Buschwaldstraße in Goch wird zur Sackgasse - Bahnübergang soll 650.000 Euro kosten

Ein teurer Spaß: Die Kosten für so ein Drehkreuz sollen sich auf 650.000 Euro belaufen?
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Die Anwohner der Buschwaldstraße verstehen die Bahn nicht mehr. Ihre Straße wird zur Sackgasse. Künftig können sie Haus und Hof selbst zu Fuß nur noch über die viel befahrene B9 verlassen.

GOCH. "Die bisher nur gering genutzten Bahnübergänge Buschwaldstraße und Kerkhoffstraße in Goch werden im Rahmen der Automatisierung des Bahnübergangs Hauer Grenzweg zum Juni 2017 ersatzlos beseitigt", heißt es von Seiten der Deutschen Bahn. Grund für diese Maßnahme, die mit der Stadt Goch abgestimmt ist: Da es an diesen Übergängen in den letzten Jahren vermehrt zu gefährlichen Verkehrssituationen kam, soll aus Gründen der Sicherheit und der Abwicklung des Verkehrs der Bahnübergang „Hauer Grenzweg" ertüchtigt und auf eine Fahrbahnbreite von 5,50 Meter verbreitert werden. Eine automatische Lichtzeichenanlage mit Halbschranken spart zudem den Wärterposten. "Alles schön und gut", versteht selbst Rudolf Look, der seit 65 Jahren an der Buschwaldstraße wohnt, dass die Bahn mit der Zeit gehen muss. "Aber warum schneidet man uns künftig selbst zu Fuß von der Bedburger Straße ab?"
Der 81-jährige Rentner macht eine einfache Rechnung auf: "Bis zur nächsten Bushaltestelle sind es rund 600 Meter." Künftig müsste er fast die dreifache Strecke zurücklegen, teilweise an der B9 entlang. "Ein einfaches Drehkreuz, das Fußgänger und Radler die Querung der Bahnstrecke ermöglicht, wäre schon eine Erleichterung"
Aber da haben er und seine Nachbarn die Rechnung ohne die Bahn gemacht. Die hat erst mal fleißig gezählt: 13 bis 47 Fußgänger sowie 14 bis 42 Fahrräder/Mofas nutzen jeden Tag den Übergang. Zu wenig für einen eigenen Bahnübergang, zumal dieser rund 650.000 Euro verschlingen würde. "Aber doch wohl nicht für ein Drehkreuz???", reibt sich Rudolf Look verwundert die Augen für. "Der dringend geplante Radweg entlang der Bedburger Straße ist für diese Summe sicherlich eine preiswerte Angelegenheit."

Fünf Drehkreuze gleich nebenan

Das Eisenbahn-Bundesamt gibt dem Bahnübergang ebenfalls keine Chance: Ein neuer Bahnübergang an dieser Stelle würde eine negative Beeinflussung von Schienen und Straßenverkehr auslösen... "Dabei hat sich die Drehkreuz-Alternative ein paar Meter weiter längst bewährt", versichert Rudolf Look. Schaut man sich die weiteren Übergänge bis zur Motzfeldstraße an, findet man gleich fünf Drehkreuze. Warum sich gerade auf der Buschwaldstraße aber nichts dreht, bleibt für die Anwohner ein Rätsel. "Da wird doch mit zweierlei Maß gemessen", ärgert sich der Rentner.

Ein teurer Spaß: Die Kosten für so ein Drehkreuz sollen sich auf 650.000 Euro belaufen?
Bald kein Durchkommen mehr für Rudolf Look (81) und seine Nachbarn der Buschwalstraße. Fotos: Steve
Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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