Der Rückfall der BRD in die Zeit vor Bismarck

Ich sehe sie schon wieder kommen:

die Landkarte der Klein- und Kleinststaaten und Kreise,
die Schildermaler in den Kommunen, Gemeinden, Vororten,
die Malermeister auf den Leitern beim Überpinseln der alten, gebietsreformgezollten und total ungerechten Gemeindebezeichnungen wie Bochum für Wattenscheid, Herne für Wanne - Eickel, Kessel für Goch undsoweiter.

Ich sehe schon wieder das Glänzen in den Augen der Schilderwerkstättenbesitzer rund um die Zulassungsstellen, das Rollen der Dollarzeichen in den Augen der vielen Klüngelskerle mit ihren nervtötenden elektronischen Musikorgien, die uns immer wieder in höchsten Quaketönen in die Ohren blasen:" Muß i denn, muß i denn zuhum Städtele hinaus....."

Das Rollen der Dollarzeichen kommt vom vielen Blechschrott, Schilder mit Kennzeichen wie BO, HER, KLE, DU, HI u.v.m.....,
die jetzt ausgetauscht werden gegen MOE, WAT, WIT, WAL, RHH, GEL, GOC,KEV, XT, KLK, KES, ASP, HOMS, UED, SSB, u.s.w.

Alles klaro? KES, für Kessel, SSB für Sonsbeck, XT für Xanten u.s.w.

Ob Helmut Kohl das wohl unter "Blühenden Landschaften" verstanden hat?
Wohl kaum.

Also, liebe Reformfreunde und Kulturbewahrer. Wenn ihr denn schon zu den "Alten Zöpfen" zurückkehren wollt, dann aber bitte richtig und konsequent.

Und zwar so:

Kleine Zollstation zwischen Asperden und Goch, Asperden und Kessel, Goch und Uedem, Uedem und Kalkar, Xanten und Sonsbeck, Aldekerk und Niewkerk!

Abgaben p.P. ein Klafter Holz oder eine Wanne Spargel, je nach Jahreszeit! Kleinkinder kommen umsonst durch, außer sie haben die Windel grad vollgeschissen, dann wir eine Peststeuer von fünf Mullwindeln fällig, zahlbar ohne Bremsstreifen!

Und beim Verlassen der kleinen Zollgrenzen zwischen Kleve und Emmerich wird die nächste Zoll-Steuerstufe fällig.
Je nach Zustand der Immobilienblasen eine Schloßallee oder zwei Bahnhöfe.
Wer die nicht hat, geht ins Gefängnis.

An Feiertagen darf er vorher eine Ereigniskarte ziehen, die aber beim Überschreiten der Zollgrenze zwischen Emmerich und Rees wiederum nicht anerkannt wird und hier Joker heißt. Wer allerdings einen Joker dabei hat beim Überschreiten der Zollgrenze zwischen Kleve und Nimwegen, der geht nicht über Los, zieht keine 4.000 Kronkorken ein und landet auf der Parkstrasse, die wiederum mit einem Hotel zugebaut ist und nur für Besitzer einer Ereigniskarte aus Geldern zu passieren ist.

Ansonsten passiert folgendes:

Der Zollbeamte Nick Knatterton und sein Hund Fidibus durchstöbern sämtliche Gewamsfalten der Grenzblindgänger nach geschmuggelten Weberstädtern und Gnade Gott demjenigen, bei dem die beiden pfündig werden.

Nein, kein Kessel Buntes, nicht geteert und gefedert, mit dem Gocher Mühlrad wieder reingewaschen.
Nicht eine so geringe Züchtigung für Zollvergehen und Weberstädtlerhinterziehung, nein!

Viel mehr:

Ich sage nur: POORTJE JÄNTJE!

Wer das war?: schau hier: http://www.plattsatt.de/plattsichtbar/poortejaentje/index.php

Autor: Lothar Dierkes