Den Bau der B67neu vorantreiben

Ein Kernthema beim Unternehmerfrühstück der Kreis-WfG in Keppeln.

Der Landrat setzte beim aktuellen Unternehmerfrühstück mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve in Uedem exakt da an, wo er 24 Stunden vorher in Rees seinen Schlussakkord setzte: „Es gibt Straßenbauprojekte, die sind so alt wie ich - und wurden vom Land nach wie vor nicht angepackt“, so Wolfgang Spreen.

Und gemeint hat er neben der OW1 in und um Kevelaer auch die Bundesstraße 67neu, mit der die für den LKW-Verkehr so wichtige Verbindung nach Uedem und damit zwischen den Autobahnen A 3 und A 57 geschaffen würde. Vor etwa 40 Gästen in der Bürgerbegegnungsstätte Keppeln brachte Spreen die Standortqualität des Kreisgebietes auf den Prüfstand, so auch die Verkehrsinfrastruktur mit allen Erfordernissen für die beiden Rheinbrücken. So werde das Land ab 2017 die Querung in Emmerich am Rhein „auf Vordermann bringen“, nach deren Fertigstellung im Jahre 2019 wolle man sich, so die Absichtserklärung aus Düsseldorf, der Reeser Rheinbrücke widmen. „Spätestens dann sollte die B 67neu fertig sein“, streute Uedems Bürgermeister Rainer Weber zu dieser Sekunde einen frühen vorweihnachtlichen Wunsch über den voll besetzten Frühstückstisch.
Mehr als zwei Stunden, einen Tick länger als gewohnt, dauerte die Zusammenkunft an der Keppelner Rosenstraße, wo Rainer Weber sein Grußwort in eine für den Landrat und auch die Kreistagsabgeordneten angenehme Botschaft packte: „Wir danken für die beispielhaft niedrige Kreisumlage und halten die geplante Festsetzung des bisherigen Hebesatzes von 32 v.H. im Doppelhaushalt 2016/2017 für einen Ausdruck des guten Miteinanders zwischen dem Kreis und seinen Kommunen“, so der erste Uedemer Bürger. Noch am Vorabend hatte er seinen Gemeindehaushalt für das kommende Jahr im Rat präsentiert und auch hier deutlich machen müssen, dass die Zeiten in der Schustergemeinde schwieriger werden. Noch 2013 hatte die Gemeinde 6,1 Millionen Euro in der Ausgleichsrücklage. Diese werde, so Weber, Jahr um Jahr mehr aufgezehrt. In diesem Jahr seien noch 4,2 Millionen Euro „im Topf“. Nachdem die Gemeinde Uedem seit 1989 die Verschuldung pro Einwohner von 820 Euro auf 60 Euro abbauen konnte, so liege die Pro-Kopf-Verschuldung eines jeden Uedemers heute bei 530 Euro. Für den „Sparfuchs“ Weber eine bittere Pille.

151 Flüchtlinge wurden in den letzten Monaten in Uedem untergebracht

Umso deutlicher dankte der Bürgermeister den vielen ehrenamtlichen Helfern, die sich um die Flüchtlingsfamilien verdient machen. 151 Menschen habe die Gemeinde in den letzten Monaten untergebracht. Kreisweit pendelten sich die Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge bei mehr als zehn Millionen Euro ein, war zu hören – und zwar nach allen Förderungen durch Land und Bund. „Zur Stunde bleibt bei uns vieles an Arbeit liegen, weil dieses Problem einfach drückt,“ gab Weber zu.
Die Gemeinde Uedem ist einmal mehr auf dem Weg, weitere 7,4 Hektar Fläche zur erneuten Erweiterung des Gewerbegebietes baureif zu machen - ein Prozess, der aufgrund des Vorgehens der Bezirksregierung Düsseldorf nur in zwei Schritten möglich ist.
„Der Kreis Kleve ist ein toller Standort“ hatte Dr. Andreas Henseler als neuer Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Kleve das Fazit aus der jüngsten kammereigenen Standort-Umfrage gezogen. Zusammen mit Bürgermeister und Landrat unterstrich der IHK-Mann die hohe Bedeutung der Breitbandversorgung, die auch in der Schustergemeinde noch „Problemzonen“ habe.

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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