunderttausende tote Zivilisten, die von offiziellen Armeen oder deren Handlanger dann den Kriegsopfern zugeordnet werden, währen alle Opfer der anderen Seite nun die Terroropfer seien. So einfach geht die Berechnung und die westliche Welt fühlt sich schließlich völlig im Recht und die Schergen der Gegenseite sind nun die Bösen. Und nachdem das eigene Meucheltum nun vertuscht und bagatellisiert wurde, wird den Medien ein unehrliches und vom Eigennutz geprägtes Bild präsentiert, dass man dann verbreitet.
Gräueltaten, Brutalität
Die Wertungen über Vorgehensweisen in verschiedenen muslimischen Ländern sind nicht gerade zimperlich und lassen einem den kalten Schauer über den Rücken laufen. Neben öffentlichen Steinigungen von Ehebrecherinnen und Abhacken von Gliedmaßen bei Dieben wird die Todesstrafe allzu oft bei Vergehen angewandt, die bei uns allenfalls eine Gefängnisstrafe zur Folge haben. Auch die Abwendung vom Koran und die damit verbundene Todesstrafe wirken sehr suspekt auf die Bürger der westlichen Welt.
Bei aller Liebe und Sympathie: Natürlich akzeptiere und respektiere ich für mich derartig barbarische erscheinende Vorgehensweisen keinesfalls! Genauso wenig, wie ich jene Grausamkeiten akzeptiere, die westliche Pseudo- Alliierte der Bevölkerung antun, um sie zu „befreien“.
Daher stellt sich die Frage, wie gegen das, was wir als „Barbarei“ empfinden vorzugehen ist? Und wer sind wir, dass wir festlegen, was Barbarei ist? Was passiert, wenn “die Anderen“ auch so verfahren? Was passiert, wenn z.B. die muslimische Welt sagte, dass wir massenmörderische Barbaren seien, die 200.000 ungeborene Menschen jedes Jahr im Mutterleib ermorden, nur, weil sie uns momentan „unpassend“ sind? Und sie uns daher „Menschlichkeit“ mit Soldaten bringen wollten, wäre das akzeptabel...?
Zudem, machen wir uns nichts vor: Ist es korrekt, wenn in der westlichen Rechtsprechung oftmals der Straftäter eher geschützt wird, als das Opfer? Dafür gibt es massenweise Beispiele!
Dass Kinderschänder und Vergewaltiger eher durch Therapie verhätschelt und danach nach Begutachtung von „Experten“ wieder auf das Volk losgelassen werden, um kurz darauf erneut straffällig zu werden...?
Dass Banker, Aufsichtsräte und alle dem Kapital nahe stehenden Personen sich die Taschen füllen, während der Ehrliche und Fleißige oftmals der abgezockte Dumme ist...?
Dass ein Zumwinkelähnlicher, steinreicher Straftäter und Betrüger, der die Gemeinschaft um Millionen betrog, seine Strafe locker aus seiner Portokasse zahlen kann und weiter leben kann, wie Gott in Frankreich...?
Das wird mit Struktur von den Gemeinden nachgewiesenermaßen brave Bürger dadurch abgezockt, um die Kassen der Gemeinden zu füllen. Hierzu werden Geschwindigkeitsfallen an Standorten installiert, wo ein Einnahmeerfolg garantiert wird. Zudem werden Beamten und Angestellte mit Prämien angereizt oder ihnen wird Versagen vorgeworfen, wenn eine Mindestsumme unterschritten wird.
Unendlich ließe sich diese Liste fortsetzen, wobei das gesunde Rechtsempfinden des einfachen Bürgers schlicht mit den Füßen getreten wird. Alles Lüge, Unehrlichkeit, Selbstnutz und Heuchelei!
Und das soll Jenes sein, was der Westen von Recht versteht?!!
Oftmals wurde am Stammtisch oder in der morgendlichen Runde mit Kollegen mit verbitterter Stimme gefordert, dass man so einen ehemaligen Postminister Zumwinkel steinigen oder einem Kinderschänder den Penis scheibchenweise abschneiden sollte! Man sprach schlicht aus, was einem die gesunde Rechtssprechung fühlen ließ, wobei man gleichzeitig wusste, dass das unserer Kultur nicht entspricht. Es war schlicht der Zorn, der derartige Gedanken in uns reifen ließ.
Nun, in gewissen Islamischen Staaten tut man es halt, was wir in unserer sadistischen Phantasie für einige fordern, wenn auch nicht ganz so drastisch!! Das ist für mich schlicht auch verwerflich!
