Eines Tages in einem Gocher Garten.......
Da hatte ich nun grad im Urlaub meine Kamera verloren - mit all den schönen Aufnahmen, gesammelt für den Dokumententitel "Fluch der Pharaonen"!
Jedoch Ersatz war schnell beschafft, nur üben musste ich erst wieder mit der neuen Kamera. Bin ja kein eingefleischter Profi.
Nun denn, hinein in den Garten und ein paar Probeaufnahmen gemacht.
Schön, die Motive! Interessant, was da so kreucht und fleucht!
Welch herrliche Farben und Blütenpracht Mutter Natur uns doch jedes Jahr mit neuer ungebeugter Kraft den Sinnen präsentiert!
Völlig vertieft in die vielfältigen Angebote an Motiv und Farbkomposition um mich herum näherte ich mich, ohne dieses wahrzunehmen, ganz allmählich der Terrasse.
Über das Haus hinweg dröhnend erwies mir O´Leary die Ehre und ließ mich teilhaben am Erfolg seiner unermüdlich brummenden Flotte namens Ryanair.
Verdammt, was brummt denn da direkt an meinem Kopf?
Nein, nicht O´Learys Enkel fummelte mit seinem Flugobjekt um meine Nase.
Viel schlimmer noch: Es waren Hausbesetzer.
Erst war da ein tiefes Summen, dann ein dumpfes Brummen, dann ein Schatten an der Wand. Dann flog ein drohend Ungetüm in schwarz und braun getunkt mit weißen Tupfern an den Beinen und am Hinterteil auf direktem Kurs strikt an die Wand.
Und dann sah ich das Loch, den Eingang in die Unterwelt der Hummeln!
Am Bodengitter, zwischen Klinkerstein und Hausbeton, hatte sich die Königin des Hummelvolkes ein kleines Loch gesucht und Unterschlupf gefunden.
Faszinierend war, dem Teiben zuzuschauen. Als stünde ich mitten in der Einflugschneise. Nicht in Goch! Dem Einflugtakte nach war das der Airport FfM.
Noch faszinierender wars zu sehen, wie taktvoll und geschickt gelenkt das Hummelvolk dem Nadelöhr Paroli bot!
Kein Pollenflug nach ungewolltem Crash, kein Flügelbruch bei ungelenkem Start, kein Aufprall auf den prall gefüllten Hinterleib des Vordermanns beim Einflug in das Nadelöhr, und auch kein einziges gebrochenes Nasenbein beim Aufstieg eines grad Gestarteten in Kollision mit einem grad Gelandeten!
Preussische Präzision, gepaart mit einer Schweizer Fliegeruhr hätts besser nicht geregelt!
Doch schauts Euch selber an im Bild ,nur ohne Ton, denn L-Kompass fehlt noch die mögliche Technik zur direkten Präsentation.
So: Dachte ich für mich so niederrheinisch vor mich hin: Ich bin besetzt!
Nun könntest Du vermieten und deine karge Rente noch ein wenig heben, denn weiter nördlich in der Stadt, die für die Gocher keinen Namen trägt -seit Eigennutz die Sachlichkeit verdrängt im offenen Gefecht um kranke Leiber (Krankenhausfehde)-wird Wohnraum dringend fürs Studieren noch gesucht!
Da kommt doch dieses Volk von Hummeln mir im Schutze der Natur so richtig in die Quere und besetzt mein Eigen - Heim.
Und dann auch noch im Doppelpack! Die Zweitwohnung im Stockwerk drüber, im Rollkasten der Jalousie.
So bleibt mir denn -der Klügere gibt nach- nur noch, dem bunten Treiben eifrig zuzuschauen und ggf. im Falle eines Schwächefalls den Hummeln via "Leiternbau" den Zutritt über glatten Kunststoff an der Terassentür ins Zweitwohnheim ein wenig leichter zu gestalten.
Gesagt, getan. Ein Klettband wars, das den geschwächten Hummeln heim ins Reich verhalf, zur Königin und ihrer Brut. Und so bewahrtet sich hier aufs neu: Ende gut - Alles gut!
Erfunden ist die Geschichte nicht, begab sie sich doch anno domini zweitausendzwölf.
In einem Garten. In Goch. Im Kreis K....In NRW. Im schönen deutschen Land. behütet von dem grossen Schirm, zu dessen Spanneskraft wir all ein Scherflein beigetragen......(Mutti sagt das immer, oder?)
Und wers nicht glaubt: Der Zauberer ist mein Zeuge!
Und wer dem Zauberer nicht Glauben tät, dem wird ein Knopf, ganz STEIFF, ins Ohr genäht!
Autor:Lothar Dierkes aus Goch |
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