Stadtparkverein will Gocher Bucht endlich beleben
Früher wurde in der sogenannten "Gocher Bucht" auf dem Gelände des Gocher Stadtpark gespielt und was fürs Leben gelernt. Auf der Minigolf-Anlage trafen sich Familien zum gemeinsamen Spiel, im Verkehrskindergarten lernten Kinder die Regeln der Straßenverkehrsordnung.
Goch. Doch das ist lange her, zwei Jahre um genau zu sein. Im Sommer 2017 gab der Pächter des Geländes, auf dem sich auch ein Imbiss und Unterstellmöglichkeiten für weitere Spielgeräte befanden, auf. Daniel van Bonn ging die dauerhafte, blinde Zerstörungswut von Unbekannten zu sehr an die Nieren, nachdem bei einer Brandstiftung ein Zaun und eine Hütte abbrannten. Bereits im Jahr davor mussten Feuerwehr und Polizei desöfteren ausrücken, weil wieder Vandalen ihr Unwesen trieben. Darum ließ van Bonn seinen Pachtvertrag auslaufen und wurde das Gelände wieder der Stadt überlassen.
Seitdem ist es still auf der Fläche, und holt sich die Natur peu á peu das zurück, was ihr genommen wurde. Zwischendurch diskutierte die Politik darüber, was mit dem Gelände passieren soll, unter anderem in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses vom 18. Juni dieses Jahres. Mitte Juli gab es eine Ortsbegehung und in einer neuerlichen Sitzung Mitte September wurden die zu kalkulierenden Kosten diskutiert.
Dabei wartet schon seit langem der Stadtparkverein darauf, die "Gocher Bucht" übernehmen und wieder mit Leben füllen zu können. Er will das Gelände in sein Jahresprogramm einbauen, wie Thomas Claaßen erklärt: "Das Gelände verwahrlost seit zwei Jahren, warum dauert es so lange bis eine Entscheidung getroffen wird? Wir könnten die Bucht längst als Eventfläche nutzen." Zum Beispiel für die Aktion "Spielen wie früher", sagt Claaßen: "Wir könnten auf dem dann eingezäunten Gelände unser Equipment unterbringen, statt es aufwändig heranschaffen zu müssen."
Die Verkehrskindergarten sei zwar nicht mehr zu retten, die Minigolf-Anlage aber könnte unter der Regie des Vereins wieder in Betrieb genommen werden. Auch könnte das Gelände, so Claaßen, anderen Vereinen, Familien und Nachbarschaften zur Nutzung überlassen werden: "Der Verein würde enorme Kosten sparen, wenn er die Bucht und die sanitären Anlagen nutzen könnte. Bisher müssen wir nämlich für unsere Events (Rock&Pop, Chöre im Stadtpark, Tanzen und Spielen im Park) eine barrierefreie Toilette mieten, da die Toilette unter der Konzertmuschel nicht behindertengerecht ist."
Auf seinen Antrag auf Genehmigung zur Nutzung des Geländes im Mai dieses Jahres antwortete Wolfgang Jansen, Geschäftsführer der Gocher Stadrwntwicklungsgeselkschaft Go!, in einem Schreiben (liegt dem Wochenblatt vor): "Vor einer Entscheidung über den Antrag bleibt die weitere politische Diskussion hinsichtlich der Nutzung der Stadtparkfläche abzuwarten." Thomas Claaßen befürchtet, dass die Entscheidung davon abhängt, wie es mit der Bebauung Klosterplatz weiter geht ...
Autor:Franz Geib aus Goch |
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