Natürlich möchte ich jetzt nicht eine Laudatio über Vorgänge halten, die ich selbst im Grunde verachte. Doch ich möchte einzig darauf hinweisen, dass in unserer westlichen Rechtsprechung die Elemente für Anstand, Moral und ehrenhaftes Verhalten völlig fehlen. Und das ist eben der Boden der Ausartungen in der Gesellschaft, wenn Rechtempfinden und Rechtssprechung nicht konform sind!!
Aggressivität
Ich habe so meine Zweifel, dass das unterstellte Aggressionspotenzial der muslimischen Mitbürger so stimmt, wie es behauptet wird. Abgesehen davon, welch aggressives Verhalten allein schon bei den Hooligans diverser Fußballvereine auftritt, sind jene brutalen Auswüchse bei sogenannten „Maidemonstrationen“, wo eine Horde „Verhaltensauffälliger“ alles kurz und klein schlägt, was ihm so in die Quere kommt, Kleinkram.
Oder bei derzeitigen Demonstrationen in Frankreich, wo der komplette Staat an seine Grenzen gerät...? Das irre daran ist, dass in unseren Breiten die Randalierer mehr Schutz genießen als die Ordnungskräfte, die, wenn sie sich dagegen wehren oder verständlicherweise die Nerven verlieren, wenn sie diese vermummten Monster anspucken, mit einer Anklage rechnen müssen. Irre Welt...
Insofern ist diese Unterstellung gegenüber dem Moslem, der eine höhere Aggressionsbereitschaft haben soll, für mich hinfällig. Wenn jemand sich aggressiver zeigt, als es die Norm vorgibt, dann liegt es oft an einer Ursache, die ihn dazu trieb. Bei Einseitigkeit läge immer Krankheit als Ursache zugrunde (oder genetische Dispositionen nach Sarrazin)!
Fanatismus
Fanatismus ist immer von Eigennutz geprägt und von dem Gefallen Anderer. Um ihren Mitstreitern zu befriedigen greifen Fanatiker dann oftmals zu Verhaltensmaßnahmen, die mit den Grundwerten und der Liebe Gottes überhaupt nichts zu tun haben. Die schlimmsten Grausamkeiten gegenüber völlig unschuldigende Menschen und Kinder wenden sie hierzu an, um sich in ihrer visionären Welt als Helden zu fühlen. Dass sie zumeist benutzt werden als Werkzeuge für die Interessen ihrer Auftragsgeber, verdrängen sie schlichtweg. Das schlimme daran ist, dass sich mit zunehmender Zeit eine Eigendynamik entwickelt, die später kaum noch reparabel scheint.
Es ist schade, dass Fanatiker oftmals vorhandene Ansätze der Annäherung zerstören. Dabei haben sie zumeist nur Angst davor, dass sie ihre Rolle aufgeben und auf Vorteile verzichten müssten. Doch Gerade wegen diesen Fanatikern wendet man sich geängstigt ab, will nichts mit der Sache zu tun haben.
Der Islam tut sich bezüglich der Akzeptanz keinen Gefallen damit, wenn er sich nicht von seinen Fanatikern, die Gott nur als Werkzeug zum Erreichen ihrer Ziele benutzen, distanziert.
Ich glaube unter dem fanatischen Aspekt würde der Islam immer eine Gemeinschaft bleiben, die sich selbst abgrenzt. Mit Zuwachs durch Angst und Terror ist genauso wenig zu rechnen, wie es durch Aufzwingen von Verhaltensvorgaben des Westens versucht wird. Es ist schlicht naiv zu glauben, dass man mit Bomben die Welt verändern kann. Das hat noch nie an irgendeiner Stelle funktioniert.
Doch auch bei dieser Forderung nach „Distanzierung“ müssen wir uns natürlich auch an unsere eigene Nase fassen. Denn wer von unseren regierenden Politikern distanziert sich z.B. eindeutig und unmissverständlich von den USA und ihren Verbrechen in der Welt? Guantanamo ist noch immer nicht geschlossen! Von den großmundigen Vorankündigungen Obamas ist einzig die Erkenntnis übrig geblieben, dass auch er schlicht eine Marionette einiger Strippenzieher in seinem Land zu sein scheint, die dort wahrscheinlich das wahre Sagen haben!
Der Mann war einmal auch für mich ein Hoffnungsträger für den Frieden auf dieser Welt!! Was blieb davon übrig...?
