Frühlingsboten ...
Sie kommen immer wieder. Und sie werden von Jahr zu Jahr mehr. Im Halbschatten unserer großen Buche fühlen sie sich geborgen und wohl. Ihre wunderschönen weißen Blüten, die an der Unterseite auch mal einen rosigen Schimmer haben können, recken ihre Köpfchen immer dem Licht entgegen.
In ihrer Nachbarschaft fühlt sich auch das gelb blühende Scharbockskraut sehr wohl. Es wuchert aber auch einfach zwischen den Randsteinen und Gehwegplatten am Weg hinter unserm Garten. Es halten sehr oft Spaziergänger an, um sich diese kleine, gelbe Pracht anzusehen, die so genügsam und freundlich ihre gelben Augensterne leuchten lässt. Was andere als Unkraut ansehen und gnadenlos bekämpfen, findet in unserem „wilden“ Garten immer eine gesicherte Bleibe.
So fühlt sich auch die Pestwurz an unserm Teichufer richtig wohl. Wenn ihre Blüten zeitig abgebrochen werden, bevor sie ihre Samen abwerfen können, wird ihre oft sehr üppige Ausbreitung in Grenzen gehalten. Ihre riesigen Blätter, die an Rhabarber erinnern, sollen nur an der Südseite des Teichs Schatten spenden. Kröten und Frösche suchen besonders gern diese schattigen, kühlen Plätze aus. Auch ist es immer sehr schön, das Licht- und Schattenspiel auf und in diesen großen, nervigen Blättern zu beobachten.
Es wird nicht mehr lange dauern, und die Maiglöckchen werden zwischen den großen Kieselsteinen ihre Triebe und Laternchen sprießen lassen. Danach kommt das Wiesenschaumkraut mit seinen zartlila Blüten. Dann das Wollgras – und dann … und dann …
Aber alles der Reihe nach ...
Busch-Windröschen, Weiße Osterblume Anemóne nemorósa März – April
Blüte: 1,5 – 4 cm Durchmesser.
Frühlings-Scharbockskraut, Feigwurz Ranúnculus ficária März – Mai
Der Name Scharbockskraut verweist auf die früher übliche Verwendung der Pflanze als Heilmittel gegen Skorbut, eine Vitamin-C-Mangelkrankheit. Die Blätter der Pflanze gehören nicht nur zum ersten Grün, sie enthalten auch relativ reichhaltig Vitamin C. Ihr Genuss ist aber nur unbedenklich, wenn sie vor der Blüte der Pflanze gesammelt werden. Während und nach der Blute sammelt sich in den Blättern Protoanemonin an, das brennend scharf schmeckt und für den Menschen giftig ist.
Rote Pestwurz, Gemeine Pestwurz Petasítes hýbridus März – April
Die Blätter dieser Pflanze erscheinen gegen Ende der Blütezeit. Sie werden sehr groß (rhabarberartig). Der Name Pestwurz erinnert an die frühere Verwendung der Pflanze als Pestheilmittel. Sie enthält im Wurzelstock ätherische Öle, Bitterstoff und Gerbstoffe. Alte Heilpflanze.
Fotos und Text 16. April 2013
Autor:Gottfried (Mac) Lambert aus Goch |
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