Das Ende einer Regentschaft: Letzte Hassumer Kappensitzung mit Sitzungspräsident Manni Welbers
HASSUM. Zum Finale winkte das ganze Dorfhaus mit weißen Tüchern und verabschiedete Manni Welbers nach 17 Jahren als Sitzungspräsident mit selbst komponierten Lied. Ein emotionales Ende nach vorausgegangenem Frohsinn.
Gestartet wurde aber „näss frugger“ – getreu dem Motto hatten Isabel Luyven und Marion Giesen sich in den Monaten zuvor mit dem siebenköpfigen Karnevalskomitee der St. Willibrord Schützenbruderschaft und der DJK SG Ho/Ha mehrmals getroffen, um nach altbewährtem Vorbild „Karneval von Hassumern für Hassumer“ bieten zu können. Freilich hatten sich auch Gäste eingefunden, insbesondere die Kendelblüten aus Hülm, mit denen man sich seit 2015 auf jährlich im Wechsel stattfindende Kappensitzungen abgesprochen hat.
So konnte Manfred Welbers fast 200 Gäste im vollbesetzten Dorfhaus begrüßen, die durch den durch Michael Verhülsdonk geleiteten Tambourcorps musikalisch in karnevalistische Grundstimmung versetzt wurde. Die Besonderheit des knapp fünfstündigen Programmes war der immense Lokalkolorit, denn sämtliche Aufführungen wurden von Hassumer/Hommersumer Bürger gehalten, so dass die Veranstaltung einen ganz speziellen Charakter erhielt. Einzig beim Prinzenpaar der Stadt Goch wurde eine Ausnahme gemacht: Prinz Johannes IV. und Lisa I. erhielten vom Organisationskomitee eine „Wildcard“ und durften mit ihrem Gefolge die Hassumer Bühne betreten.
Das Hauptaugenmerk galt jedoch den einheimischen Akteuren. Darüber durften sich zum einen vier Büttenredner freuen: Monika Bodden („Treesken“), der „bohnengeplagte“ Theo Kersten, Isi Görtz als „Miss Germany“ und Überraschungsgast Beate Fröhling, die höchst originell von ihrer „Eisscholle“ erzählte. Sie alle sorgten, und das größtenteils in plattdeutscher Sprache, für viele Lacher und einige Raketen. Die jeweiligen Vorführungen des Männerballetts wie auch der Frauen-Tanzgruppe hatten von beidem etwas – der Mix aus tänzerischem Talent, kessen Kostümen und kunstvoller Choreographie beinhaltete genauso viel Komik wie auch Anmut. Bei den vier Tanzgruppen der DJK Ho/Ha war es vorbei mit der Komik: Hier standen Staunen und Bewundern an. Egal ob Bambini- oder Mini-Cheerleader, Showtanzgruppe „Glamourgirls“ oder die Tanzgarde – alle Mädchen von vier bis 17 Jahren zeigten in ihren größtenteils neuen Kostümen beeindruckende Leistungen und kamen ohne Zugabe nicht von der Bühne. Der Abschluss war den Hassumer Landfrauen vorbehalten, die das Publikum mit einer Playbackshow aus den Sitzen riss und auf das letzte Highlight des Abends einstimmte.
So gehörte mal nicht dem Sitzungspräsidenten das letzte Wort, sondern Marion Giesen. Sie bedankte sich in einer sehr persönlichen Ansprache bei Manfred Welbers, der dem 1983 gegründeten Hassumer Karneval die Hälfte der Zeit vorstand und diesen mit viel Fachwissen moderierte. „Manni“ wollte mit nun 60 Jahren karnevalistisch etwas kürzer treten und den Staffelstab in die nächste Generation übergeben. In das gleiche Horn stießen Hermann-Joseph Janßen und „Küster“ Hannes Janhsen, die teilweise noch länger als Herold oder Assistent dem Hassumer Karneval dienten und ihm ein Gesicht gaben. Allen Dreien wurde neben dem Sitzungsorden auch noch Präsente für ihre Verdienste überreicht. Das schönste Geschenk war dann sicherlich das selbst gedichtete Lied, welches zu Mannis Ehren vom ganzen Publikum gesungen wurde. Im Thekenbereich des Dorfhauses kamen Akteure und Zuschauer im Anschluss noch zusammen, um den gelungenen Abend gesellig ausklingen zu lassen.
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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