Es sei hier angemerkt, dass sich immer in allen Bereichen der Entwicklungen auch extreme Formen entwickelt haben. Insofern ist die Tatsache, dass dieses in religiösen Gebieten geschieht allzu logisch. In Christentum sind z.B. die Zeugen Jehovas mehr oder weniger eine „light- Formation“. Die Sekte Scientology ist da schon eine heftigere Form, die gezielt den Geist von Menschen manipuliert und auf geschicktester Weise sogar prominente Personen mit einbeziehen kann. In übelster Weise werden die Mitglieder psychologisch derart gesteuert, dass sie sich völlig unterordnen und ihr gesamtes Hab und Gut dieser Sekte, deren führende Köpfe dann steinreich und wie die Könige leben, vermachen.
Die ganz extreme Form dieser Auswüchse sind dann Sekten, die sich in Bereichen oder Lager regelrecht abschotteten und auf „Befehl“ ihres Führers kollektiven, hundertfachen Selbstmord begingen.
Unverständliche Verhaltensvorgaben (Ganzkörperschleier)
Als ich seinerzeit im Türkei-Urlaub am Strand lag, kamen einige der Bewohner meines Hotels lachend von ihrem Strandspaziergang zurück und berichteten lachend, dass sich ein wenig abseits von uns „Gespenster“ im Wasser tummelten. Etwas verunsichert über diese abwertenden Kommentare ging ich die wenigen Meter in die Richtung, die sie zeigten.
Dort badeten einheimische muslimische Frauen Ganzkörper- Verschleiert im Meer. Das waren also jene „Gespenster“, die sie beschrieben...
Welch eine widerliche Art zu werten mussten diese Leute an den Tag legen, welch widerliche Einstellung und Respekt brachten sie dem Land und seine Kultur entgegen, dass sie als Gäste aufnahm und sie bewirtete!!
Wie kann ein Mensch nur so hochmütig sein, eine verschleierte Muslima als Gespenst zu bezeichnen, wenn gleichzeitig in seinem eigenen Land zu gewissen Jahreszeiten sich die Menschen Pappnasen und Narrenkappen aufsetzen und ganze Landstriche Volltrunken außer Kontrolle geraten. Unglaublich!!
Wenn ich die Love-Parade oder die Schwulen- und Lesbenparaden betrachte, wie sie wie die Affen Alkoholisiert und von Drogen vollgepumpt auf den Präsentationswagen herumhüpfen, dann habe ich meine Zweifel, ob jene Entwicklungsprozesse empfehlenswert sind und noch viel mehr Verständnis dafür, dass sich die muslimische Welt dagegen wehrt!!
Zwar finde selbst ich eine Ganzkörper- Verschleierung überhaupt nicht schick und irgendwie etwas gespenstisch. Doch dieser Vorgang hat einen jahrtausend alten, religiösen Hintergrund. Auch habe ich etwas dagegen, wenn eine Frau zu dieser Verschleierung gezwungen wird, also etwas tun muss, gegen das sie sich nicht wehren kann. Doch sofern das auf eigenem Wunsch passiert, dann sollte man diesem Ritual Respekt zollen, auch, wenn es für uns suspekt aussieht.
In einem schönen Film über Jesus und die heilige Maria würde ich mich sehr wundern, wenn Maria nicht verschleiert wäre!!
Man sagt, dass die Verschleierung ein Symbol dafür sein soll, die Dominanz des Mannes gegenüber den Frauen zu demonstrieren. Hierzu sei angemerkt, dass sicherlich zu unseren Vorstellungen zur Emanzipation noch sehr große Gegensätze klaffen, doch die Rollenverteilung in der Islamischen Kultur und die Rahmenbedingungen der Durchführung sowie religiöse Ansichten und Zuordnungsprozesse scheinen noch nicht so weit zu sein, dass man eine bedingungslose Anpassung sofort verlangen kann. Prozesse, die bei uns Jahrhunderte benötigten, kann man nicht übers Knie brechen, als legte man einen Schalter um. Und schon gar nicht dadurch, als dass man sie Anderen aufzwingen will.
Nur, weil wir glauben, in diesen Entwicklungsprozessen etwas weiter zu sein, wird von den Muslimen von jetzt auf gleich abverlangt, dass sie so werden, wie wir uns das vorstellen. Dabei sind jene Prozesse noch nicht einmal bei uns selbst abgeschlossen.
Wie wenig dieser Prozess in den westlichen Ländern abgeschlossen ist zeigt, dass schon allein die Lohnanpassung von Mann und Frau dort zwischen 20 – 30% auseinanderklaffen! Und dieser Westen will dann als Ober-Lehrmeister den Muslimen gegenüber treten. Vielleicht böte er sich als Ratgeber an, dann würde das als weniger arrogant empfunden!
