Die Gocher VHS digitalisiert sich

Die Vhs Goch begrüßt ihre Teilnehmer gern persönlich, vermittelt Wissen aber auch online (von links): Margret Verhülsdonk, Johannes Wilhelms, Sonja Royen, Theoi Reintjes.
  • Die Vhs Goch begrüßt ihre Teilnehmer gern persönlich, vermittelt Wissen aber auch online (von links): Margret Verhülsdonk, Johannes Wilhelms, Sonja Royen, Theoi Reintjes.
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Das Cover des VHS-Programms ist eine Provokation: Der alte Beethoven mit modernen schwarzen Kopfhörern und einem orangefarbenen Smartphone statt dem Manuskript der Missa Solemnis in der Hand. Ob dem früh ertaubten Ausnahme-Komponisten damit das Arbeiten an seinen herausragenden Werken erleichtert worden wäre, bleibt dahin gestellt. Eine gelungene Komposition ist das Bild allemal, versinnbildlicht es doch farbstark die Arbeit der Volkshochschule in Goch.

VON FRANZ GEIB

Goch. Beim zweiten Blick ins neue Heft fällt auf: Das Programmheft ist durchweg bunt geworden. War bislang nur der Umschlag farbig bedruckt, so setzt die VHS auch im Innenteil optische Akzente für die einzelnen Fachbereiche, Zusatzinformationen, Bilder und Grafiken. "Es ist dennoch kein Bilderbuch, sondern wir wollen Informationen weiter geben", sagt VHS-Leiter Theo Reintjes. Zum Beispiel die, dass sich die farbliche Ordnung der sieben Themengebiete auch online wiederspiegelt, und somit die Orientierung und das Handling des digitalen Auftritts (www.vhs-goch.de) erleichtert. "Das ist der richtige Weg in die Zukunft", gibt Reintjes einen vorausschauenden Blick preis.
Die optische Veränderung geht einher mit der technischen Fortentwicklung, denn erstmals macht die VHS ihren potentiellen Teilnehmern ein Streaming-Angebot. VHS-wissen live nennt sich die Möglichkeit, wissenschaftliche Vorträge am eigenen PC oder Tablet zu verfolgen, mit der Möglichkeit in einem Chat Fragen und Anregungen an den Dozenten zu richten, die noch während der "Kursstunde" beantwortet werden.
Möglich macht dies kostenlose Angebot eine Kooperation mit Volkshochschulen in München. Den Anfang macht am kommenden Donnerstag, 16. Januar, 19.30 bis 21 Uhr, ein Vortrag von Prof. Dr. Peter Huber mit dem Thema "Der ungeliebte Bundesstaat". Theo Reintjes betont, dass das Angebot keinen Wandel des Konzeptes der Bildungseinrichtung darstellt, sondern allenfalls als ein zusätzliches Angebot zu verstehen ist: "Wir sind und bleiben eine Präsenzeinrichtung, sonst könnten wir auf Dauer nicht existieren." Die Digitalisierung, sprich das Internet, schreite aber voran, die heutige Generation gehe heute andere Kommunikationswege: "Das schreit dazu, die digitalen Möglichkeiten zu nutzen."
15 Vorträge sind geplant, Beginn jeweils um 19.30/20 Uhr, Veränderungen (Ausfälle/Verschiebungen) werden auf der Internet-Seite der VHS und über diese Zeitung kommuniziert. Die Teilnehmer müssen sich anmelden und bekommen ihren Zugang mittels eines Links.
Mit dem Streaming-Angebot schlägt die VHS auch eine Brücke zwischen Alt und Jung, genauso wie auch das Coverbild verstanden werden soll. Johannes Wilhelms, Fachbereichleiter EDV/Berufliche Bildung: "Es ist erstmal nur ein Test, wir wissen nicht, wie es ankommt." Denkbar wäre auch, das Angebot den Schulen zur Verfügung zu stellen und nach eingehender Prüfung -Thema Datensicherheit- eine Mediathek einzurichten.
Rund 350 Tages-, Abend- und Wochenendveranstaltungen hält die VHS Goch für Interessierte bereit. Neben Bewährtem aus den Bereichen kulturelle Bildung/Kreativität und Gesundheit, Fremdsprachen und Verbraucherfragen greift die Einrichtung auch die wichtigen Themen dieser Zeit auf.
Im Fachbereich 1 (Mensch/Gesellschaft) sind dies unter anderem der 250. Geburtstag Beethovens, den die VHS mit zwei Veranstaltungen, einem Violin-Konzert mit dem Stargeiger Frank Peter Zimmermann in der Essener Philharmonie und einem Klavierkonzert in der Kevelaerer Begegnungsstätte würdigt. Große Bedeutung misst Reintjes auch der Lesung von Tim Pröse im Gocher Kastell (19. März) bei: Sein Buch "Jahrhundertzeugen" ist eine Hommage an die besonderen Helden im Widerstand gegen das Hitler-Regime.
Im Fachbereich 2 (Kulturelle Bildung/Kreativität) spielen neben der Musik (hier: Stimmbildungsworkshop "Singen macht glücklich") die Malkurse nach wie vor eine herausragende Rolle. Ein besonderer Tipp ist der Kurs "Blindzeichnung am Gegenstand".
Alles, was Entspannung und Bewegung angeht, spiegelt sich im Fachbereich 3 (Gesundheit) wieder. Vier Webinare (Live-Online-Referate) befassen sich mit den Themen "Demenz", "Chronische Atemwegserkrankungen", "Migräne" und "Parkinson". Gut etabliert habe sich der Gocher Gesundheitsmarkt, der am 10. Mai zum 11. Mal im Kastell stattfinden wird.
14.800 Unterrichtsstunden hat die Gocher VHS im vergangenen Jahr erteilt, vor allem in den Integrations- und Sprachkursen (Fachbereich 4). Stolz ist der VHS-Leiter auf die Erfolgsquote von nahezu 70 Prozent im Schnitt: "Ein Kompliment an die Dozenten und die Teilnehmer." Französisch und Griechisch erlebe derzeit eine Renaissance.
Dauerhaft etabliert hat sich der Fachbereich 5 (EDV/Berufliche Bildung). Zum Standardprogramm gehören die MS-Office-Kurse, die Jahr für Jahr ihre Teilnehmer finden, so Johannes Wilhelms, ebenso die außerfachlichen und berufstypischen Kompetenzen wie Bildgestaltung/Datensicherheit und andere für die jeweils auch Anspruch auf Bildungsurlaub besteht. Eine Beratung zu den Förderinstrumenten Bildungscheck/Bildungsprämie lässt sich jederzeit vermitteln.
Nie zu spät ist es auch für die nachträgliche Erlangung eines Hauptschul- beziehungsweise Mittleren Schulabschlusses. Ein Einstieg ist kurzfristig noch möglich. Last but not least: Auch Reisen bildet, wirbt Theo Reintjes für das große Angebot an Studienreisen. Mehr Infos unter www.vhs-goch.de Mit der Gocher Volkshochschule sind die Kursteilnehmer gut vernetzt (von links): Margret Verhülsdonk, Johannes Wilhelms, Sonja Royen und Theo Reintjes. Foto: Franz Geib Die Vhs Goch begrüßt ihre Teilnehmer gern persönlich, vermittelt Wissen aber auch online (von links): Margret Verhülsdonk, Johannes Wilhelms, Sonja Royen, Theoi Reintjes.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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