Check der Karnevalswagen in Keppeln
KEPPELN. Dem kritischen Blick von Michael van den Boom entgeht nichts. Mit einer Taschenlampe leuchtet der Prüfer des TÜV Nord jeden Winkel des Anhängers aus. Der Lichtstrahl huscht über die Achsen, zu den Bremsen, auf das Profil der Reifen. Van den Boom nickt zufrieden, dann nimmt er seinen Notizblock und erklimmt die kleine Treppe, hinauf auf die Ladefläche. „Die Trittsicherheit ist gegeben“, sagt er. Wieder ein Punkt, den er auf seiner Liste abhaken kann.
Einen ganzen Tag ist van den Boom damit beschäftigt, Karnevalswagen auf ihre Sicherheit zu prüfen. Drei Jahre ist es her, seit er das letzte Mal einen Ortstermin in der Halle von Johannes Hunzelar hatte, nun ist eine erneute Überprüfung fällig. Damit er vor der Session nicht von Hof zu Hof fahren muss, kommen die Wagenbauer nach einem festen Zeitplan nach Keppeln. „Das ist wirklich vorbildlich organisiert, da muss ich die Zugleitung um Dieter Kalbfleisch von den Queekespiere loben“, betont der Prüfer. 50 bis 60 Wagen und Zugmaschinen wird er in diesem Jahr abnehmen, „da muss man schon mit Herzblut dabei sein.“
Inzwischen fährt Christian Hunzelar das nächste Fahrzeug vor, es ist der Wagen der Zugleitung, der Rosenmontag den närrischen Lindwurm in Keppeln anführen soll. „Bremsen!“ - auf Zuruf von van den Boom tritt Hunzelar das Bremspedal durch, mit einem Ruck kommt der Wagen zum Stehen. „Ich überprüfe den technischen Zustand der Fahrzeuge, aber auch die Sicherheit der Anhänger“, erläutert van den Boom. Ist die Höhe der Brüstung ausreichend? Ist der Zugang mit einer Tür gesichert? Funktioniert die Beleuchtung? Erst, wenn alle Punkte abgearbeitet sind, gibt es die begehrte Bescheinigung.
In Keppeln brauchen sich weder Zugteilnehmer noch Zuschauer Sorgen zu machen, alle Fahrzeuge bestehen die TÜV-Prüfung. „So können alle mit mehr Ruhe und Sicherheit an den Umzügen teilnehmen“, unterstreicht van den Boom die Bedeutung der regelmäßigen Überwachung. „Die jungen Leute, die mit viel Spaß und Phantasie die Wagen bauen, werden hier mit großer Ernsthaftigkeit mit dem Thema Sicherheit konfrontiert. Dazu haben wir vernünftige Standards entwickelt, die eingehalten werden.“
Johannes Hunzelar, der in Keppeln zum Zugleiter-Team gehört, nickt zustimmend. „Alle Teilnehmer haben sich zum heutigen Termin angemeldet. Das hat sich gut eingespielt und es ist gut, dass es diese Überprüfung gibt.“ Er freut sich schon auf tausende Besucher, die am 27. Februar die Straßen des Queekendorfs säumen.
Wer schon vorher Karneval feiern will, hat dazu noch zwei Gelegenheiten: Es gibt noch Restkarten für die dritte Abendsitzung der Queekespiere am Freitag, 24. Februar, ab 19.11 Uhr. Das gilt ebenso für das Q-Treiben, der Mischung aus Sitzung und Party, die am Samstag, 25. Februar, um 20.30 Uhr beginnt und längst kein Geheimtipp mehr ist. Karten gibt es bei Elektro Heiming in Keppeln, mehr Informationen unter www.queekespiere.de
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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