Das Grauen des Winters-ein nicht ganz ernst zu nehmendes Stimmungsbild
Da ging ich so durch den Stadtpark
vor mich hin und bestaunte die schneelose winterliche Grau - Landschaft.
Das wäre wohl eine kleine Story wert, dachte ich und schnappte mir mein Handy zum Einfangen einiger Motive.
Und während ich mich nach Motiven umschaute, überlegte ich mir schon mal einen passenden Text dazu. Aber ohne Erfolg, die Muse küsste mich mal wieder nicht.
Zu Hause am Schreibtisch änderte sich auch nichts.
Und doch – da flatterte mir eine TV – Zeitung über den Tisch, und aufgeschlagen war die Ankündigung eines der vielen Liebesdramen mit Herz und Schmerz und Schmalz und so.
Da machte es ´Klick`.
Was würde wohl ihr dazu einfallen – na sie wissen schon – unserer Hedwig ?
Grau, grau, sind alle diese Bilder, und trotzdem voller Ausdruck und Leben.
Wintergrau, ganz ohne Schnee, kalt, und dennoch schön - so präsentiert sie sich derzeit, die Natur, die Landschaft, der Park, die Stadt.
Der Sonnenschein des Morgens hat sich leicht ins Grau der vom Westen herangezogenen Wolken
zurückgezogen, er lässt sich jedoch immer noch ahnen.
Die Kälte der morgendlichen Starre kehrt ganz langsam wieder zurück, und mit ihr das unangenehme Kribbeln in den Händen, denen Fäustlinge keinen Schutz bieten – sie liegen vergessen zu Hause.
Die Gedanken jedoch geben dem Grau keinen Raum frei, sie lassen es nicht herein und dort sein mögliches Unwesen treiben.
Die Augen nehmen dafür jede Wahrnehmung aus der Natur in ihren Besitz und diese zeigt sich von ihrer wundersamen, schönen Winterseite – auch ohne das Weiß des Schnees.
Bäume, kahl geschoren, ohne Blätterdach recken sich zum Himmel, als würden sie ihn fordern, ihnen ihr Grün zurück zu geben.Blätterlose Büsche lassen den Blick über Wiesen und Freiflächen schweifen und zerstäuben die Konturen. Bäume lassen dem Blick des Betrachters den Vortritt – bis irgendwann im nahenden Frühling die Blätter wieder sprießen.
So etwa ?
Erschrocken von dem Fließen dieses Textes
richte ich mich auf und frage mich nun doch, wie solch ein Text aus meiner Feder kriechen kann. Wo ich doch bei jeder Anwandlung dieser Art von Unterhaltung schleunigst das Weite suche !
Ob mich nun doch noch eine Muse geküsst hat ?
Dann war´s bestimmt die liebliche Satira mit ihrer Schale voller bittersüßer Früchtchen wie Komikus, Parodika, Ironika und Polemikus, umgarnt von den ätzend scharfen Blättern der Travestie, Persiflage und dem Pathos.
Und sollten Sie, verehrter Leser, es bis zu diesen Zeilen durchgehalten haben, dann gönne ich Ihnen jetzt eine verdiente Pause von der Narretei.
Was gibt es im TV ?
Autor:Lothar Dierkes aus Goch |
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