Ein muslimischer Freund wies mich darauf hin: Viele muslimische Länder (Türkei, Pakistan) hatten viel früher eine Frau zum Staatspräsidenten als wir. Und eine muslimische Hausfrau hat Kraft ihrer Religion Anspruch auf Lohnzahlung von ihrem Mann für jeden noch so kleinen Handgriff im Haushalt. Das sind Bereiche, die wir viel zu wenig kennen, um uns darüber erheben zu wollen. Und unsere Nacktkultur, die bis hin zur angeblich so „freiwilligen“ Pornografie mündet, dürfte hier wohl auch hinterfragt werden...
Zwangsehen
Wie lange ist es denn her, dass in ländlichen Gebieten des Westens die Familien recht abgelegener Bergdörfer untereinander geklüngelt haben? Etwa Jahrhunderte...? Nein, so lange liegen diese Vorgänge auch nicht zurück. Und in den christlichen, südlichen Ländern, wie zum Beispiel Italien, bestimmt noch heute der Vater oftmals die Zukunft seiner Töchter. Da meine leibliche Schwester mit einem Süditaliener verheiratet war, weiß ich nur zu gut, wovon ich da spreche!
Insofern kann man nicht erwarten, dass die weniger religiös orientierten Muslime Verhaltensweisen annehmen, die wir selbst noch gar nicht oder gerade erst abgelegt haben. Entwicklungsprozesse ziehen sich meist über Jahrzehnte oder Jahrhunderte hin und sind ein Vorgang des Wachstums. Abgesehen davon, ob jene Entwicklungsprozesse immer als Segen zu bezeichnen sind, da sie nicht immer einen Weg finden, der das Volk befriedet.
Für praktizierende Muslime hingegen wäre eine Zwangsheirat ungültig und der Mann ein Vergewaltiger mit Strafandrohung.
Darum sollte man bei Verurteilung von Verhaltensvorgaben anderer Kulturen immer bedenken, dass jene Vorgaben, als man sie schuf, immer der Erhaltung der Art dienten und bei der Erschaffung auch notwendig waren und zudem mit dem Ideal teilweise wenig zu tun hatten. Dass die Zeit in vielen Bereichen Anpassungsprozesse erfordert, ist unumstritten und man sollte es jeder Kultur selbst überlassen inwieweit und in welchem Tempo sie dabei vorgeht. Mit Kanonen und Interventionen geht das sicherlich nicht schneller!!
Nachdem ich jene „negativen Elemente“ nur angesprochen hatte, wollte ich mich nun dem Gegenpol widmen und folgende Fragen stellen:
Warum fallen dem westlichen Bürger, der den Islam schildern soll nicht diese Elemente ein...?:
Liebe
Ich möchte hier nur einige Auszüge über Einheit und Liebe im Islam zitieren, die mich sehr beeindruckten und die ich nicht weiter kommentieren möchte, da sie den Begriff Liebe hundertmal besser erklären können, als ich es vermag.
Liebe ist - auf einen Nenner gebracht - nichts anderes als der Drang nach
Einheit. Liebe ist eine Kraft, die aus unserer eigenen Sehnsucht nach der
ursprünglichen Einheit allen Lebens entsteht. Und Islam will nichts anderes,
als diese ursprüngliche Einheit anstreben, um den Zweck der Schöpfung zu
erfüllen...
Islam bedeutet nicht Trennung, sondern das Respektieren von Menschen im
Wissen, dass jene, die sich nicht zum Islam bekennen, Nachbarn sind und jene,
die sich ans Glaubensbekenntnis halten, zum eigenen Körper gehören.
Ein Baum mag viele Äste haben, einige höher als die anderen, doch die Früchte
sind alle die gleichen und gehören zum gleichen Baum. Natürlich mag die eine
Frucht reif und saftig sein und die andere noch hart wie Stein, doch wir
können die unreifen Früchte nicht zum Reifen bringen, indem wir sie schlagen.
Je nachdem, woher der Wind blasen wird und wie oft die Sonne scheinen wird,
werden sie in ihrer Zeit reifen.
