Gocher Nostalgie
Benzin, Tanzen bei Plecker und eine Love-Story
Wie lange ist das alles schon her?
Vielen älteren Gocherinnen und Gochern ist das Gebäude-Ensemble östlich der Weezer Straße in Goch noch in guter Erinnerung. Zunächst meine Großeltern und später mein Vater zusammen mit seinen Brüdern betrieben seit etwa 1960 eine kleine Tankstelle und ein Tanzlokal, das nicht nur bei den stationierten amerikanischen Soldaten und bei den italienischen Gastarbeitern beliebt war. Tanzen bei Plecker, damit verbinden viele Menschen heute noch Erinnerungen an eine schöne Zeit - damals. "Lohntüten-Ball" oder "Der Ball der einsamen Herzen" waren beliebte Veranstaltungen, berichten einige Zeitzeugen.
Love-Story wie in einem FIlmjuwel
Meine Mutter erzählte mir davon, wie sie von der Liebe eingenommen wurde, als sie das erste mal das Tanzlokal mit einer ihrer Freundinnen betrat und dort erstmals meinem Vater begegnete, der zusammen mit seinem Bruder hinter der Theke arbeitete. Sie war gerade im Begriff das Lokal wieder zu verlassen, als mein Vater ein Geldstück in die Musicbox warf, eine Platte wählte und meine Mutter zum Tanz bat. Eine Love-Story, wie ich sie bisher nur aus diesen Filmjuwelen der Fünfziger- und frühen Sechzigerjahre kannte.
Vorbei - was bleibt ist Wehmut
Natürlich kenne ich die Geschichte des beliebten Lokals und der Tankstellte aufgrund meines "jungen" Alters nicht im Einzelnen. An die Gebäude selbst erinnere ich mich allerdings noch, da sie später von Pächtern weiter unterhalten wurden. Von Kind an bis zu ihrem Abriss fand ich das Gebäude der Tankstelle immer sehr schön - besonders die runden Scheiben an den Ecken, wie sie auf dem Foto noch zu sehen sind. Diese Geschichte ist längst zu Ende. Mitte der Neunzigerjahre wurde das Gebäude-Ensemble abrissen und die Wohnbebauung Rodeland dort errichtet. Wehmut ist geblieben...
Ich mag dieses Foto.
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