Wo Wein wieder zu Materie wird ... - Museum Goch würdigt 200 Jahre Beziehungen Georgien - Deutschland
200 Jahre Georgien - Deutschland: Der künstlerische Dialog findet im Museum Goch statt: Der Betrachter der rund 40 quadratischen Farbfelder weiß weder, zu welchem Anlass noch welchen Wein der Georgier Kote Sulaberidze verköstigt und mit dem Pinsel zu Papier gebracht haben mag. Er liest nur eine Nummer wie die 160 018 614 und erfährt: ein Saperavi, also ein trockener Rotwein aus der Heimat des Künstlers.
Für Dr. Stephan Mann verwandelt sich der vergorene Saft, zuvor durch das Pressen der Trauben aufgelöst, auf diese Weise zurück ins Substanzielle: "Damit, das Kote ein kollektives Erlebnis auf malerische Art zu Papier bringt, wird der Wein wieder zu Materie. Mit dem Unterschied, dass der Betrachter nicht das Etikett sieht, sondern den Wein selbst."
Mit den Arbeiten von Kote Sulaberidze wurde in Gochder zweite Teil des Kunstprojekts TAVIDIAN, kuratiert von Maria Wildeis, eröffnet. Mit der binationalen Ausstellung würdigt das Museum gemeinsam mit dem Frauenkulturbüro NRW die 200 Jahre dauernden Beziehungen zwischen Georgien und Deutschland. Dr. Mann: "Wir freuen uns sehr, mit diesem außergewöhnlichen Ausstellungsprojekt den Austausch zweier sehr unterschiedlicher Kulturräume fortsetzen können."
Neben den Weinkarten zeigt das Museum eine Plastik von Caroline Bayer, die das Verkehrsministerium in Tiflis, ein brutalistisches Gebäude aus den 70er Jahren, thematisch aufgreift. Außerdem eine Videoarbeit von Ana Chaduneli und Zeichnungen von Patrick Rieve. Die Eröffnung findet um 11. 30 Uhr statt. Caroline Bayer zeigt eine filigrane Installtion, die sich an der Bauhaus-Tradition orientiert.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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