Geborgenheit
Es ist eine Tatsache, dass die Gemeinschaft der Muslime intensiver vollzogen wird, als die der Christen. Teilweise derart intensiv, dass es für den Außenstehenden suspekt wirkt und er sich wie ein störender Fremdköper fühlt und darum scheu die Nähe meidet. Sucht man jedoch die Nähe, dann wird man in der Regel mit einer Offenheit und Herzlichkeit empfangen, die man nicht erwartet hatte. Dabei findet diese Herzlichkeit nicht derart aufdringlich statt, wie man es etwa von diversen, fanatischen Sekten gewohnt ist, wie wir sie kennen und die einen mit ihrem „Wachturm“ nerven und die man nicht mehr los wird, wenn man sich auch nur einmal auf sie eingelassen hat. Nein, hier geschieht die Begegnung zumeist höflich, bescheiden und zurückhaltend. Doch dieses intensive Miteinander wird es sein, dass auch das Gefühl von Geborgenheit vermittelt.
Als Kind hatte ich immer ängstlichen Respekt, wenn meine Eltern mit mir in die Kirche gingen. Nie hatte ich das Gefühl von Geborgenheit in den Gotteshäusern, sondern das Instrument Kirche wurde von meinen Eltern immer dazu benutzt, dass sie mich mit „der liebe Gott wird mit dir schimpfen, wenn du nicht gehorchst“, immer in eine Stimmung versetzten, dass ich mich dort unwohl fühlte und ängstigte. Auch die Geistlichen und ihre Stäbe brachten durch ihre Selbstherrlichkeit nie (oder mit einigen wenigen Ausnahmen, die fast als atypisch zu bezeichnen sind) das Gefühl von Obhut herüber.
Dies scheint im Islam etwas offener und herzlicher abzulaufen, denn jenes Gefühl der Scheu trat jedenfalls bisher noch nie auf, wenn ich im Urlaub eine Moschee besichtigte.
Man sollte dabei immer berücksichtigen, dass es in allen Kulturen und Religionen Gruppen gibt, die durch Verhaltensauffälligkeiten, die gar nicht den Religionen entsprechen, die objektiven Wertungen verzerren. Sie benutzen jenes Instrument für ihr eigenes „Schaulaufen und der Selbstdarstellung“ und missbrauchen es. Der Name Gottes wird einfach nur benutzt, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
Freier, ehrlicher Glaube zu Gott
Für mich als Außenstehenden gibt es da eine Unterteilung:
Die eine Gruppe, die Liebe zu Mitmenschen und zu Gott offenbart und ehrlich dem Fremden gegenüber tritt. Hier ist die Liebe das treibende Element.
Und die andere Gruppe, in der Gewalt und Machtstreben sowie reiner Eigennutz das treibende Element ist. Gott ist hier nur Nebensache und wird wie ein Werkzeug benutzt. Hier sind Angst und Schrecken die treibenden Elemente.
*
Der Fairness halber sollte man erwähnen, dass wir im Westen Politiker kritisieren oder verbal gar angreifen können, ohne dass man Angst um sein Leben haben muss. Auch das Betreiben von Foren, die sich äußerst kritisch mit der Politik des Landes und seinen Religionen auseinander setzen, ist in den muslimischen Ländern nicht selbstverständlich und teilweise sogar lebensgefährlich. Doch ich bin mir sicher, dass sich die beschriebenen Entwicklungsprozesse auch dort ihren Weg suchen werden, sofern man Jenen Zeit dazu gibt. Erzwingen, wie sich das die Amerikaner auf die Fahnen geschrieben haben, kann man das nicht. Paradoxerweise schießen sie dann Millionen von Menschen tot, um sie zu „befreien“ und Deutschland hilft ihnen dabei. Das verstehe, wer will.
Ein Ziel durch Zwang zu erreichen funktioniert nicht, genauso wenig, als wenn ich einen Menschen zwingen will, mich zu lieben. Sie haben es jedoch leider noch nicht begriffen.
Ich möchte betonen, dass ich diese Zeilen ohne jegliche, charakteristische Vorkenntnisse schrieb. Hätte ich sie gehabt, wäre das nicht möglich gewesen. Sie wären völlig anders interpretiert worden und die Objektivität „wäre auf der Strecke“ geblieben.
Ich hoffe sehr, dass sich mit keinem Wort jemand verletzt fühlte, als er meinen Beitrag las. Das war niemals mein Ziel und würde es auch niemals werden!! Ich wollte einzig die Hand reichen und zum ehrlichen Dialog auffordern.
Abschließend würde ich meinen muslimischen Mitbürgern gerne einmal die gleiche Frage vortragen, wie ich sie eingangs stellte:
Was fällt dem muslimischen Bürger spontan ein, wenn er das Christentum schildern soll?
Eine ehrliche Antwort würde mich sehr interessieren...
Foto: Detlev Beutler, Pixelio
Autor:Kurt Nickel aus Goch |
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