Am Mittwoch fand die konstituierende Ratssitzung statt - Die drei ehrenamtlichen Stellvertreterinnen des Bürgermeisters sind Frauen
Der neue Gocher Rat als "gesunde Mischung"

Die neuen Stellvertreterinnen des Gocher Bürgermeisters Ulrich Knickrehm (von links): Katharina Pleines (CDU), Anne Peters (Grüne) und Maria Beaupoil (BürgerForumGoch).
  • Die neuen Stellvertreterinnen des Gocher Bürgermeisters Ulrich Knickrehm (von links): Katharina Pleines (CDU), Anne Peters (Grüne) und Maria Beaupoil (BürgerForumGoch).
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Die erste konstituierende Ratssitzung in Goch war eine schnelle Angelegenheit. Pünktlich um 18 Uhr eröffnete der wiedergewählte Bürgermeister Ulrich Knickrehm die mit 47 Tagesordnungspunkten belegte Sitzung im Gocher Kastell, um diese schon nach weniger als 90 Minuten wieder zu schließen.

VON FRANZ GEIB

Goch. Bevor sich der neue, 40 Frauen und Männer starke, Rat an die Arbeit machte, gab Bürgermeister Knickrehm in seiner Begrüßungsrede seiner Erwartungshaltung für die kommende Legislaturperiode Ausdruck: "Mehr als die Hälfte der neuen Ratsmitglieder sind jüngere Kollegen. Daraus ergibt sich mit den 'alten Hasen' eine gesunde Mischung für die Ratsarbeit. Es wird spannend, und ich blicke mit Zuversicht darauf, dass wir gemeinsam in einem fairen Dialog zur jeweiligen Entscheidung kommen. Dass wir bei der Besetzung der Ausschüsse und Gremien bereits vorab einen gemeinsamen Vorschlag erarbeitet haben, zeigt, dass das gute Miteinander funktioniert, denn es liegen Zeiten vor uns, in denen wir die Folgen der Corona-Pandemie aufholen müssen."

21 neue Ratsmitglieder

21 neue Ratsmitglieder werden in den kommenden fünf Jahren die Politik in Goch mitbestimmen, darunter Sven van Heek von den Gocher Grünen als einer der jüngsten und Gustav Kade von der AfD als einer der ältesten unter den neuen Ratsvertretern. Nach ihrer Einführung durch den Bürgermeister und ihrer mündlichen und schriftlichen Verpflichtungserklärung zur gesetzmäßigen und gewissenhaften Wahrnehmung ihrer Aufgaben, durften sie wie alle anwesenden Ratsmitglieder zur ersten großen Entscheidung beitragen, der Wahl der stellvertretenden Bürgermeisterinnen, die geheim stattfand.
Das Ergebnis: Erste Vertreterin wurde Anne Peters von den Grünen, zweite Katharina Pleines von der CDU und Maria Beaupoil vom BürgerForumGoch als dritte Stellvertreterin. "Das hat es noch nie gegeben, dass kein Vertreter der Mehrheitsfraktion zum ersten Stellvertreter gewählt wurde", echauffierte sich Johannes Verhoeven (CDU) nach der Sitzung über das Ergebnis. Um seine Aufregung zu verstehen, muss man wissen, dass die CDU mit 14 Sitzen als stärkste Fraktion das Anrecht auf die erste Stellvertreterin des Bürgermeisters zugestanden hätte, doch eine Listenverbindung von BFG, der sich Jürgen Stoffelen von der ZIG mit seinem Sitz angeschlossen hatte (insgesamt 13 Sitze), den Grünen (5) und der FDP (2) machte mit der Stimme des Bürgermeisters die neuerliche Situation möglich.

Neue Mehrheiten

Es werden spannende Jahre meinte der Bürgermeister: "Die neue Mehrheiten werden die künftige Arbeit des Rates bestimmen."
Um die Sitzung im weiteren Verlauf nicht in die Länge zu ziehen, hatten sich die im Rat vertretenen Fraktionen bei den folgenden Personal-Entscheidungen auf En-bloc-Abstimmungen verständig, das betraf sowohl die Besetzung des Haupt- und Finanzausschusses, des Rechnungsprüfungsausschusses, des Jugendhilfeausschusses die Bestellung von Mitgliedern in den Aufsichtsrat der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Goch, der Gesellschafterversammlung der GO! - Die Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft, der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Goch, in die Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes Goch-Kevelaer-Weeze oder in die Gesellschafterversammlung der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH um nur einige zu nennen. Genauere Informationen zu allen Ausschüssen und ihrer Zusammensetzung, den gewählten Ratsmitgliedern, zu Drucksachen und Sitzungsprotokollen hat die Stadt Goch im Ratsinformationssystem http://ris.goch.de zusammengestellt.

Ausschüsse neu zugeschnitten

Einige Ausschüsse wurden in ihrem Zuschnitt geändert. Neu sind der Ausschuss für Umwelt und Verkehr, der Ausschuss für Sport, Freizeit und Tourismus, der Ausschuss für Schule, Kultur und Digitalisierung und der Ausschuss für Senioren, Soziales, Integration und Gesundheit.
Und dann war die konstituierende Ratssitzung in Goch auch schon Geschichte, nach gut 84 Minuten, was der Bürgermeister am Ende wie folgt kommentierte: "Ohne die En-Bloc-Abstimmung hätte diese erste Ratssitzung noch bis morgen dauern können." Ein Umstand, der auch den Gästen gefiel, unter denen der Gocher Ehrenbürger Willi Vaegs weilte, der von den Ratsfraktionen gebührend begrüßt wurde.
Kleine Notiz am Rande: Die kriselnde SPD-Fraktion mit Klaus-Dieter Nikutowski und Willi Ratsak nahm ganz normal ihre Plätze ein, doch das Thema des von Mitgliedern der Partei geforderten Rücktritts ist noch nicht ad acta gelegt. Willi Ratsak (mit "Anonymus"-Mund-Maske): "Darüber wird noch zu reden sein."

Autor:

Franz Geib aus Goch

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